Mineralienzimmer

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Merkwürdiges Erz

Ist es radioaktiv?

Wieland
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Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 15.11.2015 - 10:45 Uhr  ·  #1
Hallo
habe aus der Sammlung eines Arbeitskollegen etliche Erzstücke gekauft, aber bei vielen konnte er weder eine Bezeichnung noch den Fundort angeben.
Dieses merkwürdige Stück zeigt auf Fotos, die bei schwachem Licht gemacht wurden, einen bläulichen Schimmer an einigen Stellen, aber bei Fotos im Sonnenlicht nicht.
Meine Vermutung ist, dass es sich um radioaktives Erz handelt. Was meint Ihr dazu?
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Starburst
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 15.11.2015 - 11:34 Uhr  ·  #2
Eher nicht. Sieht aus wie eine Galenitmineralisation.
McSchuerf
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 15.11.2015 - 15:29 Uhr  ·  #3
Hallo,

das sieht mir auch sehr nach einer hydrothermalen Gangmineralisation (Quarz oder Calcit) mit Galenit (Bleiglanz) aus, z.T. saumartig auf der Oberfläche verteilt. Dieses Erz könnte z.B. aus dem Harz stammen (z.B. von Bad Grund) oder aber auch aus jedem anderen Bleiglanz-Vorkommen der Welt.
Das einzige radioaktive Primärerz ist Uraninit (Pechblende) und die sieht nicht nur völlig anders aus (siehe zahlreiche Vergleichsfotos hier bei uns im Beitrag "Radioaktivität" oder auch auf www.mindat.org).

Gruß Peter
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 15.11.2015 - 17:41 Uhr  ·  #4
Wird schon aus dem Siegerland sein. Da gab es soviele Gruben,die Erze
abgebaut haben. :)
Wieland
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 15.11.2015 - 18:16 Uhr  ·  #5
Danke
dann werde ich das mal als Bleiglanz einsortieren
Wieland
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 24.11.2015 - 17:08 Uhr  ·  #6
Hallo
Hier kommt ein weiteres merkwürdiges Teil. Es ändert seine Farbe in bestimmten Oberflächen, wenn man es seitlich beleuchtet und dann kippt.
Angeblich soll das bei Schörl oder Turmalin so sein, ist das eine vernünftige Annahme?
Der Brocken besteht offensichtlich aus mindestens zwei Mineralien, ein Teil ist grau durchscheinend (vielleicht Quarz), der andere fast schwarz, wenn er nicht seine Farbe in grün oder goldgelb wechselt. Größe: 65 x 50 x 30 mm.
2 Bilder anbei, eines ca. 45° gekippt, eines gerade (keine Farbe).
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McSchuerf
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 24.11.2015 - 17:15 Uhr  ·  #7
Viele Minerale neigen zu Mehrfarbigkeit (Pleochroismus) .. manche mehr, manche weniger .. siehe auch unseren entprechenden Lexikoneintrag im Forum dazu .. d.h. je nachdem, wie man diese Mineralien unter Lichteinfall bewegt, können sie auch andere Farben zeigen.

[ WIKI ] Pleochroismus

Bei den Fotos müsste aber erst mal einen Weißabgleich vorgenommen werden, denn ich sehe da viel Rot-und Orangetöne aber das sieht mir einfach nach einem derben Quarzbrocken aus; an einer Stelle könnten sich in der Tat zwei eingewachene Schörl xx (schwarzer Turmalin) befinden.

Ist denn der Fundort gar nicht bekannt?
Gruß Peter
Wieland
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 24.11.2015 - 18:02 Uhr  ·  #8
Danke, werde mal versuchen, das Foto zu verbessern oder ein neues zu machen. Die Schwierigkeit ist, dass man seitliches Licht braucht, um den Farbwechsel zu erzeugen.
Glück auf
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 24.11.2015 - 18:12 Uhr  ·  #9
Peter,
den Brocken mit dem Turmalin hat er nur untergelegt um das Material gekippt zu fotografieren.

Ansonsten gehe ich auch von einem Brocken pegmatitischem Quarz aus.
Praktisch Rauchquarz und Milchquarz,wobei in Teilen oder Spalten andere Mineralien eingelagert wurden,wodurch diese Farbstichigkeit hervorgerufen wird.
Gruß Jens
McSchuerf
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 25.11.2015 - 08:35 Uhr  ·  #10
ach so .. ich ging schon davon aus, dass da bewusst 2 Brocken auf einmal nebeneinander liegen und ja auch von Turmalin (hier: Schörl) die Rede war.
Pegmatitischer Quarz dürfte in der Tat klar sein.
Hier geht es wohl auch augenscheinlich um mögliche Fremd-Beimengungen im Quarz, die dann bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen (Tageslicht oder Kunstlicht z.B.) und wenn man den Quarz-Brocken dabei noch bewegt, zu Reflektionen führt. Genauso gut können einige kleinste Flächen mit Oxidationshäutchen bedeckt sein, die dann bei Lichteinfall reflektieren und zu schillernden Farbtönen führt (Interferenz), wie auch - viel häufiger - bei manchen Sulfiden und Oxiden zu sehen.

Zurück aber zur Mehrfarbigkeit bei Mineralen. Wie schon in meinem Lexikonbeitrag steht, kann man den Pleochroismus nur bei anisotropen Mineralen feststellen und bei den meisten aber nur im Dünnschliffverfahren! Ausnahmen bilden aber Tansanit, Cordierit, Turmalin und ein paar weitere, bei denen man diesen Effekt bereits per bloßem Augenschein wahrnimmt.

Alle kubischen Minerale sind isotrop (Erklärung) .. siehe ebenfalls Lexikoneintrag .. das Gegenteil von anisotrop .. Quarz ist aber trigonal und zeigt damit auch anisotropes Verhalten. Im Dünnschliffverfahren müsste das dann bei Quarz auch eindeutig nachweisbar sein.

Gruß Peter
Wieland
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 26.11.2015 - 15:17 Uhr  ·  #11
Hallo
danke für die Kommentare.
Das mit dem zweiten Brocken habt ihr richtig gesehen, der war untergelegt, damit der andere gekippt fotografiert werdern konnte, und da habe ich den nächsten genommen, der daneben lag, (Turmalin in Quarz eingewachsen, ist er beschriftet).
Nun habe ich mit dem Fotografieren und Bildverbessern noch ein wenig experimentiert. Die schöne metallisch grüne Farbe an der einen Ecke kommt nicht so richtig rüber, wohl aber das Goldgelb auf den anderen Flächen, das kommt sogar übertrieben rüber. Wenn man anders kippt, ist alles wieder dunkelgrau. Ich habe es aber bei Sonnenlicht auch schon geschafft, die größeren Flächen, die auf dem Bild goldgelb sind, grün-grau erscheinen zu lassen.
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McSchuerf
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Re: Merkwürdiges Erz

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Gepostet: 26.11.2015 - 16:29 Uhr  ·  #12
Ja, da sind aber auf jeden Fall auch Spuren von Eisenoxiden /-hydroxiden zu erkennen.
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