Die meisten kennen den Begriff "die 4 C's" - die Fachbranche dagegen spricht auch von den "5 C's".
Was steckt dahinter?
Carat (Gewicht)
Colour (Farbe)
Clarity (Reinheit)
Cut (Schliff)
Convidence (Vertrauen) und/oder Country (Herkunftsland)
Ursprünglich wird das Graduierungssystem bzw. Bewertungskriterium für Diamanten gehandhabt. Hier gibt es bestimmte Normen, wie die RAL 560 A 5 E, die Skandinavische Diamantnomenklatur, Empfehlungen der Schweizerischen Gemmologischen Gesellschaft, der "Proposed Diamond Grading Society" sowie der American Gem Society bzw. der CIBJO.
Ich versuche, die verschiedenen Begriffe vom Diamantbereich ausgehend zu erklären:
Vier Kriterien bestimmen den Wert eines Diamanten und damit auch seinen Preis:
Carat (Gewicht)
Das Gewicht eines Diamanten wird in Carat gemessen. Ein Carat sind 0,2 Gramm. Der Begriff Carat leitet sich von der griechischen Bezeichnung für das Samenkorn des Johannisbrotbaums ab. Die getrockneten Samen haben stets das selbe Gewicht und diese wurden daher früher zum Wiegen von Diamanten benutzt.
Man merke sich daher:
1ct = 0,2gr
1gr = 5ct
Colour (Farbe)
Beim Diamant beurteilt der Diamantgutachter die Farbe danach, wie nahe der Stein der Farblosigkeit kommt. Dazu gibt es nach internationalen Normen graduierte Mustersets.
Die Farbbezeichnungen gehen von Hochfeines Weiß (River) = D und E, Feines Weiß (Top Wesselton) = F und G,Weiß (Wesselton) = H, Leicht getöntes Weiß (Top Crystal) = I und J, Getöntes Weiß (Crystal) = K und L bis hin zu Getönt 1 (Top Cape) = M und N sowie Getönt 2 (Cape) = O. Unter "Fancies" versteht man Diamanten in den Farben Rot, Pink, Blau und Gelb.
Clarity (Reinheit)
Die Reinheit eines Diamanten wird danach beurteilt, wie frei er von Einschlüssen ist. Auch hier gibt es internationale Graduierungsstandards.
fl = flawless = auch bei 10-facher Vergrößerung lupenrein = keine Einschlüsse und keine äußeren Fehler erkennbar)
if = internally flawless = bis auf mögliche Oberflächenspuren von der Verarbeitung lupenrein
vvs1 / vvsi = very, very small inclusions = Einschlüsse sind auch bei zehnfacher Vergrößerung nur sehr, sehr schwer zu erkennen
vvs2 = very, very small inclusions = Einschlüsse sind auch bei zehnfacher Vergrößerung nur sehr schwer zu erkennen
vs1 / vsi = very small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung schwer zu erkennen
vs2 = very small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung zu erkennen
si1 = small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung leicht zu erkennen
si2 = small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung, jedoch nicht mit bloßem Auge sehr leicht zu erkennen
pi1 = Piqué I = Einschlüsse mit bloßem Auge gerade noch erkennbar, mindern die Brillanz jedoch nicht
pi2 = Piqué II = Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar, mindern die Brillanz schwach
pi3 = Piqué III = Einschlüsse mit bloßem Auge leicht erkennbar und mindern die Brillanz deutlich
Cut (Schliff)
Mit Schliff ist nicht die bildliche Außenumrandung (rund, oval, Octagon, Trillion, etc.) des Steines gemeint, sondern die Schliffgüte in Form vom guter Proportion, Größe der Facetten, exakte Winkel und meeting-points.
So darf sich auch nur "Brillant" nennen, wenn der Diamant im Brillantschliff geschliffen ist. Dieses Schliffbild ist standardisiert und hat 32 Facetten im Oberteil und 24 Facetten im Unterteil plus Tafel plus Kalette. Die richtige Bezeichnung heißt dennoch "Diamant im Brillantschliff".
Confidence (Vertrauen)
Das fünfte C gewinnt angesichts der Diskussionen um Diamanten aus Konfliktgebieten, durch Bestrahlung gefärbte Steine und Synthesen immer mehr an Bedeutung. Das C für Confidence steht für aus legalen Quellen stammende Edelsteine und daß diese nicht zur Finanzierung von Bürgerkriegen oder Terrorismus verwendet werden. Im Fall von Diamanten ist dies Dank der Vereinten Nationen und des Kimberley-Prozesses möglich.
