Am Freitag den 21. September 2012 besuchte ich bei idealem Exkursionswetter den 8 km nördlich Heidelberg liegenden Ort Schriesheim an der Bergstraße im Odenwald, Baden-Württemberg.
Die Fundstelle liegt als waldbestandene Kuppe (446 m) 2-3 km nördöstlich von Schriesheim zwischen der Ruine Schanzenköpfle und der Hohen Waid (455 m). - [Topografische Karte TK6518].
Geologie ..
Geologisch betrachtet zieht sich über besagte Kuppe quer von Südwesten nach Nordosten eine rund 150 m lange und 30 m mächtige Granatfelslinse, welche in metamorphe Grauwacken und Biotitgranit eingeschaltet ist. Anders ausgedrückt handelt es sich um eine Kalksilikatlinse in schiefrigem Hornfels. Anstehendes, das fast 1,5 m tief verwittert und zu einem stark färbenden, braun-gelben Lehm umgewandelt ist, wird von lagigem Epidot und Quarzbändern durchzogen.
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Mineralogie und Fundmöglichkeiten ..
Nach Erreichen der Fundstelle auf der Nordostseite der Kuppe bei den bereits im Wald angelegten und zum Glück auch wieder zugefüllten Schürfen und Halden konnte ich in Drusen des Hornfelses rotbraune bis z.T. sogar intensiv blutrote, bräunlichgelbe sowie braune Kristalle aus der Granat-Gruppe in z.T. sehr guter Ausbildung vorfinden.
Einige meiner Granat-Funde erreichen dabei auch Kristall-Größen von 1 cm; ein Fund sogar von 1,7 cm Größe (!) (siehe Fototeil).
Allerdings gab es auch zahlreiche Funde von stärker verwittertem Gestein mit mangelhafter Ausbildung der Granat xx, teils auch nur derb im Gemenge mit Hornblende und Calcit oder nur bruchstückhaft in eher splittrigen Flächenteilen, eingewachsen im Gestein vorliegend.
Die Granat-Kristalle werden in der Regel als Mineral Grossular angesprochen; ohne exakte Röntgenanalysen sollten diese jedoch – schon allein aufgrund ihres Aussehens und der facettenreichen Farbnuancen – eher als Mischkristalle der Reihe Andradit-Grossular angesprochen werden.
Selten wurden früher sogar faustgroße Granat xx gefunden.
Ferner fand ich reichlich grau-schwarze bis grünlich-graue, faserige Hornblende; z.T. auch in besser ausgebildeten Kristallen. Weitere Mineralien, die in Drusen des Hornfelses gefunden werden können, sind Epidot xx in meist dunkelgrünen Stengeln, Scheelit xx, Diopsid xx und sehr selten auch gelben Titanit.
Selbst konnte ich noch bis zu 3 Brocken Epidot- und Quarz-reichen Gesteins aus dem Anstehenden in Kleinstufenformat vorfinden. In Hohlräumen einer dieser Brocken konnte ich sogar einige z.T. grünliche, idiomorph ausgebildete Diopsid xx entdecken (siehe Fototeil).
Im Granatfels selbst fand man bisher unter anderem Scheelit xx, Hämatit, Pyrit, Magnetit, Calcit, Plagioklas und Quarz. Ich selbst konnte mindestens eine Stufe mit farblosen, länglich-säuligen Calcit xx finden.
Auch konnte ich einige Calcit-reiche Kleinstufen mit z.T. über 1 cm großen schwarzen, vermuteten Hornblende xx mit nach Hause nehmen. Diese Stufen müssen aber noch einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden.
Scheelit xx in der vom Fundort bekannten typisch kleinen, milchig-weißen und meist eher rundlichen Kristallausbildung konnte ich bei dieser hier für mich ersten Exkursion leider nicht entdecken.
Auf der Südwestseite der Kuppe soll das Vorkommen auch durch alten Bergbau (1825-1828) aufgeschlossen sein.
Quelle ..
“Mineral-Fundstellen Hessen“, Band 7, H.-J. Wilke, Nr. 74 Schriesheim, Christian Weise Verlag, München, 1979.
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Hinweis ..
Der o.a. Autor Dr. Wilke hat die Fundstelle “Schriesheim“ im Band 7 für Hessische Fundstellen aufgeführt, obwohl geografisch zu Baden-Württemberg zählend. Es wird vermutet, dass dies nur deshalb geschah, weil sich der Odenwald ja z.T. auch im Bundesland Hessen erstreckt.
