Pöhla ist ja vor allem bekannt für die gelben Baryte von der -120 m Sohle (Gang Kunnersbach, Revier Tellerhäuser) in mannigfachen Ausbildungen und den in manchen erzgebirgischen Kellern gleichfalls zentnerweise lagernden silberdurchsetzten Arsenbrocken aus dem Block 0985, Gangstrecke 922, -120 m Sohle (Revier Tellerhäuser). Für Systematiker interessant waren die Borate vom Schurf 24, wie etwa Szaibelyit, große Ludwigitbrocken oder - seltener - der Priceit. Andere Minerale sind bedeutend weniger zu sehen, werden von einheimischen Sammlern kaum abgegeben (und wenn, dann kosten sie tüchtig Geld). Hin und wieder mal eine gute Calcitstufe oder ein Chalkopyrit. Insgesamt deutlich spärlicher als etwa Schlema.
Stufen aus Pöhla, die aus der Zeit vor dem Wismut-Bergbau, also aus der Zeit vor 1945 stammen, sind ebenfalls nicht gerade häufig. Doch gab es hier schon damals in den Skarnlagern kleine Vorkommen wie die Grube Fridolin oder die Grube Neue Silberhoffnung. Von letztgenannter Grube kennt man kleine, undeutlich ausgebildete Greenockit xx oder auch hübsche Magnetit-Kristalle.
Von Pöhla kamen auch ganz ähnliche Pyritkristalle wie von Schönbrunn/Vogtland. Nur dass jene halbwegs stabil bleiben und die Pöhla-Stufen schnell zu "blühen" anfangen. Hier eine knapp 5,5 cm breite Stufe, die - trotz zwischenzeitlicher Stabilisierung - langsam den Weg alles irdischen antritt...
Etwas ganz seltenes vom Graul ist der Bismuthinit von der Grube Gottes Geschick, hier in kleinen xx mit Wismut und Chloanthit aus einer alten Sammlung. Primärerze traten hier gegenüber den Sekundärmineralien immer zurück. Es gab hier auch einen reichen Silberanbruch, davon sieht man auch nie was...
Eine preiswerte Topstufe vom Stollen Pöhla, Revier Tellerhäuser: Silber, ged., Arsen ged. und einem bisher noch nicht von mir identifiziertem orangegelben Mineral .. vielleicht hat ja Andreas da eine Idee?
Alles von dem Geologen Herrn K-H. T. erstanden, der einer der entscheidenden Helfer war, um schließlich das Buch "Minerafundstellen Sächsisches Erzgebirge" aus dem Weise Verlag herausbringen zu können. Er ist auch im Vorwort als Mitwirkender bzw. Helfer ausdrücklich genannt. Leider konnte er mir aber auch nicht bezüglich meiner Frage, welches Mineral die orangegelblichen Krusten darstellen könnten, behilflich sein.
Vielleicht ist es ja nur traubiger Chalcedon, der auch von Pöhla-Tellerhäuser vorkommen soll.
das sind wahrscheinlich arsenhaltige Ausblühungen, die können auch manchmal recht massiv werden. Pitticit, Arsenolith und dergleichen bauen diese Krusten auf.
Die Helvine von St. Richard sind an sich keine so große Besonderheit, wenngleich ganz richtig die meisten Stücke aus dem Breitenbrunner Revier heute von der Grube Unverhofft Glück/Antonsthal stammen. Früher war das anders... Die Typlokalität lag auch im Bereich der heutigen Grube St. Richard.
An Arsenolith dachte ich unter anderem auch schon, weil solche oxidativen Ausblühungen hier am naheliegensten wären, nur hat mich dann die eher bräunlich-gelbliche Färbung im Gegensatz zu eher weiß oder grau vorkommendem Arsenolith etwas irritiert gehabt. Aber an ein Gemenge aus z.B. Pitticit, Arsenolith und ggf. weiteren Material glaube ich auch am ehesten. Der Härtetest bringt hier nicht wirklich was. .. ist mir nicht eindeutig genug.