Mineralienzimmer

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Könnte es sein?

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Könnte es sein?

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Gepostet: 08.09.2022 - 22:25 Uhr  ·  #1
Könnte es sein, dass auf dem Bild ein oder mehrere Stücke Jadeit zu sehen sind? Ich weiss, dass Jadeit in Europa nur an zwei Stellen vorkommen soll: auf dem Monte Beigua in Ligurien und auf dem Monte Viso in den Alpen. Nun bin ich aber gerade unterhalb des Monte Viso an der Küste und habe heute am Stein-Strand diese Stücke gefunden. Die haben (nass!) so stark grün geleuchtet und sind auch im Trockenen noch auffällig. Hier ist ja Ophiolith-Gebiet mit Grüngestein in allen Variationen, aber mein Wissen darüber reicht dafür leider überhaupt nicht aus. Hornblenden? Ja. Serpentinit? Ja. Aber weiter? Hat jemand eine Idee darüber?
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minerali
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 09.09.2022 - 08:42 Uhr  ·  #2
Guten Morgen und willkommen, unbekannter Mineralienfreund,
damit Du nicht denkst, es kümmert sich keiner um Dein Anliegen, hier die Info, dass alle berufstätig sind und sich wohl erst zum Mittag/Nachmittag jemand Deiner Frage annehmen kann. Vielleicht nutzt Du die Gelegenheit, hier ein wenig zu stöbern.

Grüße von minerali
Norbertit
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 09.09.2022 - 18:34 Uhr  ·  #3
Hallo,

an Jadeit glaube ich eigentlich nicht. Der kommt zwar dort vor,aber nur als winziger Bestandteil (Nebengemenge) von
Eklogit. Hauptgemenge ist da Omphacit.
Und andere grüne Minerale sind sich halt sehr ähnlich. Auch einen grünen Glimmer, wie Fuchsit, will ich nicht ausschließen.

Gruß Norbert
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 09.09.2022 - 20:01 Uhr  ·  #4
Danke für die Antwort!
Hier hat es natürlich Grüngestein in allen Variationen: Serpentinite, Hornblenden etc. (siehe Foto von heute).
"Mein" Grün ist eben leuchtender, weniger stumpf, weniger grau.
Ich habe heute nochmals ein Stück gefunden und werde morgen bei mehr Tageslicht ein Foto machen, ebenso von einem Stück feinblättrigen Schiefer mit der Farbe von Kupferoxyd. Vielleicht weiss jemand etwas dazu.
Bis dann.
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Könnte es sein?
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pfälzer
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 10.09.2022 - 11:11 Uhr  ·  #5
Hallo,

bei der Bestimmung Deiner Funde kann ich mit meinem begrenztzen Wissen über Gesteine wahrscheinlich wenig helfen.

Soweit ich auf der Karte aber sehe ist der Monte Viso noch ein gutes Stück von der Küste entfernt.
Recherchiere doch mal, ob vom Berg eine natürliche Transportmöglichkeit für Gerölle über Flußläufe zum Fundort der fraglichen Stücke existiert.
Falls nicht würde ich eine Herkunft Deiner Funde vom Monte Viso erstmal in Frage stellen und Aufschlüsse in der näheren Umgebung der Fundstelle als Ursprung annehmen.
Vielleicht ist da ja schon etwas beschrieben das auf Deine Funde anwendbar ist.

Gruß
Jürgen
McSchuerf
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 10.09.2022 - 14:41 Uhr  ·  #6
Hallo Gastuser,

danke fürs Vorbeischauen und für Deine Fragen.

Omphacit, Glaukophan, Epidot, Mineralien aus der Olivin-Gruppe .. kommt alles von dort vor .. d.h. kann leider fast alles Mögliche sein. Das ist anhand der Fotos auch leider nicht auseinanderzuhalten.

Eklogit und Klinopyroxen sind am Monviso (Monte Viso) dort die beiden einzigen Gesteine, die von dort hauptsächlich vorkommen sollen. Mögliche Reste dieser Gesteine könnten es theoretisch auch sein. Sollte es sich bei dem weißen Geröll um Quarz handeln, dann allerdings sollte es sich eher um ein sedimentär entstandenes Mineral handeln (wie z.B. in Richtung Glaukonit oder Seladonit .. auch beides grün .. in bzw. auf Quarz), d.h. dann scheiden am ehesten aus: Olivin-Gruppe und alle metamoph entstandenen grünen Mineralien.

