Die Korbacher Spalte ..
Eine der weltweit seltenen Fossillagerstätten, in denen Zeugnisse vieler permzeitlicher Wirbeltiere nachgewiesen wurden, ist die Korbacher Spalte.
Nach einem ca. 20-minütigen Fußmarsch erreichte ich am 28. Juni 2013 diese faszinierende Sehenswürdigkeit am südlichen Stadtrand.
Neben der imposanten Spalte selbst, erwarteten mich auch zahlreiche Info-Tafeln, die sich einer genaueren Betrachtung als würdig erwiesen.
Zahlreich umher liegende, bis faustgroße Kalkstein-Brocken aus der Permzeit faszinierten mich zusätzlich, da auf den ersten Blick einige davon “fossile Abdrücke“ aufzuweisen schienen. Erst eine genauere Betrachtung ergab jedoch, dass es sich keineswegs um etwas Fossiles handelte, sondern um vermutliche “Verdrängungs- oder Auslaugungseffekte“. Möglicherweise verdrängte an diesen Stellen Calcit ehemalige Baryt xx (vermutete “Negativkristalle“). Dies bleibt aber nur eine Theorie von mir.
Als zu Beginn der 1960’er Jahre der damals beim Hessischen Landesamt für Bodenforschung in Wiesbaden kartierende Geologe Dr. Jens Kulick die Korbacher Spalte entdeckte, ahnte er zunächst noch nichts von deren Bedeutung. Zu Beginn hielt er die getätigten Knochenfunde noch für Relikte eiszeitlicher Säugetiere. Erst als 1988 die zwei an der Uni Mainz tätigen Wissenschaftler Prof. Dr. H.D. Sues und J.A. Boy einen fossilen Kiefer mit einigen dazugehörigen Zähnen der oberpermischen Reptilgattung Procynosuchus (Therapsiden) eindeutig zuordnen konnten, bahnte sich eine Sensation an. Procynosuchus war ein ca. 60 cm langes säugetierähnliches Reptil von hundeähnlicher Gestalt, das von den Einheimischen entsprechend “Der Korbacher Dackel“ genannt wird! Das Vorkommen dieser Gattung in der Korbacher Spalte unterstreicht die Existenz des Superkontinents Pangea noch im ausgehenden Erdaltertum. Pangea vereinigte alle heutigen Kontinente.
Seit dieser Entdeckung wurde die in der Sedimentfüllung der Korbacher Spalte enthaltene Wirbeltierfauna von Dr. E. Frey und W. Munk (Staatl. Museum f. Naturkunde, Karlsruhe) in zahlreichen Grabungen untersucht. Schließlich konnten mehr als 2.500 Fundstücke geborgen und den verschiedensten Gattungen permzeitlicher Landtiere zugeordnet werden. Diese lebten hier vor rd. 250 Millionen Jahren.
Zu den wichtigsten Fossilien gehören die bereits zuvor erwähnten und erstmals im mittleren Perm auftretenden Therapsiden (= säugetierähnliche Reptilien), die das Bindeglied zwischen Reptilien und Säugetieren darstellen sollen! Bisher waren diese nur aus Russland, Schottland und Südafrika bekannt. Außerdem fand man hier Knochenfragmente, sowohl von Pareiasauriern (= ursprüngliche Reptilien) als auch von archosauromorphen Reptilien (= Vorfahren der Dinosaurier)!
Diese Funde dokumentieren denjenigen Zeitpunkt der Erdgeschichte, an dem sich die jeweiligen Urahnen von Dinosauriern und Säugetieren aus den ursprünglichen Reptilien entwickelten.
Die Korbacher Spalte wird daher auch in ihrer wissenschaftlichen Bedeutung mit der berühmten Fossillagerstätte und Weltnaturerbe-Stätte “Grube Messel“ bei Darmstadt verglichen.
Ich persönlich finde die Funde aus der Korbacher Spalte sogar noch ein wenig bedeutsamer als die Funde aus der Grube Messel. Als gebürtiger Hesse bin ich aber auch ein wenig stolz darauf, dass sich gleich zwei der bedeutendsten Fossillagerstätten der Erde in meinem Bundesland befinden!
