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Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

Selen und Gold im Unterharz

Mangan-TIM
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Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:32 Uhr  ·  #1
von AndyG » So 7. Aug 2011, 14:53
In der Nähe des Ortes Tilkerode im Ostharz wurde im 19. Jh. (bis 1865) Hämatit-Eisenerz abgebaut. Dies geschah in zwei Revieren, einem südlichen, am Flüsschen Eine gelegenen (mit dem Eine-Stollen) und einem nördlichen am Eskaborner Berg. Letzteres ist wesentlich bekannter, nicht zuletzt wegen der dort getätigten Mineralfunde.

Tilkerode ist für sehr seltene Selenminerale bekannt geworden. Für die Minerale Naumannit, Eskebornit und Tischendorfit ist die Lagerstätte Typlokalität. Clausthalit war das häufigste Selensulfid, meist in kleinen Fünkchen, seltener in bis 5 cm mächtigen Gängen in Quarz und Nebengestein. Ein Gemenge aus Clausthalit und Cobaltit wurde "Tilkerodit" genannt. Eine Reihe weiterer Se-Minerale kam in Tilkerode vor (insgesamt über 20!), von relativ häufigen wie Tiemannit über Umangit, Penroseit u.a. bis zu Raritäten wie Klockmannit, Bornhardtit, Berzelianit, Athabascait und Geffroyit, vieles davon aber nur erzmikroskopisch. Interessant sind einige Verbindungen mit Selen und Palladium: Chrisstanleyit, Stibiopalladinit und Temagamit. Auch gediegenes Gold wurde gefunden (der Name Goldschacht weist darauf hin), im Museum Hamburg liegt ein über erbsengroßes Nugget von hier.

Obwohl Tilkerode allgemein als erloschener Fundort bezeichnet wird, ist dem keineswegs so. Kleine Erzputzen von Clausthalit im Dolomit können auch heute gefunden werden, mitunter geschehen auch Glücksfund wie eine knapp 4 x 6 cm messende Clausthalit-Erzlinse in Nebengestein - das Handstück wurde vor einigen Jahren im Weg neben einer Halde steckend aufgefunden. Goldwäscher sollen nach Berichten in den umliegenden Bächen auch hin und wieder Erfolg haben.
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Uralte Stufe aus Hämatit-Glaskopf. Breite 6 cm.jpg
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Mangan-TIM
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Re: Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:34 Uhr  ·  #2
Beitrag von AndyG » So 7. Aug 2011, 14:54
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Wahrscheinlich aus den Sulfiden geschmolzenes Selen mit Schwefel enthält diese historische Glasphiole..jpg
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Tischendorfit (im Gemenge mit weiteren Se-Mineralen) und bräunlicher Dolomit, ein äußerst seltenes, neues Selenmineral, gefunden 1958 (bestimmt erst vor wenigen Jahren) auf der 60 m Sohle, 5.jpg
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Re: Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:38 Uhr  ·  #3
von Mangan-TIM » Sa 6. Jul 2013, 14:36
Hier mal ein paar Info's, zwei Dennert-Fichten.
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Re: Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:40 Uhr  ·  #4
von Mangan-TIM » Sa 6. Jul 2013, 14:41

Und die Hinweistafel zum Bergbaurevier. Interessanter Weise steht da sogar Mineralienentnahme, also auch aufsammeln verboten - steht in keinem Zusammenhang mit den Gesetzen in Sachsen-Anhalt. Wir Mineraliensammler müssen schon sehr schlechte und böse Zeitgenossen sein :( ;)

Glück Auf

Thilo
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Re: Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:41 Uhr  ·  #5
von AndyG » Do 22. Aug 2013, 12:39
Stibiopalladinit ist ein sehr seltenes Palladium-Antimonid, welches bereits 1829 von Tilkerode als "Allopalladium" beschrieben wurde. Stibiopalladinit bildet üblicherweise winzige Lamellen neben ged. Gold in Clausthalitbutzen. Hier ein solches Exemplar von der Halde des Schachtes 3 am Eskeborner Berg. Höhe des Erzkorns ca. 2 mm.
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Re: Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 29.11.2013 - 19:42 Uhr  ·  #6
von McSchuerf » Do 22. Aug 2013, 21:37
Nach dem Eskeborner Berg dürfte wohl auch der Eskebornit benannt worden sein ..

http://www.mindat.org/loc-1817.html :)



von AndyG » Fr 23. Aug 2013, 12:04
So ist es.
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Re: Das Selenerzvorkommen Tilkerode im Harz

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Gepostet: 04.02.2016 - 12:20 Uhr  ·  #7
Selten für Tilkerode sind freistehende Pyrit xx.
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