Ich selbst kann nur anhand typischer Paragenese oder anhand von einigermaßen gut sichtbaren Kristallformen eine Bildbestimmung wagen.

Auf den Bildern sehe ich aber nur weißes Geröll (Quarz?) mit winzigen "Andeutungen" von einem grünen Mineral, das evtl. auch chromhaltig sein könnte und evtl. dadurch seine grüne Farbe erhalten haben könnte.

Viele Grüße
Peter
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 10.09.2022 - 18:41 Uhr  ·  #7
Also jetzt komme ich nochmals. Meine Verspätung hängt mit einem Ausfall des WLAN hier im Hotel zusammen.
Danke für euere Informationen. Ich bin mittlerweile auch der Ansicht, dass meine Jadeit-Vermutung aus der Luft gegriffen war. Und dann: Das ganze spielt sich hier am Monte Beigua an der Ligurischen Küste ab, voll im Ophiolit-Gebiet.

Also nochmals ein neues Fotos mit meinen mittlerweile vier Stücken.
Das grosse ist hauptsächlich Plagioklas, meine ich; und dann eben mit diesen blaugrünen Zugaben.
Die Kleinen sind hauptsächlich ein speckiges, zart hell-olivgrünes Gestein, an der Oberfläche leicht transluzent. Vielleicht Serpentin? Plus diese blaugrünen Dinger.

Könnte es ein Schichtsilikat sein? Wenn ja – gibt es mit diesen Fotos vielleicht einen besseren Anhaltspunkt?
Danke euch! Ich habe dann noch weitere Fragen.

Fürs Foto habe ich die Steine geschminkt, d.h. nass gemacht, damit das besser übers Netz kommt.
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Könnte es sein?
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Norbertit
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 10.09.2022 - 20:14 Uhr  ·  #8
Hallo,

ein Schichtsilkat,also ein Tonmineral, ist es eher nicht.
Ich hab mir die dort vorkommenden Mineralarten mal angesehen, und da wäre Chlorit auch eine Option.

Gruß Norbert
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 10.09.2022 - 22:46 Uhr  ·  #9
Ich kenne die Farbvarietäten von Chlorit nicht; aber der Ch., den ich aus der Schweiz kenne, ist in der Farbe nie so Richtung Türkis. Eher ein Chromoxydgrün.
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 10.09.2022 - 22:55 Uhr  ·  #10
Entschuldigung übrigens noch für die Verwirrung über meinen Aufenthaltsort. Der erst erwähnte Monte Viso ist falsch, ich bin unterhalb des Beigua. Ich verstehe nicht, wieso ich mich da verschrieben habe.
McSchuerf
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 11.09.2022 - 08:55 Uhr  ·  #11
Dann sieht die Sache auch schon ganz anders aus.

Ich mache es mir jetzt mal einfach:
https://www.mindat.org/loc-54862.html
Den gesamten englischen Text empfehle ich einfach zu kopieren, in Deepl einzufügen und ins Deutsche zu übersetzen.

bitte auf den Link klicken und
dann runterscrollen bis zur Mineralienliste.
Da steht dann z.B. auch die "Chlorit-Gruppe", die ich, wie Norbert auch, nicht ausschließen möchte.

Du müsstest aber mal sehr nahe mit der Lupe da ran und mitteilen, ob Du kleine grüne Blättchen siehst, die nach Glimmer aussehen. Sollte das der Fall sein, ist es die grüne Muskovit-Varietät Phengit, die laut Liste auch von dort vorkommen soll! Phengit auf Quarz kommt, gerade im alpinen Raum, sehr häufig vor.
Der Phengit könnte natürlich auch verwittert auftreten, dann wäre der Glimmer nicht klar erkennbar.

Der ursprünglich vermutete Jadeit ist es jedenfalls nicht, d.h. keinesfalls.
Was ich auch definitiv ausschließen möchte, sind alle hauptsächlich gelbgrün vorkommenden Mineralien, wie Serpentin und Epidot!

Viele Grüße
Peter
McSchuerf
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 11.09.2022 - 09:17 Uhr  ·  #12
Ach, ich bin ja gar nicht so, ich liefere auch gleich die Übersetzung. :)

"Der Monte Beigua (1287 m) befindet sich an der Grenze zwischen der Gemeinde Varazze im Süden und Sassello im Norden.

