Lavrion (Laurion) - Das "El Dorado" Griechenlands
von McSchuerf
Allgemeines
Eine "Perle" unter den griechischen Reisezielen stellt zweifelsohne Lavrion (Laurion) - das antike Grubengebiet auf der Südspitze der attischen Halbinsel - dar. Die auf drei Seiten vom ägäischen Meer begrenzte Halbinsel birgt das größte europäische Bergbaugebiet der Antike.
Besonders reizvoll, da sehr farbenprächtig und rundherum eine Augenweide, sind natürlich die unzähligen Oxidationsmineralien in einer z.T. in den Wasserspiegel der Ägais hineinreichenden hochthermalen, wohl sedimentär angelegten Primärlagerstätte in höhlenreichen Kalken.
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Anreise nach Lavrion
Zu erreichen ist Lavrion entweder nur per Linienflug mit Olympic Airways nach Athen; neuerdings auch mit Aegean Airlines zum neuen Athener Flughafen oder per Fähre nach Patras.
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Lavrion - Fahrt zu den antiken Waschanlagen
Wenn man schon in Lavrion ist, sollte man die antiken Silberminen mit den einzigartigen Waschanlagen besuchen. Man fährt bis zum Dorf Aghios Konstantinos (Asphalt). Ein paar Meter vor dem Dorf gibt es eine Kreuzung: rechts geht es zum Dorf, geradeaus wieder runter nach Anavyssos und links (weiter dann Schotterstraße) zu den Waschanlagen.
Bald erreicht man das "Chaos". Auf der linken Seite ist ein riesiges Loch. Die Fahrt geht dann etwas länger weiter zu den Silberwaschanlagen. Beschilderung ist fast keine vorhanden!
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Mineralien-Museum von Lavrion und Funde bei Thorikos
Ein Besuch des Mineralien-Museums von Lavrion oder im Ortszentrum von Kamariza, dem Mittelpunkt der ehemals attischen Bergbauaktivitäten, lohnt sich auf jeden Fall (aktuelle Öffnungszeiten vor Ort zu erfahren!).
In den 70ern wurden in einem antiken Stollen bei Thorikos frühbronzezeitliche Funde gemacht, die auf einen Bergbau bereits im 3.Jahrtausend v. Chr. schließen lassen.
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Der attische Bergbau und seine Grubenanalagen
Die Blütezeit des attischen Bergbaus liegt jedoch zwischen dem 6. und 4. vorchristlichen Jahrhundert. Erst wieder im Laufe des 19. Jh. gelangte der Bergbau durch Wiederaufbewältigung seitens der federführenden Ingenieure Serpieri und Cordellas zu neuer Blüte. Hauptsächlich wurden tonnenweise Silber, Blei und Zink während des insgesamt 5000jährigen Bergbaus gewonnen! Die letzten Betriebe wurden 1977 eingestellt. Übrigens: Der berühmte Spruch - 'Eulen nach Athen tragen' soll auf die, aus dem lavriotischen Silber geprägte Tetradrachme mit der berühmten Athener Eule, zurückzuführen sein!
Im Süden wurde das Grubengebiet durch das Revier Sounion begrenzt, deren Ausläufer sich bis zu dem Wahrzeichen Lavrions - dem berühmten, 440 v. Chr. im dorischen Stil erbauten Poseidontempel am Kap Sounion erstrecken (Eintrittspreis 1998 etwa 1,25 €). Dieses Zeugnis beeindruckender Baukunst wird auch heute noch gerne von einheimischen Touristen aus dem benachbarten Ägina und aus Athen besucht.
Besonders spektakulär ist das direkt neben Erzwaschanlagen und Stollen liegende 'Zechentheater' - in der Nähe des Berges Velatouri - mit rund 2500 Jahren das wohl älteste Amphitheater der Welt! Auch für die Orchideen- und Wanderfreunde lässt sich hin und wieder ein Schmankerl am Wegesrand entdecken .. so z.B. die attische Ragwurz.
