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Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

Alte Kupfergrube am Bergmannskopf

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Uranophan2502
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Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 30.05.2016 - 21:21 Uhr  ·  #1
Dieser Beitrag beschreibt die gleiche Grube, wie im Beitrag "alte Kupfergrube am Bergmannskopf" von Mangan-TIM. Durch viele Nachforschungen in letzter Zeit aber nun ein weiterer Beitrag:

Die Grube Kupferne Krone wurde unter diesem Namen erstmals im Jahre 1857 gemutet. Jedoch wurde sie vermutlich nur kurz, wenn überhaupt, in Betrieb genommen. Eine zweite Mutung erfolgte im Jahre 1899. Aus einem Vermerk aus dem Jahre 1899 geht hervor, dass die Grube lediglich 2 Jahre in Betrieb war. Schon 8 Jahre später erfolgte die Aufhebung des Bergwerkseigentums. In den 1930er Jahren erfolgte ein Versuchsbergbau am Fuße des Bergmannskopfes. Zwei Stollen wurden in das Grubenfeld getrieben und bestätigten den niedrigen Kupfergehalt.

Abgebaut wurde Kupferschiefer des unteren Zechsteins und der darunterliegende, mit wenig Kupfererz durchsetzte, Ryolith, der schon beim ersten Blick auf die Halde durch seine bunte Färbung ins Auge sticht.
Der Kupferschiefer hatte einen sehr niedrigen Erzgehalt, was den kurzen Bergbau erklärt.

Im Gegensatz zu den Erzvorkommen der Grube, sind die Halden ein mineralogisches Paradies. Wie schon von Horst Knoll im Jahr 2009 beschrieben, kommen neben den "üblichen" Kupfermineralien wie Malachit und Azurit auch seltenere Kupferarsenate wie Zalesiit oder Konichalcit vor. Weiterhin ist auch das Kupferuranylphosphat Torbernit nachgewiesen.

Die Fundsituation auf den Halden schwankt sehr stark. Mit viel Glück und Arbeit kann man durchaus auf eine gute Kippung treffen und ansehnliche Funde machen. Die Erwartungen sollten aber nie zu hoch sein.

In meinen vielen Besuchen in den letzten zwei Jahren konnte ich Azurit, Malachit, Zalesiit, Pharmakosiderit, Tetraedrit?, Bornit, Achat, Arseniosiderit, Baryt, Chalkopyrit, Calcit, Chrysokoll, Cuprit?, Gips, Quarz, Tennantit und Tirolit nachweisen. Mangan kommt, als schwarze Krusten oder kuglige Aggregate, auch vor.

Als Artefaktfund sollte ein Bergeisen, gefunden Ende des Jahres 2015, erwähnt sein. Weiterhin gab es einen größeren Azuritfund, den ich nur noch als "der Azurit-Tag" bezeichne. :) :lol:
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Uranophan2502
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 30.05.2016 - 21:35 Uhr  ·  #2
Die zwei "üblichen" Mineralien in größerer Ausführung:
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Norbertit
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 10:13 Uhr  ·  #3
Recht ordentliche Handstufen.
pfälzer
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 11:28 Uhr  ·  #4
Danke für Deinen informativen Bericht
Uranophan2502
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 11:40 Uhr  ·  #5
Gerne :D . Die Grube ist eine meiner "Lieblinge".
McSchuerf
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 18:13 Uhr  ·  #6
Hallo Justin,

sind Azurit und Malachit eigentlich Deine Lieblingsminerale oder gibt es da noch andere? :) .. auch wegen der schönen blauen Farbe beim Azurit oder hast Du auch generell bestimmte Lieblingsfarben? :)

Gruß Peter
Uranophan2502
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 20:09 Uhr  ·  #7
Najaaaaaa...ich mag Kupfermineralien 8) . Und die haben es ja an sich grün oder blau zu sein. Klar gibt es noch viiiiiiiiiiieeeeeele andere. Die krieg ich heute sicher noch hin. :)
Und da ich ein "Heimatsammler" bin und es hier viele Kupfergruben gab, ergibt sich das.
Mangan-TIM
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 20:21 Uhr  ·  #8
Übernahme von meinem Beitrag: Alte Kupfergrube am Bergmannskopf

