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Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

Die Venezianer unterwegs in unseren Gefilden

Mangan-TIM
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Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 22.05.2014 - 19:38 Uhr  ·  #1
Hallo,

in diesem neuen Thread soll auf ein fast schon vergessenes Kapitel der Erzsuche in Deutschland und auch in anderen Staaten eingegangen werden. Viele Sagen und Legenden ranken sich um die geheimen Taten der Venezianer. Fast jeder hat beim Sammeln von Mineralien und Erforschung der entsprechenden Fundstellen schon mal den Begriff "Venezianer" in irgendeinem Zusammenhang gelesen. Was waren das für Menschen, und was wollten sie bei uns? Fragen über Fragen. Und als etwas provokanten Einstieg in das Thema möchte ich meinen bei Wikipedia unter der Rubrik Walen, Unterpunkt Diskussion, erstellten Beitrag hier einfügen. Der Beitrag, dann doch im ganzen Original, da die Diskussion bei Wikipedia durch den Beitrag von mir wieder entfacht wurde. :shock:

Hallo,

ein sehr spannendes Thema. Am Anfang der Diskussion noch recht verworren. Später dann doch etwas falsch. Vielleicht doch etwas Ordnung in das Chaos. Es stimmt, die Venediger waren bei uns, in Deutschland, auf der Suche nach Edelmetallen, edelen Steinen und auch auf der Suche nach "Kobold-Erz" (Kobalt) und sogenannten "Schwarzen Steinen" (Manganerz) - zur damaligen Zeit als Magnesia nigra bezeichnet. Ob nun als Walen, mit und ohne h, Venezianer, Venediger, Venedigermandl, Erzmännlein .... bezeichnet, spielt erst einmal keine Rolle. Alles Begriffe für ein und das selbe. Je nach Gebiet, wo sie gesehen wurden. Das ist also ein Streit um des Esels Schatten. Alles Geschichten, und viele sind wahr. Jede Sage enthält ein Quentchen Wahrheit. Und so ist es auch hier. In Thüringen, meiner Heimat, meist als Erzmännlein oder Venedigermandln bezeichnet. Sie waren bei uns auf der Suche nach dem begehrten Manganerz für die Glasindustrie auf der Insel Murano. Denn zur damaligen Zeit hatten nur die Venezianer die richtige Rezeptur Glas umzufärben oder zu einem leichten Graustich zu "entfärben" Das hat P. Kurzmann hervorragend beschrieben. Aber auch schon die Ägypter, Griechen und Römer kannten das Geheimnis vom Glas bereits. Nur ist das dann im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Wie die Venezianer an das Geheimnis kamen, wir wohl kaum noch zu ergründen sein. Fakt ist aber, dass das Geheimnis der Glasverarbeitung aufs Schärfste gehütet wurde und jeder Glasmacher aus Murano bei Preisgabe der Rezeptur mit seinem Leben dafür büßen mußte - zunftgerecht mit einem vergifteten Glasdolch erstochen wurde. Was nun die Frage der Smalte betrifft, so ist hier eindeutig das sehr begehrte Kobalterz (Skutterudit) gemeint, welches beim Verkauf in Gold aufgewogen wurde. Denn nur mit diesem Erz waren die Glasmacher in Murano in der Lage das begehrte kobaltblaue Glas herzustellen. Das blaue Glas in den Fenstern der Kathedrale von Chartres wurde in Murano hergestellt. Erzeugt aus Kobalterz aus Schneeberg in Sachsen. Das ist bewiesen. Als Smalte wurde der aus dem Kobalterz hergestellte Farbstoff, das Kobaltblau, bezeichnet. Das hat nichts mit Saphir oder Azurit zu tun. Und es stimmt auch nicht, wenn weiter oben beschrieben wird, dass sich die Landesherren nicht für unedle Metalle im Boden interessierten. Sachsen hatte zur damaligen Zeit sogar das Monopol auf Smalte in Europa. Und dieser Farbstoff wurde in Gold gehandelt. Also war es doch nur logisch, dass sich die Venezianer - ich bleibe jetzt mal bei dem Begriff, weil er am deutlichsten ist - im Verborgenen aufhalten mußten. Sie waren Einzelgänger, taten bei der einheimischen Bevölkerung geheimnisvoll, stellten komische Fragen, auf die sich die doch recht "primitive Bevölkerung" kaum einen Reim machen konnte. So