Von Begehungen der noch immer zahlreich vorhandenen Stollen zwecks Schürfen von Kristallen bzw. Mineralien wird dringend abgeraten. Trotz exakter Vorkenntnisse und professioneller Erfahrungen - auch der einheimischen Sammler - ist das Betreten der z.T. km-langen, labyrinthartigen Stollensysteme und das 'Arbeiten' in den nur ungenügend befestigten und brüchigen Stollen ein lebensgefährliches und außerdem von den Behörden nicht gern gesehenes Unterfangen (hin und wieder kam es schon zu tödlichen Unfällen!).
Nur mit Hilfe von vertrauenswürdigen und erfahrenen Einheimischen, die nicht nur am 'Abzocken' naiver Neulinge interessiert sind (die gibt es leider auch!), lohnt sich jedoch evtl., bei entsprechender Ausrüstung (die richtigen Lampen sind lebensnotwendig - Im Vergleich dazu der ausreichende Wasservorrat in der Wüste!) eine Begehung des noch ziemlich intakt gebliebenen Hilarion-Stollensystems. Viel Ausdauer und Geduld 'sind mitzubringen'!
Auf einigen alten Halden, insbesondere des Kamariza-Reviers, lassen sich aber auch heute noch zahlreiche attraktive Mineralien, z.T. hervorragend kristallisiert, entdecken. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass Mineralien, z.B. auf den Halden bis auf weiteres in diesem einzigartigen Fleckchen des 'Paradieses Griechenland' gesammelt werden dürfen; jedoch nur unter selbstverständlicher Einhaltung der grundlegenden Spielregeln zum Erhalt der dortigen Natur bzw. des gesamtökologischen Systems (z.B. durch Wiederauffüllen von Schürflöchern, keine Durchführung von Sprengungen!; kein Wegwerfen von Müll in freiem Gelände, etc.!)
Zum Glück haben uns die "schwarzen Schafe" (verbotenes Sprengen aus reiner Profitgier, usw.) noch nicht zahlenmäßig überrundet, so dass diesem, in vielerlei Hinsicht einmaligen Urlaubsziel Lavrion - hoffentlich noch für lange Zeit - "Tür und Tor" nicht verschlossen sein werden.
von McSchuerf
Allgemeines
Eine "Perle" unter den griechischen Reisezielen stellt zweifelsohne Lavrion (Laurion) - das antike Grubengebiet auf der Südspitze der attischen Halbinsel - dar. Die auf drei Seiten vom ägäischen Meer begrenzte Halbinsel birgt das größte europäische Bergbaugebiet der Antike.
Besonders reizvoll, da sehr farbenprächtig und rundherum eine Augenweide, sind natürlich die unzähligen Oxidationsmineralien in einer z.T. in den Wasserspiegel der Ägais hineinreichenden hochthermalen, wohl sedimentär angelegten Primärlagerstätte in höhlenreichen Kalken.
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Anreise nach Lavrion
Zu erreichen ist Lavrion entweder nur per Linienflug mit Olympic Airways nach Athen; neuerdings auch mit Aegean Airlines zum neuen Athener Flughafen oder per Fähre nach Patras.
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Lavrion - Fahrt zu den antiken Waschanlagen
Wenn man schon in Lavrion ist, sollte man die antiken Silberminen mit den einzigartigen Waschanlagen besuchen. Man fährt bis zum Dorf Aghios Konstantinos (Asphalt). Ein paar Meter vor dem Dorf gibt es eine Kreuzung: rechts geht es zum Dorf, geradeaus wieder runter nach Anavyssos und links (weiter dann Schotterstraße) zu den Waschanlagen.
Bald erreicht man das "Chaos". Auf der linken Seite ist ein riesiges Loch. Die Fahrt geht dann etwas länger weiter zu den Silberwaschanlagen. Beschilderung ist fast keine vorhanden!
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Mineralien-Museum von Lavrion und Funde bei Thorikos
Ein Besuch des Mineralien-Museums von Lavrion oder im Ortszentrum von Kamariza, dem Mittelpunkt der ehemals attischen Bergbauaktivitäten, lohnt sich auf jeden Fall (aktuelle Öffnungszeiten vor Ort zu erfahren!).
