Alles ohne Gewähr auf derzeitige Aktualität, da sich im Prinzip täglich wissenschaftliche Erkenntnisse ändern können! Auch keine Gewähr auf Vollständigkeit! ..
Die wichtigsten Meteoriten-Mineralien, die nur zu einem Teil auch in irdischen Naturvorkommen zu finden sind, dürften folgende sein ..
von McSchuerf ..
Apatit - auch irdisch vorkommend das wohl bekannteste Calcium-Fluor-Phosphat - in geringen Mengen in Chondriten (Steinmeteoriten)
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Augit - auch irdisch vorkommend ein bekanntes Calcium-Magnesium-Silikat - in Steinmeteoriten
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Barringerit (Fe, Ni)2P - nur in Eisenmeteoriten
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Bronzit - auch irdisch vorkommend ein bekanntes (Magnesium, Eisen)-Silikat - in Steinmeteoriten
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Carlsbergit - CrN - nur in Eisenmeteoriten
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Chlorhaltiger Apatit - Ca5(PO4)3Cl
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Chromit - ein (Eisen, Magnesium)-Chrom-Oxid - in kleinen Mengen vor allem in Steinmeteoriten
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Cliftonit - ein als Zwilling und Drilling kreuzförmig verwachsener Graphit, der in australischen Eisenmeteoriten nachgewiesen wurde. Soll in irdischen Gesteinen unbekannt sein.
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Cohenit oder Kohlenstoffeisen - Fe3C. Zinnweiß, läuft jedoch an der Luft leicht bronze- bis goldgelb an. Es ist stark magnetisch, spröde und hat ein spez. Gewicht von 7,2. In verdünnter Salzsäure ist Cohenit unlöslich. In konz. Salpetersäure lässt sich die Verbindung langsam, in Kupferammonchlorid leicht lösen (wodurch es sich leicht von dem darin unlöslichen Schreibersit unterscheiden lässt.
Kommt auch irdisch vor; z.B. auf Kohle zusammen mit Troilit aus einer russischen Lagerstätte.
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Cristobalit - eine auch irdisch vorkommende Quarz-Varietät; entsteht auch künstlich bei langem Glühen von Quarzglas bzw. Silikatgesteinen bei 1200 Grad C.
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Daubreelith - FeCr2S4 - sehr sprödes Chromsulfid - aus irdischem Gestein nicht bekannt.
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Djerfisherit - Kalium-(Kupfer, Natrium)(Eisen, Nickel)-Sulfid - nur in Enstatit-Chondriten (Steinmeteoriten) - aus irdischem Vorkommen (Kola-Halbinsel, Russland) bekannt
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Eisen - Fe - Vom reinen Eisen gibt es drei dem kubischen System zugehörige Modifikationen:
1. alpha-Eisen - Martensit ist ein an C-Gehalt übersättigtes und daher tetragonal deformioertes alpha-Eisen.
2. gamma-Eisen
3. delta-Eisen
Die für Eisenmeteorite typischen und aus natürlich-irdischen Vorkommen nicht bekannten Eisen sind:
Kamazit, Balkeneisen - ein alpha-Eisen mit wenig Nickel (ca. 5%), das den Hauptbestandteil der Eisenmeteorite mit oktaedrischer Struktur bildet. Es ist auch der überwiegend metallische Bestandteil der Stein- und Steineisenmeteorite.
Kamazit ist eisengrau und wird bereits von stark verdünnter Salzsäure sowie von Essigsäure aufgelöst. Es läuft an der Luft leicht an, oxidiert also leichter als die übrigen Bestandteile im Meteorit. Ist aus irdischem natürlichem Vorkommen bisher nicht bekannt geworden.
Taenit, Bandeisen - ein gamma-Eisen mit hohem Nickelgehalt (30%). Kommt nur in oktaedrischen Eisenmeteoriten vor, jedoch nie als überwiegender Bestandteil, vielmehr bildet er meist nur sehr dünne Lamellen, die sich an das Kamazit anlegen. Entsprechend ist der Gehalt an Taenit in den Eisenmeteoriten um so höher, je feiner die Widmanstättenschen Figuren sind.
