Beitragsübernahme von Andy G. ..
Die Feldspatlagerstätte Hagendorf in Bayern ist eines der bekanntesten Mineralvorkommen der Welt. Die Besonderheit dieses Pegmatits liegt in dem Vorkommen teils sehr seltener Phosphate. Phosphatpegmatite sind an sich nichts ungewöhnliches (allein in Bayern sind der Kreuzberg bei Pleystein, die "Silbergrube" bei Waidhaus und der Hühnerkobel bei Zwiesel bekannte Beispiele), aber nur wenige haben so viele (und so gute) Mineralien geliefert.
Der Hagendorfer Pegmatit wurde im Jahre 1894 bei Wegebauarbeiten entdeckt und ab 1900, zunächst im Tagebau, abgebaut. Schon wenig später wurden auch Schächte abgeteuft, da sich der Vorrat an Feldspat als weit höher erwies als zunächst vermutet. In den 1960er Jahren erreichte der Abbau seine "Blütezeit", in diese Zeit fällt auch die Anlage des Cornelia-Schachtes in Hagendorf-Süd. Diese Bezeichnung legt schon nahe, dass sich die Lagerstätte in zwei Teile untergliedert: Hagendorf-Süd und Hagendorf-Nord (bzw. Grube Cornelia und Grube Meixner). Letztgenannter Abbau wurde jedoch schon weit früher eingestellt.
Bis auf 135 m Teufe gelangte der Abbau und in den Betriebsjahren bis zur Einstellung 1983/84 wurden rund 1 mio Tonnen Feldspat gefördert. Der große Tagebau stellt sich heute als ein kraterartiger See dar, auch die Grube Meixner in Hagendorf-Nord steht unter Wasser. Haldenreste existieren zwar noch, jedoch sind sie zumeist nur eingeweihten Experten bekannt. Durch die jahrelange Sammlertätigkeit (wobei sich manch einer nur auf Hagendorf beschränkte - es gab genug zu tun...) ist aber durch Tausch und Kauf das meiste an vorgekommenen Arten noch bekommen. Dies gilt nicht für Mineralien aus Hagendorf-Nord. Stücke von hier sind selten zu finden. Die Paragenese war auch artenärmer, hauptsächlich aber wohl, da sie nie die eingehenden mineralogischen Untersuchungen erfahren konnte, wie beim jahrzehntelang im Abbau stehenden Hagendorf-Süd.
Mit über 120 bekannten Mineralarten gehört Hagendorf, wie genannt, zu den "Welt-Fundstellen". Allein für 13 Minerale ist das Vorkommen die Typlokalität, darunter ausgesprochene Raritäten wie Lehnerit, Carlhintzeit, Jungit oder Nordgauit. Viele Phosphate wurden hier in herausragender Qualität gefunden. Hier muss wohl zuerst der Phosphophyllit genannt werden, der bis 3 cm große Kristalle bildete, teils als V-förmige Zwillinge und mitunter von transparenter, seegrüner Farbe. Große Handstücke hiervon sind die Zier der meisten großen Sammlungen. Der häufige Rockbridgeit kam gleichsam in fantastischen Stücken vor: bis 20 cm breite reine nierig-strahlige Aggregate, schwarzgrün gefärbt und im Anbruch an Holz erinnernd. Hureaulith ist ebenfalls ein "klassischer Hagendorfer", die einige cm-großen Kristalle (Aggregate erreichten 10 cm), rosa gefärbt und zumeist gestreckt tafelig zählen zu den weltbesten. Strengit und der ähnliche Phosphosiderit erreichten in Hagendorf 1 cm Kristallgröße, die rot- bzw. blauvioletten Exemplare erreichten allerdings nur selten die Güte der Spitzenstücke vom nahegelegenen Kreuzberg. Scholzit und Parascholzit (beide Typlokalität) kamen in klaren, gestreckten, zumeist büschelig aggregierten Kristalle vor. Diese erreichten 2 cm in der Spitze, ebenfalls ein absoluter Klassiker. Auch der Vivianit, ein vergleichsweise häufiges Mineral, muss genannt werden. Die Kristalle waren nicht sehr groß, maximal 2 cm, aber von gutem Glanz und Transparenz und einer herrlichen tiefblauen Farbe! Für den Ludlamit ist Hagendorf auch einer der besten Fundorte, Spitzenstücke weisen 2 cm große, kräftig hellgrüne blockige, klare Kristalle auf. Interessant ist, dass der Ludlamit schon 1925 von Hagendorf-Nord als "Lehnerit" beschrieben wurde, ehe sich später der wahre Sachverhalt herausstellte. Viele Jahre danach wurde der Name Lehnerit erneut vergeben, für einen raren Uranglimmer.
Für den Systematiker gibt es ein breites Feld an seltensten Mineralien. So ist Hagendorf u.a. das einzige deutsche Vorkommen für das Natriumphosphat Brasilianit (gelbliche, gedrungene xx). Alle Raritäten hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Nicht-Phosphate sind etwas "stiefmütterlich" weggekommen, herausragendes ist hier aber auch kaum bekannt. Erwähnenswert sind blassblaue oder gelbliche Berylle (bis 15 cm, eingewachsen im Quarz), eine Kupfer-Sekundärparagenese mit hübschem Connellit, Chalkanthit, Libethenit-Kügelchen u.a.), Rosenquarzmassen sowie recht hübsche Pyrit- und Arsenopyritkristalle (nur selten bis 1 cm, doch mehr etwas für "Lokalisten").
