Beitragübernahme von Smoellers ehem. Bericht aus Flurits Forum ..
Kongsberg ..
Kongsberg (Königsberg) ist eine alte norwegische Bergbaustadt (Silberbergbau) ca. 50 km W Oslo im Drammen-Gebiet, in seiner Bedeutung etwa mit den Freien Bergstädten des Harzes oder des oberen Erzgebirges zu vergleichen.
Beim Begriff Kongsberg fällt dem Mineraliensammler zunächst ein Mineral ein: Silber!
Kongsberg ist in den vergangenen Jahrhunderten als Lieferant bis zu 50 kg schwerer Massen und filigraner Aggregate von ged. Silber bekannt geworden. Solches Silber is noch im Norwegischen Bergbaumuseum in der Silberhütte Kongsberg (siehe weiter unten) zu besichtigen.
Heute besteht kaum mehr die Möglichkeit, Silber in größerer Menge zu finden.
Nicht nur Silber gibt es von Kongsberg .. auch das Mineral Kongsbergit .. hier allerdings mal zur Abwechslung von der deutschen Grube Friedrichssegen ..
Copyright Fotos und Sammlung: McSchuerf ------------
Beitragübernahme von Smoellers ehem. Bericht aus Flurits Forum ..
In einem Stollen der alten Silbergruben nördlich Kongsberg beim Ortsteil Saggrenda ist heute ein Silber-Schaubergwerk eingerichtet. Dort können Mineralien aus der Gegend (u.a. Smaragde von Byrud) erworben werden. Bei meinem Besuch 1994 habe ich das Bergwerk aus Zeitgründen nicht befahren. Damals wurden an bestimmten Terminen Untertage-Exkursionen angeboten. Inwieweit dabei noch Fundchancen gegeben sind, ist mir nicht bekannt.
Nördlich des Schaubergwerks liegen im Wald entlang des breiten Tälchens zahlreiche Halden, Pingen, Schächte. Auf einer der versteckt liegenden Halden konnte etwas Sulfiderz (Sphalerit, Galenit,Akanthit??) in Calcit gefunden werden. Daneben befand sich ein tiefer, umzäunter Schacht, in dessen Wand ein Quarzgang sichtbar war.
In der Umgebung, unweit der Straße kann im Sommer in einem kleinen Stauweiher gebadet werden.
Beitragübernahme von Smoellers ehem. Bericht aus Flurits Forum ..
In der alten Silberschmelze in Kongsberg residiert heute das Norwegische Bergbaumuseum.
Ein Besuch desselben ist ein Muss für den Sammler, der nach Kongsberg kommt.
In großen Vitrinen sind hier spektakuläre Funde ausgestellt, unter anderem cm-große Anatase, große Bergkristalle und Brookite aus der Hardangervidda, Smaragd von Byrud, große Calcite von Brevik, cm-große Goldbleche von Bömlö und ähnliches.
Am beeindruckendsten ist jedoch diec Silberkammer. Hier sind bis zu 48 kg schwere Silberstufen aus cm-dicken Silberdrähten, ein 2,5 cm großer Zwilling aus Silber-Oktaedern und eine 11 kg schwere Stufe aus Drahtsiber sowie ein 3 cm hohes Kreuz aus Akanthit-xx ausgestellt.
Beitragübernahme von Smoellers ehem. Bericht aus Flurits Forum ..
Die Giske Kommune liegt wenige km nördlich der mittelnorwegischen Stadt Alesund und umfasst die Inseln Godoy, Valderoy, Vigra und Giske.
Anfahrt
Erreichbar ist das Gebiet:
1. Mit dem Auto: Fähre von Kiel oder Frederikshavn (DK) nach Oslo oder von Frederikshavn nach Göteborg (S). Auch über die Öresundbrücke.
Von Oslo nach Norden die E 18 an der ehemaligen Olympiastadt Lillehammer und dem Mjösen-See (an dessen Ufer die Smaragdfundstelle Byrud liegt) vorbei. In der Umgebung des Sees konnte derber, in Pegmatit eingewachsener Ilmenit beobachtet werden.
Dann durch das breite Gudbrandsdal. Hier spielte der berühmte Roman Peer Gynt des norwegischen Dichters Hendrik Ibsen.
Man erreicht dann die Passhöhe bei Dombas. Nördlich der Stadt liegen alte Kupfergruben, das Gebiet habe ich allerdings noch nicht besucht. In Dombas gibt es einen Souvernierladen, der auch Thulit (rosa Zoisit), den norwegischen Nationalstein, aus Vorkommen um Lom im Angebot hat.
Von Dombas führt die Straße durch das romantische Raumatal mit Stromschnellen, engen Schluchten und hohen Wasserfällen bis zur kleinen Stadt Andalsnes an der Mündung der Rauma in den Romsdalsfjord.