Taenit ist zinnweiß bis grau, biegsam bis schwach spröde. An der Luft laufen die Blättchen leicht gelb an und zeigen auf der geätzten Platte starken metallischen Glanz. Verdünnte Salzsäure greift Taenit nur langsam an, sodass es nach kurzer Zeit über die polierte Fläche leistenförmig über Kamazit und Plessit hervorragt. Dagegen lösen Konz. Säuren das Taenit leicht auf. Kommt in einigen Ataxiten vor. Aus irdischem Gestein bisher nicht bekannt.
Plessit, Fülleisen - füllt bei oktaedrischen Eisenmeteoriten in der Regel die Lücken zwischen den Lamellen aus - ist also allseits von Taenit umsäumt!
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Enstatit - ein Magnesium-Silikat tritt in reiner Form nur in FeO-freien, also stark reduzierten Meteoriten auf und wird dann auch als Shepardit oder Chladnit bezeichnet. Findet sich auch in irdischen Gesteinen, z.B. in einigen Basalten Deutschlands oder Apatit-Gängen Norwegens.
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Farringtonit - Mg3 (PO4)2 - als farblose bis blassgelbe Körnchen in Pallasiten (Steineisenmeteoriten) aus Kanada nachgewiesen. Aus irdischen Gesteinen nicht bekannt.
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Graphit - C - Kommt in Meteoreisen vor, wo er winzige Schüppchen und Knollen bildet, die beim Auflösen des Meteorits in Säure zurückbleiben.
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Haxonit - (Fe, Ni)23C6 - nur in Eisenmeteoriten, dort aber relativ häufig (Arizona, Toluca, Edmonton, Tazewell)
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Hedenbergit - ein auch irdisch vorkommendes Calcium-Eisen-Silikat - in Steinmeteoriten
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Hypersthen - ein auch irdisch vorkommendes (Eisen, Magnesium)-Silikat
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Ilmenit - auch irdisch vorkommend das wohl bekannteste Eisen-Titan-Trioxid
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Lawrencit - (Fe, Ni)Cl2 - Ist wegen seines Nickel-Gehalts grün gefärbt, zieht in feuchter Luft leicht Wasser an, wodurch die Lawrencit enthaltenden Meteoreisen sehr leicht rosten. Aus irdischem Vorkommen nicht bekannt.
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Magnetit (Magneteisenerz) - Fe3O4 - auch irdisch vorkommend das wohl bekannteste Eisen-Oxid.
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Maskelynit - ist ein Natrium-Calcium-Aluminiumsilikat von glasigem Aussehen. Aus irdischen Gesteinen nicht bekannt.
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Niningerit - MgS mit Mn und Fe. Nur in Enstatit-Chondriten nachgewiesen. Aus irdischen Gesteinen nicht bekannt.
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Oldhamit - CaS - Tritt in kleinen rundlichen Körnern auf, die nach allen drei Richtungen vollkommen spaltbar sind. Oldhamit ist durchsichtig, leicht walnussbraun und zeigt orangefarbene Phosphoreszenz. Es löst sich leicht in Säuren und wird auch bereits durch kochendes Wasser zersetzt. Auch in der Luft oxidiert es sehr leicht. Kommt in Stein- und Eisenmeteoriten vor. In länger lagernden Meteoriten, die im Erdreich mit Wasser in Berührung kommen, zersetzt sich Oldhamit zu Gips. Deshalb sind die Körner oft von einer Gipsrinde umzogen, obwohl Gips primär in Meteoriten nicht vorkommt! Ist aus irdischem Gestein nicht bekannt, entsteht jedoch bei einigen Hüttenprozessen.
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Olivin - (Mg, Fe)2[SiO4] - tritt in Meteoriten recht häufig auf, vor allem in den Pallasiten (Steineisenmeteoriten) in Form großer gerundeter Körner. Wurde u.a. auch in Höhlungen des historisch bedeutenden "Pallas-Eisens" von 1749 gefunden.