Hallo, heute mal wieder ein Fundpunkt, welchen viele Sammler vielleicht nur aus der Mineralienwelt Nr 2/2009 kennen. Gemeint ist die alte Kupfergrube am Bergmannskopf, gleich in der Nähe von Winters-Grab. Sie befindet sich bei Gräfenroda am Bergmannskopf, Nähe Lütschegrund.
Über das Alter des Bergbaus gibt die alte Literatur nichts her. Auch der Name der Grube ist in alten Archivalien nicht erwähnt. Aber die Grubenanlagen lassen auf ein Alter aus dem 17.-18. Jh schließen. Heute sind die alten verfallenen Schächte durch Pingen im Wald zu erkennen. Jedoch sollte man dabei genau hinsehen, da es auch Manganerzabbaue am Bergmannskopf gab, und diese wesentlich jüngeren Datums sind.
Aber zurück zur Kupfergrube. Abgebaut wurde hier der Kupferschiefer des unteren Zechstein und der unter den Schiefer befindliche Rhyolith, da der Schiefer ohne sandiges Bindemittel direkt auf den Rhyolith aufsaß. So ist es auch zu erklären, dass sich die in Lösung gegangenen Kupfermineralien in Spalten und Risse abgesetzt haben, und so dem Rhyolith eine eigentümliche bunte Farbenpracht gaben.
Der Erzgehalt des Schiefers war sehr niedrig und lohnte dem Abbau wohl kaum. In den 1930'ger Jahren wurden nochmals ein Versuchsbergbau unternommen, welcher den geringen Kupfergehalt bestätigte. Dazu wurde im Lütschegrund ein Versuchsstollen gegraben, welcher auch heute noch zu sehen ist. Für die Geocacher unter den Mineraliensammlern - hier liegt auch ein Cach versteckt. Aber auf der Halde am Versuchsstollen ist außer Schiefer nichts zu holen, für die Sammler.
Weiter oben in der Schonung liegen die alten verfallenen Schächte.
Hier kann man ohne Probleme noch Malachitkrusten auf Rhyolith finden. Da die Halden aber schon mehrfach bewältigt wurden, ist unter 2-2,5m Tiefe kaum neues Material anzuteffen. Und ein solches Loch dürfte dem Revierförster, welcher oft umherstreift, nicht sehr angenehm sein. Als ich damals, vor 13 Jahren, mit als erster die alten Pingen und Halden wieder fand war alles noch ziemlich unverritzt, und Mineralstufen noch ohne Probleme zu finden. Aber nach der Veröffentlichung in der Mineralienwelt durch H. Knoll fand ein regelrechter Rausch statt, und somit auch ein tiefes Durwühlen der Halden.
Die Mineralvielfalt ist jedoch nicht so hoch, wie am Raubschloß. Malachit ist als Durchläufermineral prakisch immer zu finden.
Jedoch Azurit als schöner Belag bedarf heute schon einiger Zufälle.
Chrysokoll war mal schön zu finden, dürfte aber bei den heutigen Fundaussichten sehr selten sein.
Alle anderen, im Bericht von H. Knoll aufgeführten Minerale sind heute nur noch absolute Zufallsfunde, wie hier der gezeigte Baryt
Selten sind im Rhyolith auch Spuren von Achat zu finden, was ja auch nicht verwundert. Aber wie gesagt, man solte sich beim Besuch im Bescheidenen üben und keine großen Wunder mehr erwarten. Wunder ganz anderer Art gibt es hier Reihenweise, wenn man für die Natur noch ein Auge hat. Besonders im Frühling und im Herbst ist es hier sehr schön.
Wer etwas mehr über die alten Kupferabbaue am Bergmannskopf lesen will, dem empfehle ich, wie schon erwähnt: Mineralienwelt 02/2009, Artikel von H. Knoll aus Erfurt.
Viel Spaß beim Betrachten
Alle Fotos wurden vom Verfasser erstellt und unterliegen dem Coppyright des Verfassers!
Alle abgebildeten Minerale sind in der Sammlung des Verfassers.

Glück Auf

Thilo
Hier noch einmal einige Bilder

Die Bilder folgen nach
Mangan-TIM
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 20:27 Uhr  ·  #9
Ach ja, Justin,


cooles Bergeisen, passt auch gut in die Rubrik Begriffe im Bergbau

:coolp: :coolp: :coolp:
Uranophan2502
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 20:42 Uhr  ·  #10
Nun mal zu zwei Raritäten der Fundstelle:
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Mangan-TIM
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 21:03 Uhr  ·  #11
Ich liebe diese Bilder, wenn ich weiß, dass ich das Gegenstück habe :bash: :bash: :coolp: :coolp: :D :D
Super Foto, Justin 🆙
Uranophan2502
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 21:05 Uhr  ·  #12
Hehe, so ist es. Ist das einzige Stück, dass ich gefunden habe in der Art und Weise. Klein, aber fein.
Mangan-TIM
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 21:12 Uhr  ·  #13
Stimmt, das begeistert sogar einen Makromounter wie mich unter dem Mikro :shock: :shock: 8)
Mangan-TIM
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 21:29 Uhr  ·  #14
die versprochenen Bilder
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Information: Karte zum Grubengebiet
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Mangan-TIM
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Re: Die Grube "Kupferne Krone" bei Gräfenroda

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Gepostet: 31.05.2016 - 21:32 Uhr  ·  #15
und die Anderen
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Information: Azurit auf Baryt
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Information: Achatgang durch den Rhyolith
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