Von Andalsnes bis Alesund geht die Straße an der Fjordküste entlang. An einer Stelle allerdings wird auf 7 km der Berg durch einen Tunnel gequert. Spektakuläre Aussichten auf die z.T. selbst im Sommer schneebedeckten Gipfel des bis zu 2 km hohen Gebirges mit dem klarblauen Fjord sind sicher.
Alesund selbst ist unbedingt eine Reise wert, Die Stadt in ihrer heutigen Form geht auf den Stadtbrand (Bybrannen) 1904 zurück. Danach wurde die Stadt mit ihren Jugendstilhäusern, auf drei Inseln gelegen, mit Unterstützung des deutschen Kaisers Wilhelm II. wieder aufgebaut. Auf andere Zeugnisse der deutsch-norwegischen Geschichte trifft man an der Zufahrt zum an einem Berghang errichteten Ausflugscafé: Bunker und Kasematten aus dem 2. Weltkrieg. Die Aussicht von der Café-Terasse auf die Stadt und zu den Inseln der Giske Kommune sollte nicht versäumt werden. Ebenfalls sehenswert: Das Aquarium.
Auch Touren zur Vogelinsel Runde sind interessant.
Von Alesund führt die Straße durch einen mautpflichtigen Tunnel zur Insel Valderoy. Valderoy ist Verwaltungszentrum der Kommune (Gemeinde).
Exkurs
Eine alternative Fahrtroute zurück kann empfohlen werden. Man fährt von Alesund nach Süden bis Eidsdal. Dort quert eine Fähre den Fjord. Die Straße windet sich nun den Berg hinauf, um am berühmten Geirangerfjord (bis 400 m hohe Felsen und spektakuläre Berghänge) sich wieder hinab- und dann wieder hinaufzuwinden. Habe in diesem Bereich nicht nach Mineralien Ausschau gehalten, aber es wird sich sicher das eine oder andere finden lassen.
Vom Geirangerfjord führt eine Straße schnurgerade durch das beinahe menschenleere Gebiet (genug Sprit mitnehmen, am Besten Reservekanister oder vorher volltanken!!) in das bis 2700 m hohe Fjellgebiet Jotunheimen (Sitz Götterwelt der Wikinger). Dort komen in Pegmatiten Beryll und andere Minerale vor. Habe allerdings damals nicht gesucht. 7-stündige Wanderungen in alpinen Höhenlagen und rasche Wetterumschwünge möglich, auch im Sommer oft noch Schnee und Firn. Die Straße führt über Lom (Isbrekken Stein- und Mineralcenter, das auch Touren und Exkursionen zum Mineraliensammeln anbietet) Richtung Oslo zurück. An einem Parkplatz an der Straße Lom-Oslo war ein Pegmatit auf die volle Länge aufgeschlossen, der m-große Biotit-xx führte. Etwas ähnlich spektakuläres ist mir noch nicht wider untergekommen. Der Parkplatz lag entlang der Straße und war von dort aus einsehbar. Wer Zeit hat, kann auch in Kongsberg (weiterer Beitrag, folgt noch) zwischenübernachten.
2. Mit dem Flugzeug von D aus auf die Insel Vigra (dort Flughafen der Stadt Alesund). Komfortabel und schnell, aber man verpasst die atemberaubende Fahrt durch das Romsdal und den Romsdalsfjord von Dombas nach Alesund.
Beitragübernahme von Smoellers ehem. Bericht aus Flurits Forum ..
Auf der Insel Valderoy habe ich nie gezielt nach mIneralien gesucht.
Der Hauptort ist Verwaltungssitz (Rathaus) der Giske Kommune. Valderoy ist die erste Insel, die derjenige, der mit dem Auto von Alesund durch den Tunnel kommt, sieht.
Nördlich der Brücke nach Giske liegt eine ausgeschilderte Attraktion: Sjonghellaren, eine natüliche Spalte/Höhle im Fels, in der steinzeitliche Artefakte gefunden wurden. Die Höhle kann auf Holzstegen begangen werden.
Insel Vigra
Auf Vigra bfindet sich der Flughafen der Stadt Alesund. ZUerst hat die Insel nicht viel zu bieten, sie ist -wie Giske- flach und überwiegend aus Sedimenten aufgebaut. An einem kleinen Hafen am nordöstlichen Ende der Insel konnten in lose am Strand liegenden Blöcken aus Dioriten, Graniten und Amphiboliten Hornblende-xx, Biotit und eine kleine Kluft mit einem cm-langen Bergkristall neben Calcit gefunden werden, Als MM-Stüfchen Rutil (Sagenit).
Insel Giske
Giske ist eine sehr flache, aus Sanden aufgebaute Insel, erreichbar von Valderoy über eine Brücke.