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Osbornit - TiN - Ist aus irdischen Vorkommen nicht bekannt.
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Pentlandit - (Fe, Ni)9S8 - Das Mineral ist auch relativ verbreitet in irdischen Tiefengesteinen (Plutoniten) zu finden.
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Perryit - (Ni, Fe)5(Si, P)2. Bildet dünne Lamellen im Meteoreisen. Ist aus irdischen Vorkommen nicht bekannt.
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Plagioklas - ein Sammelname für auch in irdischem Gestein sehr verbreiteten, triklinen Na-Ca-Feldspäten. In Steinmeteoriten.
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Schreibersit - (Fe, Ni, Co)3P - Tritt in mehrfacher Form auf: in unregelmäßig begrenzten Flittern, Tafeln und Körnern, in größeren plattenförmigen Partien, in Blättchen und in feinen Nadeln, wobei man für letzte Form auch den Namen Rhabdit geprägt hat. Auch säulenförmige Kristalle von Schreibersit bis zu einer Länge von 14 cm wurden vereinzelt in Meteoreisen angetroffen. Sie besitzen eine vollkommende Spaltbarkeit und zerfallen meist schon bei leichter Berührung. Typisch für sie ist weiterhin, dass die Kristallflächen nicht voll ausgebildet sind, sodass die Kristalle wie angeschmolzen aussehen. Schreibersit ist zinnweiß, läuft jedoch an der Luft schnell an und zeigt dann eine ins Bronzegelb spiegelnde Färbung. Die Härte beträgt 6,5-7,7, es ist stark magnetisch uns sehr spröde, bricht daher aus dem Meteoreisen leicht heraus.
Analysen ergaben einen Gehalt an Eisen von 55-72%, an Phosphor von 13,2-16,1%, an Nickel von 10,7-28%, und an Kobalt Spuren bis 1,6%. Trotz der Schwankungen bei den einzelnen Meteoriten ergaben sich innerhalb der Verbindungen stets feste Verhältnisse der einzelnen Bestandteile zueinander, denen die o.a. Formel zukommt.
Schreibersit ist in verdünnter Säure unlöslich, warme Konz. Salzsäure und Königswasser lösen das Mineral auf. Wurde auch im tellurischen Eisen von Ovifak (Insel Disko), Grönland nachgewiesen.
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Serpentin - 3MgO x 2SiO2 x 2H2O. Ist ein Umwandlungsprodukt des Olivins unter Wasserzufuhr.
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Spinell - MgAl2O4 - bildet sich auch künstlich leicht aus Silikat-Schmelzen. Ansonsten auch in irdischen Vorkommen weit verbreitet.
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Sinoit - Si2N2O - kommt nur in Meteoriten (Enstatit-Chondriten) vor.
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Tridymit - Eine Quarz-Varietät, die auch in irdischem Gestein weit verbreitet vorkommt (z.B. sehr schön aus der Eifel, Deutschland; Italien usw.)
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Troilit ist die reine Form von Pyrrhotin (Magnetkies), die genau der Formel FeS entspricht. In Eisenmeteoriten ein häufiges Mineral, das auf frischem Bruch bronzefarben ist. Tritt oft in Tropfenform auf, teilweise aber auch lamellenartig (sog. Reichenbachsche Lamellen). Den irdischen Vorkommen von Troilit fehlt fast allen etwas Eisen (beruht auf einigen Leerstellen im Kristallgitter), sodass deren Formel etwa Fe11S12 entspricht.
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Quelle ..
Meteorite - Boten aus dem Weltall - Heft 22
Natur-Museum Coburg (Coburger Landesstiftung)
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Nachtrag ..
Zu den selteneren Meteoriten-Mineralien zählen unter anderem Retgersit und Rödderit! Beide Minerale sind auch aus irdischem Naturvorkommen bekannt.
Anmerkung aufgrund häufigerer Nachfragen ..
