Kassiterit, auch Cassiterit (Zinnstein), chemisch ein Zinn-Dioxid aus der Rutil-Gruppe, ist ein häufiger vorkommendes Mineral, das ein- und aufgewachsen in kurzsäuligen Kristallen, vereinzelt auch langnadlig (Nadelzinn) auftritt. Aggregate sind derb, feinfasrig oder glaskopfartig (Holzzinn).
Kassiterit erscheint in brauner, schwarzer, gelber, rötlicher oder weißer Farbe; die Strichfarbe ist bräunlich-weiß, weiß oder gräulich; der Glanz ist diamantartig bis fettig; die Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig.

Das zum tetragonalen Kristallsystem gehörende Mineral zeigt eine Mohshärte von 6-7 sowie eine undeutliche Spaltbarkeit.

Das Mineral kommt in Pegmatiten, Gängen und als Imprägnationen (Bergzinn) vor; außerdem als abgerollte Körner in Seifen (Seifenzinn).
Zu den Begleitmineralien zählen Chalkopyrit (Kupferkies), Fluorit, Pyrit, Quarz, Stannin (Zinnkies), Topas, Turmalin und Wolframit.

Bekannte Fundorte sind das Fichtelgebirge; Erzgebirge, Sachsen und Böhmen; England (Cornwall); Bolivien; Thailand; Malaysia; Indonesien sowie Russland (Transbaikal).

Kassiterit ist das wichtigste Zinn-Erz. Zinn wird benötigt für Weißbleche, insbesondere für die Automobil- und Konservenindustrie. Es war schon den Mittelmeervölkern um 3.000 v. Chr. bekannt und diente zur Herstellung von Bronze.

Quelle z.T. aus "Mineralien, Gesteine" von Walter Schumann, BLV Naturführer
Weitere Infos sind der Datenbank auf www.mindat.org zu entnehmen.