An den Stränden der Insel liegen viele Gerölle. Darin kommen eine Anzahl von Mineralien vor. Insbesondere das häuige Auftreten von pistaziengrünem Epidot ist interessant. In einem Brocken, der im Brückendamm steckte, bis 5 mm lange Epidot-xx in einer faustgroßen Druse. Diese verblieb in dem Stück, das zu hart zum Bearbeiten war. Völlig von Epidot durchsetzte Kiesel wären zum Trommeln geeignet.
Insel Godoy
Bei meinen 2 Besuchen 1994 und 1998 stellte sich Godoy (wo wir eine typische norwegische Hütte aus Holz gemietet hatten), als das interessanteste Ziel heraus. Hauptsächlich war ich damals zum Angeln dort, das Meer bietet hervorragende Delikatessen wie Schellfisch, Makrele, Steinbutt, Scholle, Kabeljau.
Die Insel wird von kaledonisch (400 Mio. Jahre) metamorphen Einheiten aus Gneisen und Amphiboliten, die häufig interessante Faltungen zeigen, aufgebaut.
In der Mitte der Insel liegt ein rund 400 m hohes Bergmassiv. Ein Weg führt vom Westende des Hauptortes Godoy steil den Berg hinauf. Der Aufstieg ist ein Muss für alle, die sich für die Natur begeistern. Zunächst durch Kiefernwald, dann durch Bergwiesen schlängelt sich der Weg hinauf zu einer durch Gletscherschliff entstandenen Mulde, in der ein flacher See, der Alnesvatnet, liegt. Im See leben Forellen, denen nur mit entsprechender Erlaubnis nachgestellt werden darf. Das Wasser ist kristallklar und kann ebenso wie eine Quelle am Hang Bedenkenlos zur Erfrischung genutzt werden Baden ist bei der geringen Wassertemperatur weniger empfehlenswert.
Sehenswert ist das Fischerdorf Alnes, welches auf einer Straße erreicht wird, die bei der Tunneleinfahrt (Tunnel Giske-Godoy, 153 m Tiefe unter dem Meer) nach N abzweigt. Der Weg führt durch Schafweiden, die an Schottland oder Irland erinnern und zwischen dem Berg und der Steilküste liegen. In Alsnes lädt ein Café am Leuchtturm (Alnes Fyr) zum Verweilen ein.
Funde von Mineralien sind insbesondere auf der Abrauumhalde des Tunnelbaus (südlich der Tunneleinfahrt am Hafen der Stadt Godoy) möglich. Diese erreicht man vom Hafen über einen Betondamm. Am Anfang der Halen konnten Pegmatite gefunden werden, die neben dem üblichen Fettquarz und bis dm-großen Feldspat-Bruchstücken (Albit??) bis 10 cm lange Turmaline (Schörl, selten Endflächen, meist stengelig) und bis zu 10 cm Durchmesser erreichende, gut ausgebildete, sechsseitige Biotite führen. Ein rötlichorange Kristall in einem Biotit könnte Monazit gewesen sein.
Im weiteren Verlauf der Halden lagen große Blöcke aus hartem (am Besten Vorschlaghammer!!) Granatamphibolit. Das Gestein führt cm-lange schwarze Hornblenden und gerundete 5 mm große Granate (Almandin) und sieht als Handstück nicht uninteressant aus. Auf Klüften und in Drusen konnten Rasen farbloser bis weißer, bis cm-großer Calcit-Rhomboeder (größter x 3 cm), hochglänzende goldgelbe Pyrite bis 1 cm, ein Handstück mit weißen, 3 cm langen Stilbit-Garben sowie graugrüner, blättriger Klinochlor gefunden werden. Im Anstenden m-breiter Aplitgang ohne interessante Minerale.
Eine Fußballgroße Druse lieferte neben dem großen Calcit einige Stufen mit Biotit/Chlorit-xx mit aufgewachsenem Calcit.
Damals galt mein Hauptinteresse dem Angeln. Das Sammeln von Mineralen erfolgte eher nebenbei. Habe leider kaum mehr fotogene Stufen, ist alles im Tausch/Verkauf weg gegangen.
Da hast Du auch einen schönen Einzelkristall in Deiner Sammlung .. meine Keilhauite .. weiter oben .. sind in Matrix eingewachsen und vom Kalstad-Pegmatit, Kragerö, Telemark.
Taishan
Zimmerbesetzer
Geschlecht: keine Angabe Alter: 29 Beiträge: 782 Dabei seit: 08 / 2015
ja, habe letztens eine ganze Schachtel mit Keilhauiten und normalen Titaniten geschenkt bekommen Die Stücke wurden bei uns im Institut mal für eine Diplom/Doktorarbeit angeschafft und sollten letztes Mal beim Ausmisten des Labors entsorgt werden.