Das Mineral Pyrit kommt nach meiner Erkenntnis definitiv nicht in Meteoriten vor!
Die wichtigsten Meteoriten-Mineralien, die nur zu einem Teil auch in irdischen Naturvorkommen zu finden sind, dürften folgende sein ..
von McSchuerf ..
Apatit - auch irdisch vorkommend das wohl bekannteste Calcium-Fluor-Phosphat - in geringen Mengen in Chondriten (Steinmeteoriten)
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Augit - auch irdisch vorkommend ein bekanntes Calcium-Magnesium-Silikat - in Steinmeteoriten
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Barringerit (Fe, Ni)2P - nur in Eisenmeteoriten
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Bronzit - auch irdisch vorkommend ein bekanntes (Magnesium, Eisen)-Silikat - in Steinmeteoriten
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Carlsbergit - CrN - nur in Eisenmeteoriten
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Chlorhaltiger Apatit - Ca5(PO4)3Cl
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Chromit - ein (Eisen, Magnesium)-Chrom-Oxid - in kleinen Mengen vor allem in Steinmeteoriten
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Cliftonit - ein als Zwilling und Drilling kreuzförmig verwachsener Graphit, der in australischen Eisenmeteoriten nachgewiesen wurde. Soll in irdischen Gesteinen unbekannt sein.
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Cohenit oder Kohlenstoffeisen - Fe3C. Zinnweiß, läuft jedoch an der Luft leicht bronze- bis goldgelb an. Es ist stark magnetisch, spröde und hat ein spez. Gewicht von 7,2. In verdünnter Salzsäure ist Cohenit unlöslich. In konz. Salpetersäure lässt sich die Verbindung langsam, in Kupferammonchlorid leicht lösen (wodurch es sich leicht von dem darin unlöslichen Schreibersit unterscheiden lässt.
Kommt auch irdisch vor; z.B. auf Kohle zusammen mit Troilit aus einer russischen Lagerstätte.
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Cristobalit - eine auch irdisch vorkommende Quarz-Varietät; entsteht auch künstlich bei langem Glühen von Quarzglas bzw. Silikatgesteinen bei 1200 Grad C.
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Daubreelith - FeCr2S4 - sehr sprödes Chromsulfid - aus irdischem Gestein nicht bekannt.
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Djerfisherit - Kalium-(Kupfer, Natrium)(Eisen, Nickel)-Sulfid - nur in Enstatit-Chondriten (Steinmeteoriten) - aus irdischem Vorkommen (Kola-Halbinsel, Russland) bekannt
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Eisen - Fe - Vom reinen Eisen gibt es drei dem kubischen System zugehörige Modifikationen:
1. alpha-Eisen - Martensit ist ein an C-Gehalt übersättigtes und daher tetragonal deformioertes alpha-Eisen.
2. gamma-Eisen
3. delta-Eisen
Die für Eisenmeteorite typischen und aus natürlich-irdischen Vorkommen nicht bekannten Eisen sind:
Kamazit, Balkeneisen - ein alpha-Eisen mit wenig Nickel (ca. 5%), das den Hauptbestandteil der Eisenmeteorite mit oktaedrischer Struktur bildet. Es ist auch der überwiegend metallische Bestandteil der Stein- und Steineisenmeteorite.
Kamazit ist eisengrau und wird bereits von stark verdünnter Salzsäure sowie von Essigsäure aufgelöst. Es läuft an der Luft leicht an, oxidiert also leichter als die übrigen Bestandteile im Meteorit. Ist aus irdischem natürlichem Vorkommen bisher nicht bekannt geworden.
Taenit, Bandeisen - ein gamma-Eisen mit hohem Nickelgehalt (30%). Kommt nur in oktaedrischen Eisenmeteoriten vor, jedoch nie als überwiegender Bestandteil, vielmehr bildet er meist nur sehr dünne Lamellen, die sich an das Kamazit anlegen. Entsprechend ist der Gehalt an Taenit in den Eisenmeteoriten um so höher, je feiner die Widmanstättenschen Figuren sind.