kamen die Geschichten um sie erst in Gange. Sie graben nach Gold und Edelsteinen und im Herbst zieht es sie mit gehuckten Schätzen wieder nach Hause. Das ist doch eine wunderbare Erklärung für alles. Und wen wundert es denn, das die Venezianer ausgerechnet in Deutschland nach diesen Erzen suchten - nebenbei erwähnt, auch nach Gold und Silber und Edelsteinen (Achate). Von Deutschland ging doch der "moderne" Erzbergbau aus. Wer war denn Agricola? Ein Sachse mit Namen Georg Bauer. Er beschrieb doch den Bergbau in seiner Enzyclopädia - und zwar den Bergbau im Erzgebirge. In Italien waren zur damaligen Zeit keine Mangan- und Kobaltlagerstätten bekannt, aber die Lagerstätten in Deutschland schon. Nur wußte, zumindest was das Mangan angeht, die heimische Bevölkerung nichts damit anzufangen, außer die "schwarzen Steine" geben eine braune Glasur in der Keramikverarbeitung. Was man alles noch damit machen kann, war unbekannt. Und somit waren Manganerze auch nicht bauwürdig. Für was? Aber die Glasmacher in Murano wußten um den Wert dieser "Steine" Also schickten sie ihre Leute in die entsprechenden Gebiete mit dem Auftrag die Erze zu besorgen. Sie brauchten sie ja, und sie entlohnten fürstlich. Bei uns hier im Gebirge gibt es heute noch Flurbezeichnungen, welche auf das Vorhandensein der Venezianer hinweisen. Güldene Brücke, Venezianerbrunnen, Waldsberg ... und an diesen Stellen ist kurioser Weise auch das Auffinden von Manganerz und "edlen Steinen" - Achatkerne in den Scheekopfkugeln - nachweislich. Es paßt also alles zusammen. Weiter oben im Text wird der Fernsehbeitrag über die Venezianer etwas böse zerissen. Der Herr Liessmann weiß in diesem Beitrag sehr wohl von dem, was er dort sagt. Er ist ein Kenner des Harzes und auch hier waren die Venezianer - Ilfeld, das bekannte Manganerzrevier. Es ist falsch, bei dem Beitrag von Märchen zu schreiben. Alles hat einen wahren Hintergrund. Auch der Quervermerk in diesem Beitrag zu den Gartenzwergen.Viele haben einen im Vorgarten stehen - nur wissen sie nichts über deren Geschichte. Bei mir um die Ecke, in Gräfenroda, liegt die Geburtswiege dieser Zwerge. Und sie sind sehr wohl auf die Venezianer angespielt. Denn sie waren dort. Nun zu den Walen-Büchern. Oben im Text schreibt jemand, er hätte ein Walenbuch im Original zu Hause. Soweit mir bekannt ist, ist nur ein Walenbuch in Mitteleuropa erhalten geblieben. Und das befindet sich endweder in Königsberg im Schloß, oder in einem Museum in Sachsen - da bin ich mir jetzt nicht so sicher. Wenn er also ein echtes Walenbuch sein Eigen nennen kann, dann würde ich es nicht so herausposaunen - das ist Kulturgut - und nicht mit Gold zu bezahlen !?! Aber findige Herren schrieben damals in Deutschland Walenbücher nach, und verkauften sie an die Bevölkerung mit der Prognose, wenn du alle die hier beschriebenen Fakten beachtest, dann kommst du auch zu Reichtum. Es war also, um in heutiger Sprache zu bleiben, ein super PR-Gag. Und viele vielen darauf hinein. Also Fazit zum Abschluß: die Venezianer waren hier bei uns. Sie taten geheimnisvoll, sprachen eine andere Sprache, waren klein von Wuchs und immer mit einem Hut, auch als Zipfelmütze bezeichent, unterwegs. Sie blieben im Verborgenen und suchten ihre "Reichtümer" meist alleine, um dann im Herbst wieder nach Venedig zurück zu kehren. Von diesen Menschen sind in der deutschen Geschichtsschreibung viel Mythen und Legenden entstanden. Oft sehr übertrieben, aber doch mit einem Kern an Wahrheit. Ich bin im übrigen Mitglied des Heimatvereins Geraberg, Mitglied der AG Manganerzbergbau Thüringen und der Mühlenführer der Braunsteinmühle Arlesberg - ich mußte mich also auch mit diesem Thema beschäftigen, da es mein Arbeitsgebiet 100%ig berührt.

Ich freue mich auf eure Resonanz zu diesem, unser Sammelgebiet 100%ig berührenden Thema, das noch so viele Spekulationen offen läßt.