- Sicherlich kennen einige von Euch den Kinofilm Blood Diamond von Regisseur Edward Zwick aus dem Jahr 2006 mit Leonardo DiCaprio und Djimon Hounsou in den Hauptrollen. Der Abenteuer-Thriller thematisierte eindrucksvoll den Handel mit Blutdiamanten.
Seit kurzem gibt es übrigens zum Punkt Confidence (Vertrauen) eine neue DIN und zwar die DIN EN ISO 18323:2015-11 mit dem Titel: Schmuck - Kundenvertrauen in die Diamantindustrie.
Für Farbedelsteine allgemein gibt es teils noch nicht generell festgelegte Nomenklaturen. Die GIA hat intern für Rubine und Saphire Colour Grades, im Tansanitbereich gibt es eine Richtlinie des Tanzanite Quality Scale der Tanzanite Foundation, anhand welcher die DSEF (Deutsche Stiftung Edelsteinforschung) seit 2008 Tansanite graduiert.
Was bei Colour (Farbe) beim Diamant die Farblosigkeit wertig macht, wird bei den Farbedelsteinen im Handel auch oftmals definiert in GEM für hervorragend, excellent und dann abstufend AAA, AA, A, AB, B.
Um in Handel auch die Qualitäten transparenter und intransparenter Edelsteine definieren zu können, gibt es also quasi diese 4 C's (bzw. 5 C's) auch bei weniger teuren Edelsteinen. So ist man beispielsweise auch in der Lage, Lapislazuli in die Qualiten GEM, AAA, AA, A, AB und B einstufen.
Bei Farbedelsteinen bedeutet das 5te C auch
Country (Herkunftsland)
Wichtig ist dies insbesondere bei bestimmten hochwertigen sehr begehrten Edelsteinen und ihren dementsprechenden Herkunftsländern wie Paraiba-Turmalin, Burma-Rubin, Kashmir-Saphir etc.
Manchmal geht dies auch als das 6te C in die Legende ein, ....
Was steckt dahinter?
Carat (Gewicht)
Colour (Farbe)
Clarity (Reinheit)
Cut (Schliff)
Convidence (Vertrauen) und/oder Country (Herkunftsland)
Ursprünglich wird das Graduierungssystem bzw. Bewertungskriterium für Diamanten gehandhabt. Hier gibt es bestimmte Normen, wie die RAL 560 A 5 E, die Skandinavische Diamantnomenklatur, Empfehlungen der Schweizerischen Gemmologischen Gesellschaft, der "Proposed Diamond Grading Society" sowie der American Gem Society bzw. der CIBJO.
Ich versuche, die verschiedenen Begriffe vom Diamantbereich ausgehend zu erklären:
Vier Kriterien bestimmen den Wert eines Diamanten und damit auch seinen Preis:
Carat (Gewicht)
Das Gewicht eines Diamanten wird in Carat gemessen. Ein Carat sind 0,2 Gramm. Der Begriff Carat leitet sich von der griechischen Bezeichnung für das Samenkorn des Johannisbrotbaums ab. Die getrockneten Samen haben stets das selbe Gewicht und diese wurden daher früher zum Wiegen von Diamanten benutzt.
Man merke sich daher:
1ct = 0,2gr
1gr = 5ct
Colour (Farbe)
Beim Diamant beurteilt der Diamantgutachter die Farbe danach, wie nahe der Stein der Farblosigkeit kommt. Dazu gibt es nach internationalen Normen graduierte Mustersets.
Die Farbbezeichnungen gehen von Hochfeines Weiß (River) = D und E, Feines Weiß (Top Wesselton) = F und G,Weiß (Wesselton) = H, Leicht getöntes Weiß (Top Crystal) = I und J, Getöntes Weiß (Crystal) = K und L bis hin zu Getönt 1 (Top Cape) = M und N sowie Getönt 2 (Cape) = O. Unter "Fancies" versteht man Diamanten in den Farben Rot, Pink, Blau und Gelb.
