Hallo Kusterek,
das sieht alles sehr nach
Quarz aus; das erste Bild zeigt doch einen recht schönen scharfkantigen Kristall - sogar
mit beiden Endflächen! Sog.
"Schwimmer" wachsen frei ohne Matrix oder Anwachsstellen! Die eine Endfläche ist nur etwas gerundet und erscheint dadurch nicht so perfekt.
Nun zum zweiten Teil Deiner Frage: Insbesondere
in alpinen Klüften findet man
idiomorphe, d.h. eigengestaltige Kristalle, d.h. die eben rundherum bis hin zu perfektem Flächenwachstum gemäß ihrem inneren Bauplan (d.h. gewollte Anordnung der Elemente, Moleküle, Atome innerhalb ihres jeweiligen Kristallgitters) zeigen. Zirkulierende Wässer sind unter anderem für das Wachstum dieser Quarz-Kristalle in Klüften verantwortlich!
Haben Kristalle allerdings nicht genügend Platz bzw. Freiraum, um sich freigestaltig mit all ihren Flächen und Kanten in ihrem Wachstum zu entwickeln, so verkümmern einige dieser Flächen und Kanten und es entstehen verzerrte Kristalle oder im "schlimmsten Falle"
Aggregate also
Verwachsungen von Kristallen .. aber gerade diese können ja auch sehr reizvoll aussehen und interessant sein, z.B. kuglig, nadlig, nierig, derb etc.
Kristall-Aggregate sind im Vergleich zu wohlproportionierten Kristallen auch viel häufiger im Vorkommen: Dies liegt eben einfach daran, dass
in den meisten Fällen das Wachstum von Kristallen behindert wird - sei es z.B. durch zu schnelle oder zu langsame Wachstumsgeschwindigkeit (je nach Bildungsmilieu), unregelmäßige Lösungszufuhr, Wachstumsunterbrechungen, mehr Aufnahme von Fremdelementen, wechselnde Temperatur- und/oder Druckverhältnisse, tektonische Einflüsse und Wachstum in zu kleinen Hohlräumen z.B. ..
In alpinen Klüften ist das eben nicht so der Fall. Da gibt es quasi abgeschlossene Systeme. Daher kommen ja in der Regel auch viel mehr gut ausgebildete Kristalle wie z.B. der Quarz mit all seinen Flächen und Kanten in alpinen Gebieten vor.
In anderen Umgebungen mit anderer Entstehungsgeschichte ist das eben oft nicht der Fall.
Gruß Peter