In den 70ern wurden in einem antiken Stollen bei Thorikos frühbronzezeitliche Funde gemacht, die auf einen Bergbau bereits im 3.Jahrtausend v. Chr. schließen lassen.
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Der attische Bergbau und seine Grubenanalagen
Die Blütezeit des attischen Bergbaus liegt jedoch zwischen dem 6. und 4. vorchristlichen Jahrhundert. Erst wieder im Laufe des 19. Jh. gelangte der Bergbau durch Wiederaufbewältigung seitens der federführenden Ingenieure Serpieri und Cordellas zu neuer Blüte. Hauptsächlich wurden tonnenweise Silber, Blei und Zink während des insgesamt 5000jährigen Bergbaus gewonnen! Die letzten Betriebe wurden 1977 eingestellt. Übrigens: Der berühmte Spruch - 'Eulen nach Athen tragen' soll auf die, aus dem lavriotischen Silber geprägte Tetradrachme mit der berühmten Athener Eule, zurückzuführen sein!
Im Süden wurde das Grubengebiet durch das Revier Sounion begrenzt, deren Ausläufer sich bis zu dem Wahrzeichen Lavrions - dem berühmten, 440 v. Chr. im dorischen Stil erbauten Poseidontempel am Kap Sounion erstrecken (Eintrittspreis 1998 etwa 1,25 €). Dieses Zeugnis beeindruckender Baukunst wird auch heute noch gerne von einheimischen Touristen aus dem benachbarten Ägina und aus Athen besucht.
Besonders spektakulär ist das direkt neben Erzwaschanlagen und Stollen liegende 'Zechentheater' - in der Nähe des Berges Velatouri - mit rund 2500 Jahren das wohl älteste Amphitheater der Welt! Auch für die Orchideen- und Wanderfreunde lässt sich hin und wieder ein Schmankerl am Wegesrand entdecken .. so z.B. die attische Ragwurz.
Von Begehungen der noch immer zahlreich vorhandenen Stollen zwecks Schürfen von Kristallen bzw. Mineralien wird dringend abgeraten. Trotz exakter Vorkenntnisse und professioneller Erfahrungen - auch der einheimischen Sammler - ist das Betreten der z.T. km-langen, labyrinthartigen Stollensysteme und das 'Arbeiten' in den nur ungenügend befestigten und brüchigen Stollen ein lebensgefährliches und außerdem von den Behörden nicht gern gesehenes Unterfangen (hin und wieder kam es schon zu tödlichen Unfällen!).
Nur mit Hilfe von vertrauenswürdigen und erfahrenen Einheimischen, die nicht nur am 'Abzocken' naiver Neulinge interessiert sind (die gibt es leider auch!), lohnt sich jedoch evtl., bei entsprechender Ausrüstung (die richtigen Lampen sind lebensnotwendig - Im Vergleich dazu der ausreichende Wasservorrat in der Wüste!) eine Begehung des noch ziemlich intakt gebliebenen Hilarion-Stollensystems. Viel Ausdauer und Geduld 'sind mitzubringen'!
Auf einigen alten Halden, insbesondere des Kamariza-Reviers, lassen sich aber auch heute noch zahlreiche attraktive Mineralien, z.T. hervorragend kristallisiert, entdecken. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass Mineralien, z.B. auf den Halden bis auf weiteres in diesem einzigartigen Fleckchen des 'Paradieses Griechenland' gesammelt werden dürfen; jedoch nur unter selbstverständlicher Einhaltung der grundlegenden Spielregeln zum Erhalt der dortigen Natur bzw. des gesamtökologischen Systems (z.B. durch Wiederauffüllen von Schürflöchern, keine Durchführung von Sprengungen!; kein Wegwerfen von Müll in freiem Gelände, etc.!)
Zum Glück haben uns die "schwarzen Schafe" (verbotenes Sprengen aus reiner Profitgier, usw.) noch nicht zahlenmäßig überrundet, so dass diesem, in vielerlei Hinsicht einmaligen Urlaubsziel Lavrion - hoffentlich noch für lange Zeit - "Tür und Tor" nicht verschlossen sein werden.