Die in diesem Thread gezeigten Bilder und zitierten Texte sind in einem Artikel der Mineralienzeitschrift Lapis auf den Seiten 12-23 im Dezember 2015 erschienen.Für die freundliche Genehmigung diesen im MZ zur Diskussion zu stellen,danke ich dem Copyright-Inhaber Dr. Mirjan Zorz,Grosuplje,Slowenien und Dr. Stefan Weiß,München von der Lapis-Redaktion.
In der Dezemberausgabe von Lapis gab es einen sehr interessanten Artikel über ein bisher unbekanntes Zwillingsgesetz bei Quarz!Die Autoren Mirjan Zorz,Igor Dolinar,Miha Jersek und Gregor Kobler beschreiben Quarzkristalle vom Berg Slivnica in Slowenien,die nach dem Spinellgesetz verzwillingt sind.Ich kannte bisher nur Spinellzwillinge bei kubischen Mineralien,die mit Oktaederflächen (111) Kontaktzwillinge bilden.
Aber nichts ist unmöglich.Quarz kann nach einer "virtuellen" (0001)- Fläche verzwillingt sein.
Originaltext aus Lapis 12/2015 Seite 22:
Ich will das mal kurz zusammenfassen. Durch V-förmigen Zeichnungen an den Prismenflächen lassen sich Brasilianer Zwillinge erkennen. Zeigen diese Kristalle in der Mitte noch eine Linie,die um den ganzen Kristall rumgeht, sind diese Brasilianer auch noch nach einer gedachten 0001-Fläche verzwillingt nach dem Spinellgesetz.
Nun die beiden Bilder,die mir Herr Zorz gestattet hat, hier zu Zeigen.Eine Grafik mit der morphologischen Analyse des Spinellzwillings-Quarz,sowie ein 12x7 mm grosser Kristall vom Berg Slivnica aus der Sammlung von Herrn Zorz. Sutur und die "V"`s sind in der Kristallmitte zu erkennen
In der Dezemberausgabe von Lapis gab es einen sehr interessanten Artikel über ein bisher unbekanntes Zwillingsgesetz bei Quarz!Die Autoren Mirjan Zorz,Igor Dolinar,Miha Jersek und Gregor Kobler beschreiben Quarzkristalle vom Berg Slivnica in Slowenien,die nach dem Spinellgesetz verzwillingt sind.Ich kannte bisher nur Spinellzwillinge bei kubischen Mineralien,die mit Oktaederflächen (111) Kontaktzwillinge bilden.
Aber nichts ist unmöglich.Quarz kann nach einer "virtuellen" (0001)- Fläche verzwillingt sein.
Originaltext aus Lapis 12/2015 Seite 22:
Zitat
An den Kristallen mit glatten Flächen kann man oft eine feine Zeichnung erkennen.Sie ist wichtig bei der Unterscheidung von verzwillingten und unverzwillingten Kristallen:Die meisten Kristalle sind nach dem Brasilianer Gesetz verzwillingt.Sie zeigen ein typisches Muster auf den Prismenflächen in Form eines breiten "V",das abwechselnd zur einen oder zur anderen Spitze des Kristalls zeigt.
Einige der Kristalle zeigen ein andersartiges Muster,das auf eine Spiegelebene in der Mitte der Prismenfläche hindeutet.Bei genauer Betrachtung sieht man eine Sutur,die sich in der Mitte des Kristalls um den ganzen Kristall herum erstreckt.Die V-förmigen Zeichnungen kommen genau an dieser Sutur mit der Öffnung ihres V`s in gegenseitigen Kontakt und wechseln sich mit V`s ab, die sich genau an der Sutur mit der Spitze treffen.Das bedeutet,dass das ganze Muster in der Mitte des Kristalls gespiegelt wird.An einigen Kristallen mit diesem Muster kann man unterschiedlich glänzende Endflächen erkennen, wobei sich glänzende und matte Flächen gegenüberstehen.
Berücksichtigt man all diese Tatsachen,dann erkennt man deutlich, dass der Kristall eine dreizählige Drehachse besitzt und aufgrund der Sutur in der Mitte eine zur Drehachse senkrechte Spiegelebene aufweist. Das bedeutet,dass dieser Kristall in die hexagonale Klasse -6m2 eingeordnet werden kann, und das führt dann wieder zu dem Schluss,dass dieser Kristall nichts anderes ist als ein Kontakt-Spinellzwilling nach (0001).
Einige der Kristalle zeigen ein andersartiges Muster,das auf eine Spiegelebene in der Mitte der Prismenfläche hindeutet.Bei genauer Betrachtung sieht man eine Sutur,die sich in der Mitte des Kristalls um den ganzen Kristall herum erstreckt.Die V-förmigen Zeichnungen kommen genau an dieser Sutur mit der Öffnung ihres V`s in gegenseitigen Kontakt und wechseln sich mit V`s ab, die sich genau an der Sutur mit der Spitze treffen.Das bedeutet,dass das ganze Muster in der Mitte des Kristalls gespiegelt wird.An einigen Kristallen mit diesem Muster kann man unterschiedlich glänzende Endflächen erkennen, wobei sich glänzende und matte Flächen gegenüberstehen.
Berücksichtigt man all diese Tatsachen,dann erkennt man deutlich, dass der Kristall eine dreizählige Drehachse besitzt und aufgrund der Sutur in der Mitte eine zur Drehachse senkrechte Spiegelebene aufweist. Das bedeutet,dass dieser Kristall in die hexagonale Klasse -6m2 eingeordnet werden kann, und das führt dann wieder zu dem Schluss,dass dieser Kristall nichts anderes ist als ein Kontakt-Spinellzwilling nach (0001).
Ich will das mal kurz zusammenfassen. Durch V-förmigen Zeichnungen an den Prismenflächen lassen sich Brasilianer Zwillinge erkennen. Zeigen diese Kristalle in der Mitte noch eine Linie,die um den ganzen Kristall rumgeht, sind diese Brasilianer auch noch nach einer gedachten 0001-Fläche verzwillingt nach dem Spinellgesetz.
Nun die beiden Bilder,die mir Herr Zorz gestattet hat, hier zu Zeigen.Eine Grafik mit der morphologischen Analyse des Spinellzwillings-Quarz,sowie ein 12x7 mm grosser Kristall vom Berg Slivnica aus der Sammlung von Herrn Zorz. Sutur und die "V"`s sind in der Kristallmitte zu erkennen
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Information: | Morphologische Analyse eines Quarzzwillings vom Spinelltyp |
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Information: | Spinellzwilling bei Quarz Slivnica,Slowenien Foto und Sammlung: M. Zorz |
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