Kam es bei der Härteprüfung darauf an, zu untersuchen, ob ein Mineral geritzt wird oder nicht,
so sagt die Tenazität etwas darüber aus, wie sich ein Mineral beim Ritzen und Biegen verhält.
Wie bei der Härteprüfung wird das Mineral geritzt, diesmal aber mit einer Stahlnadel.
Springt der Ritzstaub weg, ist das Mineral spröde. Dies ist beim größten Teil der Mineralien der Fall.
Quarz ist ein Beispiel hierzu.
Besonders wichtig für die Bestimmung sind daher die Eigenschaften, die hiervon abweichen:
Milde ist ein Mineral, wenn das Pulver beim Ritzen nicht wegspringt, sondern am Rande der Ritzspur liegen bleibt.
Beispiele: Bleiglanz, Antimonit
Schneidbar ist ein Mineral, bei dem die Nadel eindringt und eine Ritzspur hinterlässt (sektil), ohne dass Staub entsteht.
Beispiel: ged. Wismut
Geschmeidig ist ein Mineral, das man zu Blättchen hämmern oder zu Drähten ziehen kann (duktil) Beispiele: ged. Gold, Argentit
Elastisch biegsame Mineralien kehren nach dem Biegen wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Beispiel: Muskovit-Glimmer
Unelastisch biegsame Mineralien bleiben dagegen nach dem Biegen in der neuen Stellung.
Beispiel: Gips