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Proustit und Pyrargyrit

Bergmeister
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Proustit und Pyrargyrit

 ·  Gepostet: 29.04.2014 - 21:02 Uhr  · 
Proustit und Pyrargyrit sind zwei wichtige Silbererze, die früher unter dem Begriff Rotgültigerz bekannt waren. Dabei wurde zwischen "lichtem Rotgültigerz" (Proustit) und "dunklem Rotgültigerz" (Pyrargyrit) unterschieden. Chemisch sind die Minerale Arsensilbersulfid (Proustit) bzw. Antimonsilbersulfid (Pyrargyrit). Wenn auch Proustit meist spießige, hellrote und Pyrargyrit meist gedrungenere, flächenreiche und dunklere Kristalle bildet, sind beide oft doch nicht leicht zu unterscheiden. Sie können auch mit anderen Mineralen wie Miargyrit verwechselt werden.

Große Kristalle bis über 10 cm sind aus den Revieren Freiberg und Schlema im Erzgebirge bekannt (Gerüchten zufolge gab es hier sogar 30 cm lange Exemplare), aber auch von anderen Gebieten im Erzgebirge (Jachymov u.a.) sind diese Minerale in vorzüglichen Stufen bekannt. Schöne traubenförmige Gruppen von Pyrargyrit sind von St. Andreasberg im Harz bekannt, Proustit hingegen war hier sehr selten. International existieren einige gute Vorkommen, genannt sei Chanarcillo in Chile.

Die "Rotgültigerze" zählten früher zu den begehrtesten Silbermineralen sowohl für die Verhüttung als auch für die Sammlervitrinen. Gerade in alter Zeit sind hunderte bis tausende schöne Stücke "eingeschmolzen" worden! So sind noch aus den 1980er Jahren probeweise abgebaute Proustitpartien aus Schlema bekannt, die auf dem Gelände der Halsbrücker Hütte bei Freiberg als kirschrote Halden lagerten!

Ein Nachteil besonders von Proustit ist die Lichtempfindlichkeit. Setzt man frische, rote Kristalle direktem Sonnenlicht aus, so überzieht sich der Proustit mit Silbersulfid (Argentit), was schließlich zur völligen Zerstörung der Stufen führt.


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