Beitragsübernahme von Norbert ..
Das nordöstliche Bayern ist schon lange als "Bayerns steinreiche Ecke bekannt,schließlich trifft man hier 60% der auf der Erde
vorkommenden Gesteinsarten an.
Die Vielfalt an Gesteinen auf engsten Raum ist bei Erbendorf in der nördlichen Oberpfalz besonders ausgeprägt.
Mathias Flurl beschrieb 1792 erstmals die Geologie von Bayern.Über die Umgebung von Erbendorf ist da folgendes zu lesen:
...welche für den Geognosten,Bergmann und Mineralogen die merkwürdigste in der ganzen Pfalz ist.
Lange wußte ich nicht,welchen Namen ich der dasigen Gebirgsart schöpfen sollte,da man an einigen Stellen kaum einige
Schritte weiter setzen darf,ohne eine ganz andere Beschaffenheit der Gebirgsmasse,oder wohl gar wieder eine ganz
andere Steinart zu finden....
Diese geologische Vielfalt beginnt nordwestlichvon Erbendorf mit einer Phyllit-Zone,die an den Steinwald-Granit grenzt.
Es folgt ein Grünschiefergebiet mit Serpentinit und Talkschiefer sowie Hornfels und Amhibolit.
Südlich und südwestlich treten Gneise auf,die manchmal von Gesteinen des Keupers überdeckt sind.
Im Westen treten Rhyolithe und Rhyodazite des Rotliegenden zu Tage.
Abgerundet wird die Gesteinsvielfalt noch durch tertiäre Basalte im Kemnather Vulkangebiet.
Das bedeutet aber auch,dass es hier viele ganz unterschiedliche Mineralien zu finden gibt.
Auf einzelne Fundorte will ich da etwas näher eingehen:
Hopfau bei Grötschenreuth
Oberhalb des Dorfes Hopfau wurde im neunzehnten Jahrhundert bei Wegebauarbeiten eine interessante Phosphat-und
Arsenat-Mineralisation im Steinwald-Granit entdeckt.Die genaue Lage ist heute nicht mehr bekannt,aber an einer anderen
Stelle wurde in der Literatur von Neufunden berichtet.
Ende der neunziger Jahre begann ich diese Stelle zu suchen.Zuerst waren einige Geländebegehungen rund um Hopfau ohne
Erfolg,dann konnte ich eine kleine Arsenkiesvererzung in einem Granitblock finden.Hier war ich richtig!
In den Granitblöcken neben einem Feldweg konnte ich einige nette Mikros bergen.Vor allem Eosphorit kommt hier schön
kristallisiert vor.
Weitere von mir gefundene,und nur optisch bestimmte Minerale, sind Beraunit,Laueit,Strunzit,Skorodit und Pharmakosiderit.
Sowie Reddingit als fragliches Mineral.
Steinbrüche in der Grünschieferzone
Rohrmühle:
Klassischer Fundort für Magnetit xx in Serpentin
Stb. Marienstollen:
Gleich neben der Straße nach Erbendorf befindet sich der heute aufgelassene Bruch.
Vor ein paar Jahren konnte ich dort noch Aktinolith und die Magnesit-Varietät Breunnerit finden.
Stb.Dürrer Schlag bei Thumsenreuth:
Leider seit einiger Zeit auch aufgelassen ist der mineralogisch ergiebigste Abbau in der Grünschieferzone.
Eigenfunde von dort sind hübsche Kleinstufen von Aragonit,Chalcedon,Tremolit,Calcit mit Goethit,Pyrit
und Chrysotil-Asbest.
Von einem Sammler in der Nähe erworben habe ich Laumontit,Prehnit,ged. Kupfer und den analysierten
Turmalin Dravit.
Schadenreuth:
Nordwestlich des Dorfes Schadenreuth befindet sich am Fuß des Doppelgipfels von Kornberg und Platte
das Rhyolithgebiet aus dem Rotliegenden.
Fundmöglichkeiten für Achat,Jaspis,Plasma (grüner Jaspis),Chalcedon und Heliotrop (Plasma mit z.T.roter
Färbung durch Hämatit) gibt es auf den umliegenden Feldern. Als Besonderheit kann man -wenn auch nicht
sehr attraktiv-Bitumen auf Klüften von Pechsteinknollen finden.
Für Gesteinssammler interessant ist auch eine blaue Varietät des Rhyoliths.
Silberrangen:
Am Stadtrand von Erbendorf befindet sich, im Gneis liegend,das alte Bergbaugebiet am Silberrangen.
Es ist eine der wenigen Gruben,die Kohle und Erze gleichzeitig gefördert haben.
So gehören Stufen mit Steinkohle und Bleiglanz vom Kontakt unter Tage zu den begehrtesten Sammler-
stücken von dort.
Auf den stark überwachsenen Halden konnte ich bei mehreren Grabungen folgendes finden:
Bleiglanz und Zinkblende (beides derb),Kupferkies,Pyrit,Aurichalcit,Hydrozinkit,Anglesit und Cerussit.
Sehr selten (keine Eigenfunde) treten Pyromorphit und Wulfenit auf.
Dann kann ich noch das Erbendorfer Heimatmuseum empfehlen.Hier sind einige schöne Stufen ausgestellt
und auch Exponate zur Bergbaugeschichte Erbendorfs.
http://heimatmuseum.erbendorf.eu/
Das nordöstliche Bayern ist schon lange als "Bayerns steinreiche Ecke bekannt,schließlich trifft man hier 60% der auf der Erde
vorkommenden Gesteinsarten an.
