von Mangan-TIM » 4. Februar 2013, 18:02
Mal wieder ein kleiner Beitrag von mir - diesmal über Oehrenstock.
Das Manganerzrevier Oehrenstock bezieht sich meist auf die vielen kleinen Baum- und Buschbewachsenen Haldenzüge entlang der Feldergrenzen. Jedoch sollte man wissen, dass es da noch viel mehr Fundstellen gab. Größte Berühmtheit erlangte wohl der Tragberg, wo dort der Hausmannit in 1-2 Zoll großen Kristallen vor kam.
Heute kann der ortskundige Sammler lediglich die ehemaligen verbrochenen Stolleneingänge noch erkennen, von Halde aber schon über ein Jh keine Spur mehr. Viele grenzen das Gebiet ein: im Norden die Schorte, im Osten der Oehre-Bach, im Westen das Wildtal und im Süden der Ortsrand von Oehrenstock. Das ist im Großen und Ganzen auch fast richtig, mal abgesehen von den kleinen Abbauen am Tragberg, Thiebentalskopf und im Schortetal.
Die ersten Abbaue auf Manganerz wurden wohl schon im 17. Jh getätigt. Dies geschah meist, analog zum Arlesberger Revier, anfangs in den Wintermonaten. Frühjahr bis Herbst hatten sie ja ihre Landwirtschaft zu betreiben und im Winter bot der Bergbau einen gewissen Zuverdienst. Jedoch kann auch hier davon ausgegangen werden, dass im 15. und 16. Jh die Venezianer, oder die Venedigermantel, oder die Walen, alles bezieht sich auf die gleichen Besucher, auf der Suche nach dem begehrtem Pyrolusit für die Glashütten in Murano/Venedig waren. Für das Arlesberger Revier ist das etwas besser belegt in alten historischen Schriften, aber so weit liegen die Gebiete ja nicht aus einander, so dass die Anwesenheit von Venezianern auch in diesem Gebiet als sehr wahrscheinlich gilt.
Da die Gänge alle nach Übertage ausstrichen, machte sich das Auffinden und Nachgehen der Gänge einfach. Anfangs in kleinen Tagebauen, später dann in kleinen Schächten baute man das Erz ab, bis endweder der Ertrag nachließ, sprich der Gang vertaubte, oder das Wasser kam. Um dem Wasser Herr zu werden, wurde im Oehretal dann ein Lösungsstollen gegraben, und die Grube so entwässert. Dies was allerdings nicht auf allen Gruben im Revier möglich, jedenfalls in der Anfangszeit. Später wurden ins Freie gefallene Grubenfelder von anderen, kapitalstärkeren Grubenbesitzern (selbst der damalige Bürgermeister der Stadt Ilmenau - Kuhlow - hatte hier Gruben) aufgekauft und größere Gewerkschaften gebildet. Die wohl bekannteste Gewerkschaft war die Gewerkschaft Luthersteufe. Heute noch steht das alte Zechenhaus , jetzt Wohnhaus, im Schortetal. Schon in den siebziger Jahren ist durch den damals ansässigen Herrn Moritz (leider verstorben) ein kleines Bergbaumuseum entstanden, welches er der Öffentlichkeit gerne präsentierte.
Mal wieder ein kleiner Beitrag von mir - diesmal über Oehrenstock.
Das Manganerzrevier Oehrenstock bezieht sich meist auf die vielen kleinen Baum- und Buschbewachsenen Haldenzüge entlang der Feldergrenzen. Jedoch sollte man wissen, dass es da noch viel mehr Fundstellen gab. Größte Berühmtheit erlangte wohl der Tragberg, wo dort der Hausmannit in 1-2 Zoll großen Kristallen vor kam.
Heute kann der ortskundige Sammler lediglich die ehemaligen verbrochenen Stolleneingänge noch erkennen, von Halde aber schon über ein Jh keine Spur mehr. Viele grenzen das Gebiet ein: im Norden die Schorte, im Osten der Oehre-Bach, im Westen das Wildtal und im Süden der Ortsrand von Oehrenstock. Das ist im Großen und Ganzen auch fast richtig, mal abgesehen von den kleinen Abbauen am Tragberg, Thiebentalskopf und im Schortetal.
Die ersten Abbaue auf Manganerz wurden wohl schon im 17. Jh getätigt. Dies geschah meist, analog zum Arlesberger Revier, anfangs in den Wintermonaten. Frühjahr bis Herbst hatten sie ja ihre Landwirtschaft zu betreiben und im Winter bot der Bergbau einen gewissen Zuverdienst. Jedoch kann auch hier davon ausgegangen werden, dass im 15. und 16. Jh die Venezianer, oder die Venedigermantel, oder die Walen, alles bezieht sich auf die gleichen Besucher, auf der Suche nach dem begehrtem Pyrolusit für die Glashütten in Murano/Venedig waren. Für das Arlesberger Revier ist das etwas besser belegt in alten historischen Schriften, aber so weit liegen die Gebiete ja nicht aus einander, so dass die Anwesenheit von Venezianern auch in diesem Gebiet als sehr wahrscheinlich gilt.
Da die Gänge alle nach Übertage ausstrichen, machte sich das Auffinden und Nachgehen der Gänge einfach. Anfangs in kleinen Tagebauen, später dann in kleinen Schächten baute man das Erz ab, bis endweder der Ertrag nachließ, sprich der Gang vertaubte, oder das Wasser kam. Um dem Wasser Herr zu werden, wurde im Oehretal dann ein Lösungsstollen gegraben, und die Grube so entwässert. Dies was allerdings nicht auf allen Gruben im Revier möglich, jedenfalls in der Anfangszeit. Später wurden ins Freie gefallene Grubenfelder von anderen, kapitalstärkeren Grubenbesitzern (selbst der damalige Bürgermeister der Stadt Ilmenau - Kuhlow - hatte hier Gruben) aufgekauft und größere Gewerkschaften gebildet. Die wohl bekannteste Gewerkschaft war die Gewerkschaft Luthersteufe. Heute noch steht das alte Zechenhaus , jetzt Wohnhaus, im Schortetal. Schon in den siebziger Jahren ist durch den damals ansässigen Herrn Moritz (leider verstorben) ein kleines Bergbaumuseum entstanden, welches er der Öffentlichkeit gerne präsentierte.
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