Hier nun wie angekündigt einige Bilder, die die durchaus in Ansätzen vorhandene Mineralienvielfalt von Berlin und Brandenburg verdeutlichen sollen. Hier sollen vor allem jene Minerale gezeigt werden, für die sich nicht unbedingt eine lange Fundortbeschreibung lohnt, all die kleinen Zufälligkeiten, die hier und da mal aufgetaucht sind.
Was kann man denn alles erwarten in der "Märkischen Streusandbüchse", was gab und gibt es denn hier? Besonders bekannt ist natürlich das Vorkommen von Rüdersdorf, auch die Gipse von Bad Freienwalde sind mittlerweile schon auch überregional "im Umlauf" (von Freienwalde sind aber über 30 Mineralarten bekannt!). Aus Rüdersdorf gab es längst nicht nur den bekannten Coelestin oder Calcit, auch Gips xx bis 8 cm, schöne Pyrite und Markasite, Sphalerit in schwarzbraunen xx bis 3 cm und mehr, kopfgroße Amethyst xx-Stufen, Rancieit xx, Dolomit xx, Malachit, Azurit, Chalcedon u.a.m.
Aber es gab noch mehr, z.B. Waschgold, eigentlich überall in der Gegend, mitunter durchaus auch in "deutlichen" Mengen.
Gipse, natürlich, in Tongruben und aus dem Braunkohlebergbau. Dies nicht nur von Freienwalde, sondern z.B. auch von Buckow, aus Berlin-Hermsdorf bzw. Lübars (hier nur klein) oder in größeren xx aus der Niederlausitzer Braunkohle und sogar aus Petersdorf bei Fürstenwalde, nahe bei Berlin. Der Gips bildet sich aus Pyrit, der häufig im Ton vorkam und vorkommt. Große xx von Pyrit und Markasit waren von Berlin-Spandau bekannt, ferner z.B. in Kreidegeschieben.
Geschiebe, ein gutes Stichwort. Viele Geschiebeminerale können natürlich in Berlin und Brandenburg gefunden werden: Almandin, Glimmer, Fluorit, Epidot, Calcit, Turmaline ("sagenumwoben" angeblich bis 7 cm lange, glänzende Schörle aus der Kiesgrube Arkenberge, Berlin-Pankow), diverse Quarze aber auch seltenere Arten wie Skapolith, Korund.
Bernstein, allerorten, mitunter sehr groß. Allein in Berlin existierten viele berühmte Fundorte: Tempelhof, Gatow, Spandau und die ganzen Neuaufschlüsse bei Großbauprojekten (fest in der Hand der "Bernsteinmafia"...).
Aus südlichen Geschieben sind in der Niederlausitz sehr schöne Achate bekannt, weitaus seltener auch im nordischen Diabas.
Aus Vogelsang bei Frankfurt kommt Rozenit auf pyritisiertem Holz, eine Bildung, die auch an anderen Orten auftrat.
Diverse Vorkommen von Raseneisenerz sind in Brandenburg bekannt, teilweise begleitet von Vivianit. Dieses Mineral fand sich früher auch im Torf, sogar in und bei Berlin (Festungsgraben Spandau, Köpenick, Röntgental b. Zepernick).
Septarien mit gelbem und grünem Calcit kann man heute noch mit Glück in Bad Freienwalde finden, sie kamen aber auch in Berlin-Lübars und in Buckow vor.
Tja, und dann kommen noch die "Exoten", Zufallsfunde aus dem Geschiebe. Als "schräge" Beispiele seien ein Wavellit von Berlin-Spandau und ein Laumontit von Müncheberg bei Berlin genannt. Ganz im Süden, an der sächsischen Grenze, gibt es auch Vorkommen von Grauwacke, die aber kaum mineralogisch untersucht sind. Bekannt ist Pyrit, Quarzgänge wie von der sächsischen Seite wären aber vorstellbar. Ach ja, sogar einen schönen Eisenmeteoriten haben wir: Niederfinow.
So, dies ein schneller Ritt durch die märkische Mineralogie. Wir sehen: es gab zumindest allerhand, auch wenn der Bergbau mit Ausnahme von Rüdersdorf und der Niederlausitz vergangen ist. Nun aber schon mal ein paar Bilder:
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Achat von Sella in der Niederlausitz. |
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Calcit auf Toneisenstein als 5 cm breites Stüfchen von Bad Freienwalde. |
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