Steckbrief ..
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Fundstelle: "Ockenheim, Mainzer Becken"
Geografische Lage: Sandgrube am Jakobsberg, Ockenheim-Laurenziberg,
3 km SW Gau-Algesheim, Mainzer Becken
Aufschlussart: Sandgrube (Dinotheriensande)
Status der Lagerstätte: (letzter Stand: Juli 2004): nicht in Betrieb
Geologie: - Achatreiche Tertiärsande im Mainzer Becken -
Das vor etwa 35 Millionen Jahren im Oligozän durch verstärkte Spannungen im Rahmen des allmählich absenkenden Rheintalgrabens, in Folge der alpinen Faltung, als seitliche Erweiterung entstandene Mainzer Becken wird mit Sandmassen, Sedimenten und Abtragungsschutt verfüllt.
Eine Zusammenfassung zur Geologie des Mainzer Beckens bietet der geologische Führer von “Rothausen & Sonne“ (1984).
Im ausgehenden Tertiär, vor ca. 5 Millionen Jahren (Pliozän) hat ein gewaltiges Fluss-System - der Ur-Rhein - in Mäandern weite Teile des Mainzer Beckens durchzogen. Er hatte seinen Ursprung im nördlichen Schwarzwald und in den Vogesen. Als östliche und westliche Zuflüsse können ein Ur-Main und eine Ur-Nahe angesehen werden, wie es Leitgerölle im nördlichen Teil belegen. Ablagerungen dieses Ur-Rheins sind die Dinotheriensande, die höchsten Terasssen im Westplateau des Mainzer Beckens. Ihren Namen erhielten diese Sande nach Fossilfunden eines elefantenähnlichen Dickhäuters, dem “Dinotherium giganteum“, dessen Schädel im Jahr 1835 bei Eppelheim gefunden wurde. In mehreren dieser Dinotherien-Aufschlüsse konnten, damals wie heute, immer wieder die nachfolgenden Mineralien gefunden werden (darunter auch Onyx-Funde, z.B. berichtet durch Wagner, 1924).
Die genaue Herkunft der Onyxe ist unklar; die Fundstelle kann nicht als deren Bildungsort angesehen werden. Man geht aber davon aus, dass es sich um Rotliegend-Achate von den Melaphyren des Saar-Nahe Beckens handelt, die einer tiefgründigen Abtragung und anschließend oberflächennahen Verwitterung unterzogen waren und schließlich vom Ur-Rhein und von der Ur-Nahe ins Mainzer Becken transportiert wurden. Es wird ferner vermutet, dass es sich ursprünglich um Gelbrot-Achate handelte, da bei einigen Fundstücken im Innern noch gelbe und rote Farbreste vorhanden sind.
Mineralien mit Fundsituation: gefunden - noch in 2004 – Achat (gebändeter Chalcedon) - auch mit konzentrischen Mustern oder mit stalaktitischen Silikatröhren, auch in einigen seiner zahlreichen “Spielarten“, so hauptsächlich ..
- Onyx - schwarz und weiß gebänderter Achat (siehe Fototeil)
- Sardonyx - braun und weiß gestreifter Achat (siehe Fototeil)
- Karneolonyx - rot und weiß gestreifter Achat
Außerdem:
- Vielfigurenachate mit Augen, - Wolken- und/oder Festungs-Strukturen
- Festungsachat (braungelb und andersfarbig) mit roten Eisenoxid-Pigmenten
oder mit Silikatröhren
- Verwitterungsachat mit Resten einer Gelbrot-Färbung
- Jaspis und Karneol
- Chalcedon und Hornstein
- Kieselholz
- Konkretionen und Knollen (von Brauneisen verkittete Kieselkonglomerate,
Bitumenknollen, Brauneisenschwarten, Amethystbruchstücke (sehr rar),
verkieselte, stark kavernöse und glatt geschliffene Kalkknollen ..
- Fossilien (ganz wenige Schneckenfunde der Gattung Hydrobia, im nördlichen Teil
angeblich auch viel seltener, als in den südlichen Dinotheriensanden).
Zugangsmöglichkeit ja/nein: ja
Besondere Hinweise: insbesondere nach starken Regenfällen lohnt sich das Suchen der Mineralien im Bereich von Auswaschungen an den Grubenwänden!
Literatur bzw. Quelle: - Lapis-Ausgabe Februar 2001, S. 26-31.
Fototeil - Mineralien:
Eigenfunde von Onyx bzw. Sardnoyx vom März 2001 und Juli 2004 ..
Die Onyx-Geröll-Funde erreichten dabei Größen von 10 x 4 x 7 mm bis über 2 x 2 x 2 cm.
Die Abbildungen zeigen ausschließlich ungeschliffene bzw. unpolierte Rohstücke - nur nach Fund gewaschen!
