von AndyG » So 7. Aug 2011, 14:53
In der Nähe des Ortes Tilkerode im Ostharz wurde im 19. Jh. (bis 1865) Hämatit-Eisenerz abgebaut. Dies geschah in zwei Revieren, einem südlichen, am Flüsschen Eine gelegenen (mit dem Eine-Stollen) und einem nördlichen am Eskaborner Berg. Letzteres ist wesentlich bekannter, nicht zuletzt wegen der dort getätigten Mineralfunde.
Tilkerode ist für sehr seltene Selenminerale bekannt geworden. Für die Minerale Naumannit, Eskebornit und Tischendorfit ist die Lagerstätte Typlokalität. Clausthalit war das häufigste Selensulfid, meist in kleinen Fünkchen, seltener in bis 5 cm mächtigen Gängen in Quarz und Nebengestein. Ein Gemenge aus Clausthalit und Cobaltit wurde "Tilkerodit" genannt. Eine Reihe weiterer Se-Minerale kam in Tilkerode vor (insgesamt über 20!), von relativ häufigen wie Tiemannit über Umangit, Penroseit u.a. bis zu Raritäten wie Klockmannit, Bornhardtit, Berzelianit, Athabascait und Geffroyit, vieles davon aber nur erzmikroskopisch. Interessant sind einige Verbindungen mit Selen und Palladium: Chrisstanleyit, Stibiopalladinit und Temagamit. Auch gediegenes Gold wurde gefunden (der Name Goldschacht weist darauf hin), im Museum Hamburg liegt ein über erbsengroßes Nugget von hier.
Obwohl Tilkerode allgemein als erloschener Fundort bezeichnet wird, ist dem keineswegs so. Kleine Erzputzen von Clausthalit im Dolomit können auch heute gefunden werden, mitunter geschehen auch Glücksfund wie eine knapp 4 x 6 cm messende Clausthalit-Erzlinse in Nebengestein - das Handstück wurde vor einigen Jahren im Weg neben einer Halde steckend aufgefunden. Goldwäscher sollen nach Berichten in den umliegenden Bächen auch hin und wieder Erfolg haben.
In der Nähe des Ortes Tilkerode im Ostharz wurde im 19. Jh. (bis 1865) Hämatit-Eisenerz abgebaut. Dies geschah in zwei Revieren, einem südlichen, am Flüsschen Eine gelegenen (mit dem Eine-Stollen) und einem nördlichen am Eskaborner Berg. Letzteres ist wesentlich bekannter, nicht zuletzt wegen der dort getätigten Mineralfunde.
Tilkerode ist für sehr seltene Selenminerale bekannt geworden. Für die Minerale Naumannit, Eskebornit und Tischendorfit ist die Lagerstätte Typlokalität. Clausthalit war das häufigste Selensulfid, meist in kleinen Fünkchen, seltener in bis 5 cm mächtigen Gängen in Quarz und Nebengestein. Ein Gemenge aus Clausthalit und Cobaltit wurde "Tilkerodit" genannt. Eine Reihe weiterer Se-Minerale kam in Tilkerode vor (insgesamt über 20!), von relativ häufigen wie Tiemannit über Umangit, Penroseit u.a. bis zu Raritäten wie Klockmannit, Bornhardtit, Berzelianit, Athabascait und Geffroyit, vieles davon aber nur erzmikroskopisch. Interessant sind einige Verbindungen mit Selen und Palladium: Chrisstanleyit, Stibiopalladinit und Temagamit. Auch gediegenes Gold wurde gefunden (der Name Goldschacht weist darauf hin), im Museum Hamburg liegt ein über erbsengroßes Nugget von hier.
Obwohl Tilkerode allgemein als erloschener Fundort bezeichnet wird, ist dem keineswegs so. Kleine Erzputzen von Clausthalit im Dolomit können auch heute gefunden werden, mitunter geschehen auch Glücksfund wie eine knapp 4 x 6 cm messende Clausthalit-Erzlinse in Nebengestein - das Handstück wurde vor einigen Jahren im Weg neben einer Halde steckend aufgefunden. Goldwäscher sollen nach Berichten in den umliegenden Bächen auch hin und wieder Erfolg haben.
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Titel: | Erzmikroskopische Einschlüsse von Eskebornit und Naumannit führt dieser 1 mm messende Clausthaliteinsprengling, ferner ist im rechten, unteren Teil des Aggregats ein winziges Goldkörnchen erk.jpg |
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