Die Vielfalt an Gesteinen auf engsten Raum ist bei Erbendorf in der nördlichen Oberpfalz besonders ausgeprägt.
Mathias Flurl beschrieb 1792 erstmals die Geologie von Bayern.Über die Umgebung von Erbendorf ist da folgendes zu lesen:
...welche für den Geognosten,Bergmann und Mineralogen die merkwürdigste in der ganzen Pfalz ist.
Lange wußte ich nicht,welchen Namen ich der dasigen Gebirgsart schöpfen sollte,da man an einigen Stellen kaum einige
Schritte weiter setzen darf,ohne eine ganz andere Beschaffenheit der Gebirgsmasse,oder wohl gar wieder eine ganz
andere Steinart zu finden....
Diese geologische Vielfalt beginnt nordwestlichvon Erbendorf mit einer Phyllit-Zone,die an den Steinwald-Granit grenzt.
Es folgt ein Grünschiefergebiet mit Serpentinit und Talkschiefer sowie Hornfels und Amhibolit.
Südlich und südwestlich treten Gneise auf,die manchmal von Gesteinen des Keupers überdeckt sind.
Im Westen treten Rhyolithe und Rhyodazite des Rotliegenden zu Tage.
Abgerundet wird die Gesteinsvielfalt noch durch tertiäre Basalte im Kemnather Vulkangebiet.
Das bedeutet aber auch,dass es hier viele ganz unterschiedliche Mineralien zu finden gibt.
Auf einzelne Fundorte will ich da etwas näher eingehen:
Hopfau bei Grötschenreuth
Oberhalb des Dorfes Hopfau wurde im neunzehnten Jahrhundert bei Wegebauarbeiten eine interessante Phosphat-und
Arsenat-Mineralisation im Steinwald-Granit entdeckt.Die genaue Lage ist heute nicht mehr bekannt,aber an einer anderen
Stelle wurde in der Literatur von Neufunden berichtet.
Ende der neunziger Jahre begann ich diese Stelle zu suchen.Zuerst waren einige Geländebegehungen rund um Hopfau ohne
Erfolg,dann konnte ich eine kleine Arsenkiesvererzung in einem Granitblock finden.Hier war ich richtig!
In den Granitblöcken neben einem Feldweg konnte ich einige nette Mikros bergen.Vor allem Eosphorit kommt hier schön
kristallisiert vor.
Weitere von mir gefundene,und nur optisch bestimmte Minerale, sind Beraunit,Laueit,Strunzit,Skorodit und Pharmakosiderit.
Sowie Reddingit als fragliches Mineral.
Steinbrüche in der Grünschieferzone
Rohrmühle:
Klassischer Fundort für Magnetit xx in Serpentin
Stb. Marienstollen:
Gleich neben der Straße nach Erbendorf befindet sich der heute aufgelassene Bruch.
Vor ein paar Jahren konnte ich dort noch Aktinolith und die Magnesit-Varietät Breunnerit finden.
Stb.Dürrer Schlag bei Thumsenreuth:
Leider seit einiger Zeit auch aufgelassen ist der mineralogisch ergiebigste Abbau in der Grünschieferzone.
Eigenfunde von dort sind hübsche Kleinstufen von Aragonit,Chalcedon,Tremolit,Calcit mit Goethit,Pyrit
und Chrysotil-Asbest.
Von einem Sammler in der Nähe erworben habe ich Laumontit,Prehnit,ged. Kupfer und den analysierten
Turmalin Dravit.
Schadenreuth:
Nordwestlich des Dorfes Schadenreuth befindet sich am Fuß des Doppelgipfels von Kornberg und Platte
das Rhyolithgebiet aus dem Rotliegenden.
Fundmöglichkeiten für Achat,Jaspis,Plasma (grüner Jaspis),Chalcedon und Heliotrop (Plasma mit z.T.roter
Färbung durch Hämatit) gibt es auf den umliegenden Feldern. Als Besonderheit kann man -wenn auch nicht
sehr attraktiv-Bitumen auf Klüften von Pechsteinknollen finden.
Für Gesteinssammler interessant ist auch eine blaue Varietät des Rhyoliths.
Silberrangen:
Am Stadtrand von Erbendorf befindet sich, im Gneis liegend,das alte Bergbaugebiet am Silberrangen.
Es ist eine der wenigen Gruben,die Kohle und Erze gleichzeitig gefördert haben.
So gehören Stufen mit Steinkohle und Bleiglanz vom Kontakt unter Tage zu den begehrtesten Sammler-
stücken von dort.
Auf den stark überwachsenen Halden konnte ich bei mehreren Grabungen folgendes finden:
Bleiglanz und Zinkblende (beides derb),Kupferkies,Pyrit,Aurichalcit,Hydrozinkit,Anglesit und Cerussit.
Sehr selten (keine Eigenfunde) treten Pyromorphit und Wulfenit auf.
Dann kann ich noch das Erbendorfer Heimatmuseum empfehlen.Hier sind einige schöne Stufen ausgestellt
und auch Exponate zur Bergbaugeschichte Erbendorfs.
http://heimatmuseum.erbendorf.eu/