Die Feldspatlagerstätte Hagendorf in Bayern ist eines der bekanntesten Mineralvorkommen der Welt. Die Besonderheit dieses Pegmatits liegt in dem Vorkommen teils sehr seltener Phosphate. Phosphatpegmatite sind an sich nichts ungewöhnliches (allein in Bayern sind der Kreuzberg bei Pleystein, die "Silbergrube" bei Waidhaus und der Hühnerkobel bei Zwiesel bekannte Beispiele), aber nur wenige haben so viele (und so gute) Mineralien geliefert.
Der Hagendorfer Pegmatit wurde im Jahre 1894 bei Wegebauarbeiten entdeckt und ab 1900, zunächst im Tagebau, abgebaut. Schon wenig später wurden auch Schächte abgeteuft, da sich der Vorrat an Feldspat als weit höher erwies als zunächst vermutet. In den 1960er Jahren erreichte der Abbau seine "Blütezeit", in diese Zeit fällt auch die Anlage des Cornelia-Schachtes in Hagendorf-Süd. Diese Bezeichnung legt schon nahe, dass sich die Lagerstätte in zwei Teile untergliedert: Hagendorf-Süd und Hagendorf-Nord (bzw. Grube Cornelia und Grube Meixner). Letztgenannter Abbau wurde jedoch schon weit früher eingestellt.
Bis auf 135 m Teufe gelangte der Abbau und in den Betriebsjahren bis zur Einstellung 1983/84 wurden rund 1 mio Tonnen Feldspat gefördert. Der große Tagebau stellt sich heute als ein kraterartiger See dar, auch die Grube Meixner in Hagendorf-Nord steht unter Wasser. Haldenreste existieren zwar noch, jedoch sind sie zumeist nur eingeweihten Experten bekannt. Durch die jahrelange Sammlertätigkeit (wobei sich manch einer nur auf Hagendorf beschränkte - es gab genug zu tun...) ist aber durch Tausch und Kauf das meiste an vorgekommenen Arten noch bekommen. Dies gilt nicht für Mineralien aus Hagendorf-Nord. Stücke von hier sind selten zu finden. Die Paragenese war auch artenärmer, hauptsächlich aber wohl, da sie nie die eingehenden mineralogischen Untersuchungen erfahren konnte, wie beim jahrzehntelang im Abbau stehenden Hagendorf-Süd.
Mit über 120 bekannten Mineralarten gehört Hagendorf, wie genannt, zu den "Welt-Fundstellen". Allein für 13 Minerale ist das Vorkommen die Typlokalität, darunter ausgesprochene Raritäten wie Lehnerit, Carlhintzeit, Jungit oder Nordgauit. Viele Phosphate wurden hier in herausragender Qualität gefunden. Hier muss wohl zuerst der Phosphophyllit genannt werden, der bis 3 cm große Kristalle bildete, teils als V-förmige Zwillinge und mitunter von transparenter, seegrüner Farbe. Große Handstücke hiervon sind die Zier der meisten großen Sammlungen. Der häufige Rockbridgeit kam gleichsam in fantastischen Stücken vor: bis 20 cm breite reine nierig-strahlige Aggregate, schwarzgrün gefärbt und im Anbruch an Holz erinnernd. Hureaulith ist ebenfalls ein "klassischer Hagendorfer", die einige cm-großen Kristalle (Aggregate erreichten 10 cm), rosa gefärbt und zumeist gestreckt tafelig zählen zu den weltbesten. Strengit und der ähnliche Phosphosiderit erreichten in Hagendorf 1 cm Kristallgröße, die rot- bzw. blauvioletten Exemplare erreichten allerdings nur selten die Güte der Spitzenstücke vom nahegelegenen Kreuzberg. Scholzit und Parascholzit (beide Typlokalität) kamen in klaren, gestreckten, zumeist büschelig aggregierten Kristalle vor. Diese erreichten 2 cm in der Spitze, ebenfalls ein absoluter Klassiker. Auch der Vivianit, ein vergleichsweise häufiges Mineral, muss genannt werden. Die Kristalle waren nicht sehr groß, maximal 2 cm, aber von gutem Glanz und Transparenz und einer herrlichen tiefblauen Farbe! Für den Ludlamit ist Hagendorf auch einer der besten Fundorte, Spitzenstücke weisen 2 cm große, kräftig hellgrüne blockige, klare Kristalle auf. Interessant ist, dass der Ludlamit schon 1925 von Hagendorf-Nord als "Lehnerit" beschrieben wurde, ehe sich später der wahre Sachverhalt herausstellte. Viele Jahre danach wurde der Name Lehnerit erneut vergeben, für einen raren Uranglimmer.
Für den Systematiker gibt es ein breites Feld an seltensten Mineralien. So ist Hagendorf u.a. das einzige deutsche Vorkommen für das Natriumphosphat Brasilianit (gelbliche, gedrungene xx). Alle Raritäten hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Nicht-Phosphate sind etwas "stiefmütterlich" weggekommen, herausragendes ist hier aber auch kaum bekannt. Erwähnenswert sind blassblaue oder gelbliche Berylle (bis 15 cm, eingewachsen im Quarz), eine Kupfer-Sekundärparagenese mit hübschem Connellit, Chalkanthit, Libethenit-Kügelchen u.a.), Rosenquarzmassen sowie recht hübsche Pyrit- und Arsenopyritkristalle (nur selten bis 1 cm, doch mehr etwas für "Lokalisten").