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Westalpen-Fund

HabSteineImGarten
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Westalpen-Fund

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Gepostet: 08.11.2017 - 16:07 Uhr  ·  #1
Liebe Leuts,
ich komme mal wieder mit einem Gestein, mit dem ich nicht weiter weiss.
Das Stück habe ich im Flussbett des Drac, der in den Westalpen südlich von Grenoble entspringt, gefunden. Es war sehr reich gespickt mit Graniten, Gneisen, Sandsteinen, Amphiboliten etc.
Aber dieses Stück kenne ich nicht. Es ist ziemlich weich, lässt sich gut ritzen und lässt auch ab und an ein Körnchen fallen.
Hat jemand eine Idee? Danke schon mal.
Karl
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McSchuerf
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 08.11.2017 - 16:30 Uhr  ·  #2
Hallo Karl,

ich schwanke ein wenig zwischen Granulit oder Gabbro .. eher Granulit. 😉

Aber ich tue mich da auch etwas schwer mit der Bestimmung von Gesteinen anhand von Fotos. 😉

Zumindest kann ich rd. 30 Gesteine definitiv ausschließen. Darunter gehören auch Pegmatit, Aplit, Granit, Basalt, Granodiorit, Dolerit, Dacit, Hälleflinta, Breccie, Porphyr, Rhyolith, Syenit u.a.

Vielleicht ist es aber auch eine Sandsteinart mit Einschlüssen von dunklen Hornfels-Partien?

Gruß Peter
HabSteineImGarten
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 08.11.2017 - 17:01 Uhr  ·  #3
Danke für deine Antwort.
-
Ich kann keinen Quarzanteil entdecken, deshalb Granulit wohl eher nein (?).
Für Gabbro erscheint mir das Teil zu weich (?).
Die hellen und dunklen Teile sind auch gegen Licht stumpf, die hellen haben
aber auf wenig kleinsten Flächen ganz leichten Seidenglanz (Lupenbild).
Und es erscheint mir, als ob die hellen Teile im Dunklen eingelagert seien, obwohl die Korngrösse bei beiden Anteilen etwa gleich gross scheint. Die hellen Teile kommen etwas "blumig" daher.
Norbertit
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 08.11.2017 - 20:23 Uhr  ·  #4
Hallo Karl,

eine frische Bruchfläche wäre eventuell hilfreich.Aber Gesteinsexperte bin ich auch nicht gerade.

Gruß Norbert
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 08.11.2017 - 21:16 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Norbertit
Hallo Karl,

eine frische Bruchfläche wäre eventuell hilfreich.Aber Gesteinsexperte bin ich auch nicht gerade.

Gruß Norbert


Hallo Norbert,
das ist eine frische Bruchfläche.
Ich habe noch einen Scan gemacht. Die Bearbeitung sieht jetzt ziemlich künstlich aus, kommt dem Original aber sehr nahe (im künstlichen Licht).
Den Bruch kann man aber aufm ersten Foto besser erkennen.
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Norbertit
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 09.11.2017 - 22:32 Uhr  ·  #6
Wenn der so weich ist, könnte das ja auch ein Kalkstein sein.
Die "blumige" Ausbildung der hellen Bestandteile erinnert an Calcit.
McSchuerf
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 11.11.2017 - 09:38 Uhr  ·  #7
HCL-Test macht's möglich. Einfach erst mal den Salzsäuretest anwenden, wie er auch im Forum hier beschrieben ist. Wenn's braust, ist es Kalkstein, wenn nicht, was anderes.

Dass mit Granulit oder Gabbro habe ich anhand sehr ähnlicher Abbildungen in einem meiner Gesteinsbücher angenommen.
HabSteineImGarten
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 16.11.2017 - 18:15 Uhr  ·  #8
So, das hat ein bisschen gedauert. -

Ich habe den Säuretest gemacht, habe vom Drogisten 16%ige Salzsäure bekommen. Resultat: ganz schwaches Perlen, fast gar keine Reaktion. Vergleich auf Rosenlaui-Marmor und Sandstein vom Lukmanier: starkes Brausen.
Also kein Kalk. Dann habe ich nochmals Härte getestet. Mit einem Schraubendreher vier-, fünfmal Ritzen bildet eine ziemliche Kerbe. Mit dem gleichen Werkzeug auf Granit geschieht kaum was. Ich tippe also auf etwa Mohs 4. Sehr weich für Granulit oder Gabbro, nicht?

Es hat auf der ganzen Fläche (siehe Bild) wohl etwa 10 Quarzkörner, höchstens 1mm gross, und zwei, drei rot-braune Körner, welche evtl. Granate sind, im 0,5mm-Bereich
Was aber die dunkle Matrix und die hellen Stellen sind, weiss ich nicht.
McSchuerf
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 18.11.2017 - 07:37 Uhr  ·  #9
Perlen bis leichtes Aufbrausen kann auch am Säuregehalt der Salzsäure liegen oder sie kann auch ein wenig zuviel verdünnt worden sein.
Ich würde Kalkstein deswegen noch nicht komplett ausschließen.

Bei einem bin ich mir jetzt aber wirklich ziemlich sicher. Es wird sich um ein skandinavisches Geschiebe handeln (glazial). Das passt auch zu Deiner Fundgegend der Westalpen bzw. kann von niemandem ernsthaft ausgeschlossen werden.
Ich bin inzwischen überzeugt davon, dass Du Dein Gestein auf folgender Seite finden kannst. Leider habe ich momentan kaum Zeit das selbst für Dich zu suchen.
http://www.kristallin.de/

In dem Steinkern-Forum solltest Du Deinen Fund zusätzlich reinstellen. Dort sitzen auch genügend Experten für Geschiebe und nicht nur für Fossilienfunde.

Ich hoffe trotzdem Dir etwas weiter geholfen zu haben.
HabSteineImGarten
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 18.11.2017 - 11:09 Uhr  ·  #10
Danke, McSchuerf, dem gehe ich nach und melde mich dann wieder, wenn ich etwas herausgefunden habe. Karl
HabSteineImGarten
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 24.01.2019 - 21:38 Uhr  ·  #11
Was lange währt …
Heute hat mir ein Geologe das Stück bestimmen können. Es ist ein Sonnenbrennerbasalt.
Gruß, Karl
pfälzer
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 25.01.2019 - 13:03 Uhr  ·  #12
Hallo Karl,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Gruß
Jürgen
McSchuerf
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 25.01.2019 - 17:32 Uhr  ·  #13
Ja, danke auch von mir, dass Du Dich noch mal zum Thema und mit einem Ergebnis durch den Fachmann zurück gemeldet hast. 😉
Ich musste erst mal zu Sonnenbrennerbasalt bei Tante Wiki nachschlagen. 8)
HabSteineImGarten
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 25.01.2019 - 17:54 Uhr  ·  #14
Ja, war mir auch neu.
Der S. ist auch unter Graupenbasalt bekannt.
Siehe dieses Dok. > scrollen bis zum ersten Foto! Daselbst Näheres und ein zweites Foto, das meinem ähnlich ist.
Gruß, Karl

https://www.zobodat.at/pdf/Arc…5-0034.pdf
Norbertit
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Re: Westalpen-Fund

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Gepostet: 25.01.2019 - 21:34 Uhr  ·  #15
Sonnenbrandbasalt kenn ich aus unseren Steinbrüchen auch.
Schaut aber da anders aus.Das wird dann wohl ein anderes
Stadium sein.So wie es in dieser verlinkten Arbeit erklärt wird.

Gruß Norbert
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