Clausthalit ist ein weltweit nicht allzu seltenes Blei-Selenid, es dürfte das häufigste Selenidmineral sein. Seinen Namen hat es nach der Harzer Bergstadt Clausthal, die dortige Grube Charlotte ist die Typlokalität. Strenggenommen wurde Clausthalit schon im 18. Jahrhundert erstmals beschrieben und zwar von Tilkerode/Harz. Das Metall Selen wurde aber erst 1825 entdeckt und damit die wahre Identität des Clausthalits, den man zuvor für ein Kobalterz gehalten hatte. Der Harz birgt zahlreiche klassische Fundorte, neben Clausthal sind dies vor allem Lerbach, Tilkerode, Zorge sowie in neuerer Zeit auch Rieder bei Ballenstedt. Lange Zeit kannte man keine Kristalle, doch sind diese mittlerweile von zahlreichen Fundorten bekannt. Die alten Bezeichnungen "Tilkerodit", "Lerbachit" und "Zorgit" stellen Gemenge von Clausthalit mit Cobaltit, Tiemannit bzw. Umangit dar.