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Es folgt der Fototeil ..
Copyright - Alle Fotos und Sammlung: McSchuerf
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Die Fundstelle liegt als waldbestandene Kuppe (446 m) 2-3 km nördöstlich von Schriesheim zwischen der Ruine Schanzenköpfle und der Hohen Waid (455 m). - [Topografische Karte TK6518].
Geologie ..
Geologisch betrachtet zieht sich über besagte Kuppe quer von Südwesten nach Nordosten eine rund 150 m lange und 30 m mächtige Granatfelslinse, welche in metamorphe Grauwacken und Biotitgranit eingeschaltet ist. Anders ausgedrückt handelt es sich um eine Kalksilikatlinse in schiefrigem Hornfels. Anstehendes, das fast 1,5 m tief verwittert und zu einem stark färbenden, braun-gelben Lehm umgewandelt ist, wird von lagigem Epidot und Quarzbändern durchzogen.
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Mineralogie und Fundmöglichkeiten ..
Nach Erreichen der Fundstelle auf der Nordostseite der Kuppe bei den bereits im Wald angelegten und zum Glück auch wieder zugefüllten Schürfen und Halden konnte ich in Drusen des Hornfelses rotbraune bis z.T. sogar intensiv blutrote, bräunlichgelbe sowie braune Kristalle aus der Granat-Gruppe in z.T. sehr guter Ausbildung vorfinden.
Einige meiner Granat-Funde erreichen dabei auch Kristall-Größen von 1 cm; ein Fund sogar von 1,7 cm Größe (!) (siehe Fototeil).
Allerdings gab es auch zahlreiche Funde von stärker verwittertem Gestein mit mangelhafter Ausbildung der Granat xx, teils auch nur derb im Gemenge mit Hornblende und Calcit oder nur bruchstückhaft in eher splittrigen Flächenteilen, eingewachsen im Gestein vorliegend.
Die Granat-Kristalle werden in der Regel als Mineral Grossular angesprochen; ohne exakte Röntgenanalysen sollten diese jedoch – schon allein aufgrund ihres Aussehens und der facettenreichen Farbnuancen – eher als Mischkristalle der Reihe Andradit-Grossular angesprochen werden.
Selten wurden früher sogar faustgroße Granat xx gefunden.
Ferner fand ich reichlich grau-schwarze bis grünlich-graue, faserige Hornblende; z.T. auch in besser ausgebildeten Kristallen. Weitere Mineralien, die in Drusen des Hornfelses gefunden werden können, sind Epidot xx in meist dunkelgrünen Stengeln, Scheelit xx, Diopsid xx und sehr selten auch gelben Titanit.
Selbst konnte ich noch bis zu 3 Brocken Epidot- und Quarz-reichen Gesteins aus dem Anstehenden in Kleinstufenformat vorfinden. In Hohlräumen einer dieser Brocken konnte ich sogar einige z.T. grünliche, idiomorph ausgebildete Diopsid xx entdecken (siehe Fototeil).
Im Granatfels selbst fand man bisher unter anderem Scheelit xx, Hämatit, Pyrit, Magnetit, Calcit, Plagioklas und Quarz. Ich selbst konnte mindestens eine Stufe mit farblosen, länglich-säuligen Calcit xx finden.
Auch konnte ich einige Calcit-reiche Kleinstufen mit z.T. über 1 cm großen schwarzen, vermuteten Hornblende xx mit nach Hause nehmen. Diese Stufen müssen aber noch einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden.
Scheelit xx in der vom Fundort bekannten typisch kleinen, milchig-weißen und meist eher rundlichen Kristallausbildung konnte ich bei dieser hier für mich ersten Exkursion leider nicht entdecken.
Auf der Südwestseite der Kuppe soll das Vorkommen auch durch alten Bergbau (1825-1828) aufgeschlossen sein.
Quelle ..
“Mineral-Fundstellen Hessen“, Band 7, H.-J. Wilke, Nr. 74 Schriesheim, Christian Weise Verlag, München, 1979.
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Hinweis ..
Der o.a. Autor Dr. Wilke hat die Fundstelle “Schriesheim“ im Band 7 für Hessische Fundstellen aufgeführt, obwohl geografisch zu Baden-Württemberg zählend. Es wird vermutet, dass dies nur deshalb geschah, weil sich der Odenwald ja z.T. auch im Bundesland Hessen erstreckt.
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Es folgt der Fototeil ..
Copyright - Alle Fotos und Sammlung: McSchuerf
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