Alle Fotos (Copyright) und Sammlung: McSchuerf
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Fundstelle: "Ockenheim, Mainzer Becken"
Geografische Lage: Sandgrube am Jakobsberg, Ockenheim-Laurenziberg,
3 km SW Gau-Algesheim, Mainzer Becken
Aufschlussart: Sandgrube (Dinotheriensande)
Status der Lagerstätte: (letzter Stand: Juli 2004): nicht in Betrieb
Geologie: - Achatreiche Tertiärsande im Mainzer Becken -
Das vor etwa 35 Millionen Jahren im Oligozän durch verstärkte Spannungen im Rahmen des allmählich absenkenden Rheintalgrabens, in Folge der alpinen Faltung, als seitliche Erweiterung entstandene Mainzer Becken wird mit Sandmassen, Sedimenten und Abtragungsschutt verfüllt.
Eine Zusammenfassung zur Geologie des Mainzer Beckens bietet der geologische Führer von “Rothausen & Sonne“ (1984).
Im ausgehenden Tertiär, vor ca. 5 Millionen Jahren (Pliozän) hat ein gewaltiges Fluss-System - der Ur-Rhein - in Mäandern weite Teile des Mainzer Beckens durchzogen. Er hatte seinen Ursprung im nördlichen Schwarzwald und in den Vogesen. Als östliche und westliche Zuflüsse können ein Ur-Main und eine Ur-Nahe angesehen werden, wie es Leitgerölle im nördlichen Teil belegen. Ablagerungen dieses Ur-Rheins sind die Dinotheriensande, die höchsten Terasssen im Westplateau des Mainzer Beckens. Ihren Namen erhielten diese Sande nach Fossilfunden eines elefantenähnlichen Dickhäuters, dem “Dinotherium giganteum“, dessen Schädel im Jahr 1835 bei Eppelheim gefunden wurde. In mehreren dieser Dinotherien-Aufschlüsse konnten, damals wie heute, immer wieder die nachfolgenden Mineralien gefunden werden (darunter auch Onyx-Funde, z.B. berichtet durch Wagner, 1924).
Die genaue Herkunft der Onyxe ist unklar; die Fundstelle kann nicht als deren Bildungsort angesehen werden. Man geht aber davon aus, dass es sich um Rotliegend-Achate von den Melaphyren des Saar-Nahe Beckens handelt, die einer tiefgründigen Abtragung und anschließend oberflächennahen Verwitterung unterzogen waren und schließlich vom Ur-Rhein und von der Ur-Nahe ins Mainzer Becken transportiert wurden. Es wird ferner vermutet, dass es sich ursprünglich um Gelbrot-Achate handelte, da bei einigen Fundstücken im Innern noch gelbe und rote Farbreste vorhanden sind.
Mineralien mit Fundsituation: gefunden - noch in 2004 – Achat (gebändeter Chalcedon) - auch mit konzentrischen Mustern oder mit stalaktitischen Silikatröhren, auch in einigen seiner zahlreichen “Spielarten“, so hauptsächlich ..
- Onyx - schwarz und weiß gebänderter Achat (siehe Fototeil)
- Sardonyx - braun und weiß gestreifter Achat (siehe Fototeil)
- Karneolonyx - rot und weiß gestreifter Achat
Außerdem:
- Vielfigurenachate mit Augen, - Wolken- und/oder Festungs-Strukturen
- Festungsachat (braungelb und andersfarbig) mit roten Eisenoxid-Pigmenten
oder mit Silikatröhren
- Verwitterungsachat mit Resten einer Gelbrot-Färbung
- Jaspis und Karneol
- Chalcedon und Hornstein
- Kieselholz
- Konkretionen und Knollen (von Brauneisen verkittete Kieselkonglomerate,
Bitumenknollen, Brauneisenschwarten, Amethystbruchstücke (sehr rar),
verkieselte, stark kavernöse und glatt geschliffene Kalkknollen ..
- Fossilien (ganz wenige Schneckenfunde der Gattung Hydrobia, im nördlichen Teil
angeblich auch viel seltener, als in den südlichen Dinotheriensanden).
Zugangsmöglichkeit ja/nein: ja
Besondere Hinweise: insbesondere nach starken Regenfällen lohnt sich das Suchen der Mineralien im Bereich von Auswaschungen an den Grubenwänden!
Literatur bzw. Quelle: - Lapis-Ausgabe Februar 2001, S. 26-31.
Fototeil - Mineralien:
Eigenfunde von Onyx bzw. Sardnoyx vom März 2001 und Juli 2004 ..
Die Onyx-Geröll-Funde erreichten dabei Größen von 10 x 4 x 7 mm bis über 2 x 2 x 2 cm.
Die Abbildungen zeigen ausschließlich ungeschliffene bzw. unpolierte Rohstücke - nur nach Fund gewaschen!
Alle Fotos (Copyright) und Sammlung: McSchuerf
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