Taenit ist zinnweiß bis grau, biegsam bis schwach spröde. An der Luft laufen die Blättchen leicht gelb an und zeigen auf der geätzten Platte starken metallischen Glanz. Verdünnte Salzsäure greift Taenit nur langsam an, sodass es nach kurzer Zeit über die polierte Fläche leistenförmig über Kamazit und Plessit hervorragt. Dagegen lösen Konz. Säuren das Taenit leicht auf. Kommt in einigen Ataxiten vor. Aus irdischem Gestein bisher nicht bekannt.
Plessit, Fülleisen - füllt bei oktaedrischen Eisenmeteoriten in der Regel die Lücken zwischen den Lamellen aus - ist also allseits von Taenit umsäumt!
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Enstatit - ein Magnesium-Silikat tritt in reiner Form nur in FeO-freien, also stark reduzierten Meteoriten auf und wird dann auch als Shepardit oder Chladnit bezeichnet. Findet sich auch in irdischen Gesteinen, z.B. in einigen Basalten Deutschlands oder Apatit-Gängen Norwegens.
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Farringtonit - Mg3 (PO4)2 - als farblose bis blassgelbe Körnchen in Pallasiten (Steineisenmeteoriten) aus Kanada nachgewiesen. Aus irdischen Gesteinen nicht bekannt.
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Graphit - C - Kommt in Meteoreisen vor, wo er winzige Schüppchen und Knollen bildet, die beim Auflösen des Meteorits in Säure zurückbleiben.
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Haxonit - (Fe, Ni)23C6 - nur in Eisenmeteoriten, dort aber relativ häufig (Arizona, Toluca, Edmonton, Tazewell)
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Hedenbergit - ein auch irdisch vorkommendes Calcium-Eisen-Silikat - in Steinmeteoriten
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Hypersthen - ein auch irdisch vorkommendes (Eisen, Magnesium)-Silikat
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Ilmenit - auch irdisch vorkommend das wohl bekannteste Eisen-Titan-Trioxid
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Lawrencit - (Fe, Ni)Cl2 - Ist wegen seines Nickel-Gehalts grün gefärbt, zieht in feuchter Luft leicht Wasser an, wodurch die Lawrencit enthaltenden Meteoreisen sehr leicht rosten. Aus irdischem Vorkommen nicht bekannt.
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Magnetit (Magneteisenerz) - Fe3O4 - auch irdisch vorkommend das wohl bekannteste Eisen-Oxid.
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Maskelynit - ist ein Natrium-Calcium-Aluminiumsilikat von glasigem Aussehen. Aus irdischen Gesteinen nicht bekannt.
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Niningerit - MgS mit Mn und Fe. Nur in Enstatit-Chondriten nachgewiesen. Aus irdischen Gesteinen nicht bekannt.
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Oldhamit - CaS - Tritt in kleinen rundlichen Körnern auf, die nach allen drei Richtungen vollkommen spaltbar sind. Oldhamit ist durchsichtig, leicht walnussbraun und zeigt orangefarbene Phosphoreszenz. Es löst sich leicht in Säuren und wird auch bereits durch kochendes Wasser zersetzt. Auch in der Luft oxidiert es sehr leicht. Kommt in Stein- und Eisenmeteoriten vor. In länger lagernden Meteoriten, die im Erdreich mit Wasser in Berührung kommen, zersetzt sich Oldhamit zu Gips. Deshalb sind die Körner oft von einer Gipsrinde umzogen, obwohl Gips primär in Meteoriten nicht vorkommt! Ist aus irdischem Gestein nicht bekannt, entsteht jedoch bei einigen Hüttenprozessen.
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Olivin - (Mg, Fe)2[SiO4] - tritt in Meteoriten recht häufig auf, vor allem in den Pallasiten (Steineisenmeteoriten) in Form großer gerundeter Körner. Wurde u.a. auch in Höhlungen des historisch bedeutenden "Pallas-Eisens" von 1749 gefunden.