Glück Auf, euer

Mangan-TIM
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 22.05.2014 - 22:14 Uhr  ·  #2
Ein sehr interessanter Beitrag. Ich glaube etwas gelesen zu haben über die geheimen Zeichen der Walen. Sicher gibt es viele Fälschungen von denen, da es ja früher auch selbst geschriebene Walenbücher zu kaufen gab, die ja bekanntermaßen Fälschungen waren. Aber gibt es auch originale Walenzeichen bei euch in der Natur?
Norbertit
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 22.05.2014 - 22:25 Uhr  ·  #3
Zwar nur spekulativ, aber der Name meiner Heimat,des Fichtelgebirges,
geht möglicherweise auch auf die Walen zurück.
Nicht der Fichtenbestand ist namensgebend, sondern erzsuchende Zwerge,
die Wichtel. Um die ranken sich einige Sagen und Legenden. :)

Gruß Norbert
Glück auf
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 23.05.2014 - 10:12 Uhr  ·  #4
Sagt man deswegen auch Fichtel Wichtel?
Klaus
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 23.05.2014 - 16:39 Uhr  ·  #5
Hallo zusammen,

Das Thema der Venetiner ist hoch interessant, weswegen ich mich hier mit eigenen Überlegungen anschließen möchte.

In der Sagenwelt treten die Venetianer meist einzeln oder in kleinsten Gruppen auf, was Thilo ja schon weiter oben erwähnt hat. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass der Vertrieb / Transport der gesuchten Materialien gut organisiert war. Immerhin waren Erzgebirge, Harz und natürlich auch der Thüringer Wald von wichtigen Handelswegen durchzogen. Da den Glashütten auf Murano die Zuschlagstoffe für die Glasherstellung sehr wichtig waren, um die Monopolstellung zu bewahren, liegt eine effektive Organisation der Beschaffung doch sehr nahe.

Grüße: Veiti
McSchuerf
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 23.05.2014 - 17:07 Uhr  ·  #6
Ja, ein sehr interessantes Thema, das mich dann auch zusätzlich in die Sagenwelt der Zwerge bzw. Gartenzwerge (über die Phryger bishin zum deutschen Michel) geführt hat. :)

Zitat
Immerhin waren Erzgebirge, Harz und natürlich auch der Thüringer Wald von wichtigen Handelswegen durchzogen.


.. und auch der Schwarzwald gehört dazu! 8)

Dass das Fichtelgebirge eher etwas mit Wichteln als mit Fichten zu tun hat, war auch schon immer meine Vermutung. Schön lebt sichs also auch im "Wichtelgebirge"! :mrgreen:

Gruß Peter
Mangan-TIM
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 23.05.2014 - 19:01 Uhr  ·  #7
Hallo Norbert,

du hast recht. Die Venezianer waren auch bei euch im Fichtelgebirge. Aber ob der Name Fichtelgebirge von Wichteln, also Zwergen kommt, das möchte ich nicht entscheiden müssen.

Oh mein Gott, jetzt sehe ich es erst mal :shock: . Beim Erstellen des Thread-Namens ist mir ein peinlicher Fehler unterlaufen. Es fehlt ein "r" 😢 Es sollte eigentlich heißen Walen - geheime Erzsucher....... Nur kann ich das nicht mehr ändern. Kannst du das Peter, oder kann das nur der Hans ?

Glück Auf

Thilo
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 23.05.2014 - 20:51 Uhr  ·  #8
Zitat
Es fehlt ein "r" Crying or Very Sad Es sollte eigentlich heißen Walen - geheime Erzsucher....... Nur kann ich das nicht mehr ändern. Kannst du das Peter, oder kann das nur der Hans ?