Eine der weltweit seltenen Fossillagerstätten, in denen Zeugnisse vieler permzeitlicher Wirbeltiere nachgewiesen wurden, ist die Korbacher Spalte.
Nach einem ca. 20-minütigen Fußmarsch erreichte ich am 28. Juni 2013 diese faszinierende Sehenswürdigkeit am südlichen Stadtrand.
Neben der imposanten Spalte selbst, erwarteten mich auch zahlreiche Info-Tafeln, die sich einer genaueren Betrachtung als würdig erwiesen.
Zahlreich umher liegende, bis faustgroße Kalkstein-Brocken aus der Permzeit faszinierten mich zusätzlich, da auf den ersten Blick einige davon “fossile Abdrücke“ aufzuweisen schienen. Erst eine genauere Betrachtung ergab jedoch, dass es sich keineswegs um etwas Fossiles handelte, sondern um vermutliche “Verdrängungs- oder Auslaugungseffekte“. Möglicherweise verdrängte an diesen Stellen Calcit ehemalige Baryt xx (vermutete “Negativkristalle“). Dies bleibt aber nur eine Theorie von mir.
Als zu Beginn der 1960’er Jahre der damals beim Hessischen Landesamt für Bodenforschung in Wiesbaden kartierende Geologe Dr. Jens Kulick die Korbacher Spalte entdeckte, ahnte er zunächst noch nichts von deren Bedeutung. Zu Beginn hielt er die getätigten Knochenfunde noch für Relikte eiszeitlicher Säugetiere. Erst als 1988 die zwei an der Uni Mainz tätigen Wissenschaftler Prof. Dr. H.D. Sues und J.A. Boy einen fossilen Kiefer mit einigen dazugehörigen Zähnen der oberpermischen Reptilgattung Procynosuchus (Therapsiden) eindeutig zuordnen konnten, bahnte sich eine Sensation an. Procynosuchus war ein ca. 60 cm langes säugetierähnliches Reptil von hundeähnlicher Gestalt, das von den Einheimischen entsprechend “Der Korbacher Dackel“ genannt wird! Das Vorkommen dieser Gattung in der Korbacher Spalte unterstreicht die Existenz des Superkontinents Pangea noch im ausgehenden Erdaltertum. Pangea vereinigte alle heutigen Kontinente.
Seit dieser Entdeckung wurde die in der Sedimentfüllung der Korbacher Spalte enthaltene Wirbeltierfauna von Dr. E. Frey und W. Munk (Staatl. Museum f. Naturkunde, Karlsruhe) in zahlreichen Grabungen untersucht. Schließlich konnten mehr als 2.500 Fundstücke geborgen und den verschiedensten Gattungen permzeitlicher Landtiere zugeordnet werden. Diese lebten hier vor rd. 250 Millionen Jahren.
Zu den wichtigsten Fossilien gehören die bereits zuvor erwähnten und erstmals im mittleren Perm auftretenden Therapsiden (= säugetierähnliche Reptilien), die das Bindeglied zwischen Reptilien und Säugetieren darstellen sollen! Bisher waren diese nur aus Russland, Schottland und Südafrika bekannt. Außerdem fand man hier Knochenfragmente, sowohl von Pareiasauriern (= ursprüngliche Reptilien) als auch von archosauromorphen Reptilien (= Vorfahren der Dinosaurier)!
Diese Funde dokumentieren denjenigen Zeitpunkt der Erdgeschichte, an dem sich die jeweiligen Urahnen von Dinosauriern und Säugetieren aus den ursprünglichen Reptilien entwickelten.
Die Korbacher Spalte wird daher auch in ihrer wissenschaftlichen Bedeutung mit der berühmten Fossillagerstätte und Weltnaturerbe-Stätte “Grube Messel“ bei Darmstadt verglichen.
Ich persönlich finde die Funde aus der Korbacher Spalte sogar noch ein wenig bedeutsamer als die Funde aus der Grube Messel. Als gebürtiger Hesse bin ich aber auch ein wenig stolz darauf, dass sich gleich zwei der bedeutendsten Fossillagerstätten der Erde in meinem Bundesland befinden!
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