Mineralienzimmer

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Markasit

Bergmeister
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Herkunft: Planet Erde
Alter: 64
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Betreff:

Markasit

 ·  Gepostet: 13.03.2014 - 16:40 Uhr  · 
Allgemeines, Bedeutung und Verwendung ..
Markasit namentlich aus dem Arabischen stammend - ist ein bekanntes Eisensulfid mit der chemischen Formel FeS2.
Die Alchemisten des Mittelalters verwendeten den Ausdruck marcasitae für den Pyrit und für Schwefelverbindungen im allgemeinen.
Die alte Mineralogen und Bergleute konnten bereits aufgrund der typischen Kristallausbildung den "Speerkies" und "Kammkies" vom Pyrit unterscheiden.
Alte Namen sind: "Wasserkies", "Strahlkies", "Zellkies" und "Graueisenkies".
Im Frankreich des 18. und 19. Jahrhunderts wurde facettierter Pyrit als preiswerter Schmuck unter dem Namen Markasit angeboten.
Wegen seiner Instabilität in der Atmosphäre ist Markasit ein noch gefährlicherer Gemengeteil als Pyrit in Natursteinen für Bauzwecke!

Ausbildung ..
Durch die Kombination verschiedener Flächen erscheinen die im orthorhombischen System gebildeten Kristalle beilförmig u. platt; größere Kristalle sind aus parallel verwachsenen Individuen aufgebaut und sehen dadurch wie "aufgeblättert" aus. Große Kristalle sind selten.
Durch Zwillingsverwachsungen bilden sich taflige oder speerspitzig ausgebildete, fiederstreifige Aggregate. Treten regelmäßige Wiederholungen dieser Zwillingsbildungen auf, so spricht man vom "Speerkies" oder "Kammkies" wegen seines hahnenkammartigen Aussehens.
Auch wurden schon grobstrahlige bis feinfasrige Aggregate ("Strahlkies") sowie völlig dichte Aggregate ("Leberkies") gefunden, die mit Pyrit vergesellschaftet waren.
Oft bildet Markasit auch nuss- bis kopf-große Konkretionen.

Farbe, Eigenschaften, Besonderheiten ..
Die Farbe ist speisgelb mit Stich ins Graue oder Grünliche; leicht anlaufend. Die Strichfarbe ist grünlich-grau; die Mohs-Härte beträgt 6-6,5.
Die Dichte liegt bei 4,8-4,9; die Spaltbarkeit ist unvollkommen; der Bruch uneben bis spröde.
Beim Anschlagen macht sich Schwefelgeruch bemerkbar und es kommt zu Funkensprühung. Häufig ist eine bräunliche Verwitterungsrinde zu beobachten.
Die physikalischen Eigenschaften von Markasit sind trotz gleicher chemischer Zusammensetzung wie der von Pyrit wesentlich anders.
Bei normalen Temperaturen ist Markasit instabil und wandelt sich oberhalb von 400 Grad C in Pyrit um.
Markasit-Stufen in Sammlungen haben die unangenehme Eigenschaft, sich bereits nach kurzer Zeit zu Limonit und Schwefelsäure zu zersetzen und somit gleichermaßen sich selbst, die Sammlungsschränke und die Aufbewahrungskästen zu zerstören.

Bildung und Vorkommen ..
Markasit ist meist bei niedrigen Temperaturen aus sauren, wässrigen Lösungen entstanden; demnach fast stets nahe der Erdoberfläche, nur selten eindeutig aus aufsteigenden Lösungen.
Das Eisensulfid findet man wesentlich seltener als Pyrit.
1. Häufig, z.T. sogar in abbauwürdigen Mengen, in tieftemperierten hydrothermalen Verdrängungs-Lagerstätten in Kalken und Dolomiten, wie in Aachen, Oberschlesien, Wiesloch, Bad Grund oder Freiberg.

2. Als Konkretionen oder - besonders schön - als radialstrahlige flache Linsen in ehemals schlammigen Sedimenten, wie in Tonen, Mergeln und Braunkohlen unter Luftabschluss entstanden (Böhmen; Pössnitz-Tal, Steiermark, Österreich; Pariser Becken).

3. In allen Magnetkies-Vorkommen als Zwischenbildung bei deren beginnender Verwitterung; typische Lagerstätten für diesen meist feinkörnigen, seltener gröberen Markasit finden sich in Bolivien.

Außergewöhnlich schöne Markasit-Stufen stammen aus den Gruben Friedrich der Große bei Herne und Christian Levin bei Essen, NRW.

Quelle ..
Die farbigen Naturführer - Mineralien - Olaf Medenbach, Cornelia Sussieck-Fornefeld, Mosaik Verlag, München


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