Clarity (Reinheit)
Die Reinheit eines Diamanten wird danach beurteilt, wie frei er von Einschlüssen ist. Auch hier gibt es internationale Graduierungsstandards.
fl = flawless = auch bei 10-facher Vergrößerung lupenrein = keine Einschlüsse und keine äußeren Fehler erkennbar)
if = internally flawless = bis auf mögliche Oberflächenspuren von der Verarbeitung lupenrein
vvs1 / vvsi = very, very small inclusions = Einschlüsse sind auch bei zehnfacher Vergrößerung nur sehr, sehr schwer zu erkennen
vvs2 = very, very small inclusions = Einschlüsse sind auch bei zehnfacher Vergrößerung nur sehr schwer zu erkennen
vs1 / vsi = very small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung schwer zu erkennen
vs2 = very small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung zu erkennen
si1 = small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung leicht zu erkennen
si2 = small inclusions = Einschlüsse sind bei zehnfacher Vergrößerung, jedoch nicht mit bloßem Auge sehr leicht zu erkennen
pi1 = Piqué I = Einschlüsse mit bloßem Auge gerade noch erkennbar, mindern die Brillanz jedoch nicht
pi2 = Piqué II = Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar, mindern die Brillanz schwach
pi3 = Piqué III = Einschlüsse mit bloßem Auge leicht erkennbar und mindern die Brillanz deutlich
Cut (Schliff)
Mit Schliff ist nicht die bildliche Außenumrandung (rund, oval, Octagon, Trillion, etc.) des Steines gemeint, sondern die Schliffgüte in Form vom guter Proportion, Größe der Facetten, exakte Winkel und meeting-points.
So darf sich auch nur "Brillant" nennen, wenn der Diamant im Brillantschliff geschliffen ist. Dieses Schliffbild ist standardisiert und hat 32 Facetten im Oberteil und 24 Facetten im Unterteil plus Tafel plus Kalette. Die richtige Bezeichnung heißt dennoch "Diamant im Brillantschliff".
Confidence (Vertrauen)
Das fünfte C gewinnt angesichts der Diskussionen um Diamanten aus Konfliktgebieten, durch Bestrahlung gefärbte Steine und Synthesen immer mehr an Bedeutung. Das C für Confidence steht für aus legalen Quellen stammende Edelsteine und daß diese nicht zur Finanzierung von Bürgerkriegen oder Terrorismus verwendet werden. Im Fall von Diamanten ist dies Dank der Vereinten Nationen und des Kimberley-Prozesses möglich.
- Sicherlich kennen einige von Euch den Kinofilm Blood Diamond von Regisseur Edward Zwick aus dem Jahr 2006 mit Leonardo DiCaprio und Djimon Hounsou in den Hauptrollen. Der Abenteuer-Thriller thematisierte eindrucksvoll den Handel mit Blutdiamanten.
Seit kurzem gibt es übrigens zum Punkt Confidence (Vertrauen) eine neue DIN und zwar die DIN EN ISO 18323:2015-11 mit dem Titel: Schmuck - Kundenvertrauen in die Diamantindustrie.
Für Farbedelsteine allgemein gibt es teils noch nicht generell festgelegte Nomenklaturen. Die GIA hat intern für Rubine und Saphire Colour Grades, im Tansanitbereich gibt es eine Richtlinie des Tanzanite Quality Scale der Tanzanite Foundation, anhand welcher die DSEF (Deutsche Stiftung Edelsteinforschung) seit 2008 Tansanite graduiert.
Was bei Colour (Farbe) beim Diamant die Farblosigkeit wertig macht, wird bei den Farbedelsteinen im Handel auch oftmals definiert in GEM für hervorragend, excellent und dann abstufend AAA, AA, A, AB, B.
Um in Handel auch die Qualitäten transparenter und intransparenter Edelsteine definieren zu können, gibt es also quasi diese 4 C's (bzw. 5 C's) auch bei weniger teuren Edelsteinen. So ist man beispielsweise auch in der Lage, Lapislazuli in die Qualiten GEM, AAA, AA, A, AB und B einstufen.
Bei Farbedelsteinen bedeutet das 5te C auch
Country (Herkunftsland)
Wichtig ist dies insbesondere bei bestimmten hochwertigen sehr begehrten Edelsteinen und ihren dementsprechenden Herkunftsländern wie Paraiba-Turmalin, Burma-Rubin, Kashmir-Saphir etc.
Manchmal geht dies auch als das 6te C in die Legende ein, ....