Karminit ist ein relativ seltenes Blei-Eisen-Arsenat, das im orthorhombischen Kristallsystem meist nadelige bis tafelige Kristalle von typisch karminroter oder ziegelroter bis rötlichbrauner Farbe ausbildet. Die Einzelkristalle sind überwiegend in büschligen oder kugeligen Aggregaten gruppiert. Karminit tritt daneben aber auch in Form fasriger bis massiver Aggregate auf. Spaltflächen dieses Minerals schimmern meist perlmuttartig; unbeschädigte Kristallflächen weisen dagegen einen glasartigen Glanz auf.

Entdeckt wurde das Mineral erstmals im Eisenerzbergwerk Grube Louise bei Niedersteinebach in Rheinland-Pfalz und 1850 durch Fridolin Sandberger beschrieben, der es seiner charakteristischen Farbe wegen ursprünglich als Carminspath bezeichnete. In der deutschsprachigen Fachliteratur setzte sich allerdings die näher an den arabisch-persischen Wortursprung kermes für Kermesbeeren (Scharlachbeere) angepasste Bezeichnung Karminit durch; in der englischsprachigen dagegen Carminite (Quelle hierzu Wikipedia).

Karminit bildet sich sekundär als Verwitterungsprodukt von Arsenopyrit in einigen oxidierten bleihaltigen Mineral-Lagerstätten.

Zu den Begleitern zählen paragenetisch unter anderem Anglesit, Arseniosiderit, Bayldonit, Beudantit, Cerussit, Dussertit, Mimetesit, Plumbojarosit, Skorodit und Wulfenit.

Karminit kann zwar an verschiedenen Fundorten z.T. reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber weniger verbreitet.
Mit Stand 2016 sind bisher sind rund 200 Fundorte für dieses Mineral bekannt.

Weitere Daten - darunter auch zu allen bisher bekannten Fundorten - sind der weltweit umfangreichsten Mineral-Datenbank auf www.mindat.org zu entnehmen.