Der Monte Beigua ist Teil der großen Beigua-Einheit des Voltri-Massivs. Diese Einheit besteht hauptsächlich aus Antigorit-Serpentiniten und eklogitischem Metagabbro.
Die Serpentinite umschließen Linsen aus Eklogiten und kleinere Körper aus Metarodingit und titanische Hydroxylclinohumit-Dikelets. Die Serpentinite weisen eine Antigorit-, Chlorit- und Magnetit-Assemblage auf, die von Olivin und Antigorit überwuchert wird, was auf eine unvollständige Deserpentinisierung der vorherigen Assemblagen zurückzuführen ist (Cimmino et al., 1979).
Die klassischen Granat + Na-Pyroxen + Rutil-Eklogite der Beigua-Einheit (Ernst, 1976; Messiga, 1987; Messiga & Scambelluri, 1988; 1991; Messiga et al., 1995) stammen meist von ursprünglichen Fe-Ti-oxid-haltigen Gabbros ab. Mylonitische und tektonitische Eklogite bestehen aus Omphacit-Porphyroklasten (nach magmatischem Klinopyroxen) in einer feinkörnigen Matrix aus Omphacit, Granat und Rutil. Granatkerne enthalten örtlich Einschlüsse von natriumhaltigem Klinopyroxen (Tribuzio, 1992), "Crossit" und Paragonit, die Relikte einer prograden blueschistischen Fazies darstellen. Ernst (1976) zeigte, dass die eklogitischen Minerale zunächst von glaukophanischen Amphibolen, dann von Barroisit und schließlich von Aktinolith-, Albit- und Chlorit-Grünschieferparagenesen überwachsen wurden. Eine spätere Studie von Messiga und Scambelluri (1991) belegte die frühe Entwicklung von Amphibol + Plagioklas + Diopsid-Symplektiten, die der Glaukophanbildung vorausgingen.

Aus Quarzgängen in der Gegend von Monte Beigua wurden zahlreiche Quarzkristalle mit Tessin-Habitus geborgen (Antofilli et al., 1985).

In einer neueren Studie (Vignaroli et al., 2010) wurden in einigen Proben, die im Gebiet des Monte Beigua gesammelt wurden, die unten aufgeführten Mineralzusammensetzungen festgestellt:
- aus einer Eklogitlinse an der SW-Flanke des Monte Beigua: almandinreicher Granat, Omphacit, Amphibole (Calcium- und Natrium-Calcium-Mitglieder), Epidot, Albit, Paragonit und Zirkon;
- aus einem 20 m mächtigen Glimmerschieferhorizont, der tektonisch über Serpentiniten liegt, an der W-Flanke des Monte Beigua: Phengit, Rutil, Titanit, Chlorit, Quarz, Albit, Paragonit, Calcit und Zirkon.

Anmerkung: Einige Autoren (z. B. Borgo & Palenzona, 1988) und Etiketten von Mineraliensammlungen geben als "Nordflanke des Monte Beigua" das Zirkonvorkommen von Rocca della Biscia an [siehe http://www.mindat.org/loc-54863.html], das sich in Wirklichkeit 4 km nordöstlich des Monte Beigua befindet (Gemeindegebiet von Urbe).

Die Grenze verläuft ungefähr entlang der Höhenlinie 1260 m.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)"

Man beachte insbesondere meine blau markierte Übesetzung!

Gruß Peter
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 11.09.2022 - 10:22 Uhr  ·  #13
Vielen Dank für das Material!
Mir als Laien kommt das halt dann doch ziemlich spanisch, wenn nicht gar amphibolisch vor.
Aber der Phengit scheint eine gute Spur zu sein, dumm nur dass die chromhaltigen Varietäten in California gefunden werden.
Also hier nochmals ein besseres Foto, das eine hauchdünne Schicht Milchgrün zeigt mit ebenso feinen Rissen. So sieht es aus wie Plättchen, aber das sind es dann wohl nicht.
Wenn ich nerve, bitte einfach sagen.
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Re: Könnte es sein?

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Gepostet: 11.09.2022 - 10:26 Uhr  ·  #14
Der wollte mein Foto nicht laden, hier nochmal ein Versuch. Geht nicht "Kein Speicherplatz". Schade, das Foto ist gut.
minerali
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Speicherkontingent

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Gepostet: 11.09.2022 - 11:14 Uhr  ·  #15
Guten Morgen,
das Speicherkontingent für Gäste ist erhöht.
Insgesamt stehen 10 MB zur Verfügung und pro Bild 2 MB.
Sollte die Kapazität für einzelne Bilder nicht reichen, diese bitte in den Pixel reduzieren, nicht in der Bildgröße.

Grüße von minerali
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