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Osbornit - TiN - Ist aus irdischen Vorkommen nicht bekannt.
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Pentlandit - (Fe, Ni)9S8 - Das Mineral ist auch relativ verbreitet in irdischen Tiefengesteinen (Plutoniten) zu finden.
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Perryit - (Ni, Fe)5(Si, P)2. Bildet dünne Lamellen im Meteoreisen. Ist aus irdischen Vorkommen nicht bekannt.
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Plagioklas - ein Sammelname für auch in irdischem Gestein sehr verbreiteten, triklinen Na-Ca-Feldspäten. In Steinmeteoriten.
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Schreibersit - (Fe, Ni, Co)3P - Tritt in mehrfacher Form auf: in unregelmäßig begrenzten Flittern, Tafeln und Körnern, in größeren plattenförmigen Partien, in Blättchen und in feinen Nadeln, wobei man für letzte Form auch den Namen Rhabdit geprägt hat. Auch säulenförmige Kristalle von Schreibersit bis zu einer Länge von 14 cm wurden vereinzelt in Meteoreisen angetroffen. Sie besitzen eine vollkommende Spaltbarkeit und zerfallen meist schon bei leichter Berührung. Typisch für sie ist weiterhin, dass die Kristallflächen nicht voll ausgebildet sind, sodass die Kristalle wie angeschmolzen aussehen. Schreibersit ist zinnweiß, läuft jedoch an der Luft schnell an und zeigt dann eine ins Bronzegelb spiegelnde Färbung. Die Härte beträgt 6,5-7,7, es ist stark magnetisch uns sehr spröde, bricht daher aus dem Meteoreisen leicht heraus.
Analysen ergaben einen Gehalt an Eisen von 55-72%, an Phosphor von 13,2-16,1%, an Nickel von 10,7-28%, und an Kobalt Spuren bis 1,6%. Trotz der Schwankungen bei den einzelnen Meteoriten ergaben sich innerhalb der Verbindungen stets feste Verhältnisse der einzelnen Bestandteile zueinander, denen die o.a. Formel zukommt.
Schreibersit ist in verdünnter Säure unlöslich, warme Konz. Salzsäure und Königswasser lösen das Mineral auf. Wurde auch im tellurischen Eisen von Ovifak (Insel Disko), Grönland nachgewiesen.
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Serpentin - 3MgO x 2SiO2 x 2H2O. Ist ein Umwandlungsprodukt des Olivins unter Wasserzufuhr.
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Spinell - MgAl2O4 - bildet sich auch künstlich leicht aus Silikat-Schmelzen. Ansonsten auch in irdischen Vorkommen weit verbreitet.
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Sinoit - Si2N2O - kommt nur in Meteoriten (Enstatit-Chondriten) vor.
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Tridymit - Eine Quarz-Varietät, die auch in irdischem Gestein weit verbreitet vorkommt (z.B. sehr schön aus der Eifel, Deutschland; Italien usw.)
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Troilit ist die reine Form von Pyrrhotin (Magnetkies), die genau der Formel FeS entspricht. In Eisenmeteoriten ein häufiges Mineral, das auf frischem Bruch bronzefarben ist. Tritt oft in Tropfenform auf, teilweise aber auch lamellenartig (sog. Reichenbachsche Lamellen). Den irdischen Vorkommen von Troilit fehlt fast allen etwas Eisen (beruht auf einigen Leerstellen im Kristallgitter), sodass deren Formel etwa Fe11S12 entspricht.
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Quelle ..
Meteorite - Boten aus dem Weltall - Heft 22
Natur-Museum Coburg (Coburger Landesstiftung)
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Nachtrag ..
Zu den selteneren Meteoriten-Mineralien zählen unter anderem Retgersit und Rödderit! Beide Minerale sind auch aus irdischem Naturvorkommen bekannt.
Anmerkung aufgrund häufigerer Nachfragen ..
Das Mineral Pyrit kommt nach meiner Erkenntnis definitiv nicht in Meteoriten vor!