Ich kann so manches. :mrgreen: Erledigt. :)
Mangan-TIM
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 23.05.2014 - 21:17 Uhr  ·  #9
Vielleicht mal etwas aus unserer Ecke zu den Walen. Was trieben sie bei uns? Nun ja ganz leicht erklärt. Sie waren auf der Suche nach dem begehrten Manganerz. Dabei ist mir beim Durchforsten der Literatur ein Problem aufgefallen, welches mich bei jeder Führung immer etwas stocken läßt. Denn ich weiß ja nicht im Vorfeld, was ich für ein Zielpublikum habe. Mal ist die Rede vom Pyrolusit als Glasmacherseife und mal die Rede vom harten Braunstein. Beim Pyrolusit ist das erklärbar: Pyro - Feuer; lousin-reinigen. Kommt aus dem Griechischen und erklärt den Reinigungsprozeß bei der Glasherstellung. Glas: Hauptbestandteile Quarzsand und Soda und Pottasche als Flußmittel. Der Quarz hat aber in unserer Heimat immer einen gewissen Eisenanteil - das ist geologisch bedingt, fast überall in Europa so. Und dieses Eisen geht natürlich beim Schmelzprozeß auch in Lösung und färbt das Glas je nach Wertigkeit grünlich (2-wertig) oder gelblich (3-wertig). Gebe ich nun der Glasschmelze, speziell der grünen, Mangan hinzu, so setzt dieser Sauerstoff frei, und der freie Sauerstoff verbindet sich mit dem 2-wertigen Eisen. Es wird zu 3-wertigem Eisen und das Glas färbt sich gelblich. Da aber Mangan das Glas violett färbt, und gelb und violett Komplimentärfarben sind, werden beide Farbtöne durch die UV-Strahlung auf unserer Erde aufgehoben, und das Glas bekommt einen gewissen leichten Graustich. Und dieser Graustich ist für das menschliche Auge nicht so stark wahrnehmbar, und somit sprach man früher von farblosem Glas, dem sogenanntem "Kristallo". Die Komplimentärfarben kann man sehr schön an einem Regenbogen sehen. Auch deren Anordnung.
Wir sprechen alle von grünen Bäumen - warum? Weil der Aufbau unserer Augen das grüne Spektrum der ultravioletten Strahlung besonders hervorhebt. Wir sehen also grün immer zuerst, und es tut unseren Augen gut. Insekten sehen auf unserer Erde mit ihren Facettenaugen immer meißt einen mehr oder weniger starken rötlichen Ton - also rötliche Bäume.
Und die Glasmacher auf der Insel Murano kannten das Geheimnis des Umfärbens, wärend die Thüringer Waldglashütten immer mit Kaligläsern einen leichten bis starken Grünton des Glases erzeugten. Und das Glas war natürlich für Spiegel in den Fürstenhäusern nicht zu gebrauchen. Es war halt nur Haushaltsglas zu damaligen Zeit. Der große Run der Kaligläser setzte erst viel später ein, da deren positive Eigenschaften die heutige Glasindustrie mehr oder weniger beherschen. Aber damals wußte man das noch nicht. Wir haben hier als Flußmittel aus Holz hergestellte Pottasche verwendet. Die Venezianer verwendeten aus Algen hergestellte Asche. Die war natriumreich. Also Natriumgläser. Die waren leichter einschmelzbar, dünner zu verarbeiten und hatten keine Blasen oder Schlieren. Aber man brauchte das Mangan zum Färben und zum Umfärben des Glases. Und wo gab es Mangan in Menge? In den bekannten Revieren - Oehrenstock, Arlesberger Revier, Friedrichroda, Ilfeld - und auch noch in der besten, zur damaligen und auch heutigen Zeit gemessenen Qualität. Und auf Grund des Ausstreichens der Gänge bis an die Erdöberfläche - Rasenläufer - war es auch leicht, die gewünschten Erzbrocken auf zu sammeln - keine bergmännische Tätigkeit. Einfaches Seifen in der Jügenitz, wie die Jüchnitz damals hieß. Die brauchten ja keine großen Mengen. Ein einfacher Rucksack reichte fürs Jahr. Im Frühjahr hin, im Herbst zurück. Und die hiesige Bevölkerung wunderte sich, ob der Fremden, welche in den Wäldern und der Jügenitz deren gar seltsam schwartzen Steinen suchten, so doch darherin nicht des Goldes oder Silber oder Kupfer gelegen zu seihet scheinet. Welch unnütz Machwerk der Finsteren auf Erden, treibens doch den Bergkmann in Verwünschung und Verderben. Gespenster, so saget man seien am Wercke und verstehen auf die verderbenste süßlichste Art des Bergkmanns Auge zu verblendten und des Verstandtes zu bemächtigen, ob des so glantzigen Anblickes der Stufen. Ach, die so armen, kleinen Zwergke, welch doch so eindrücklichst deren schwartzen Steinen habhafts werden wollten, gingen wohl alle ins Verderben. Und das war genau das, was sie wollten. Alleine gelassen werden. Und keiner kümmerte sich um sie, oder fragte nach. Nur Sagen und Legenden sind übrig geblieben, weiter gegeben in Geschichten an die Kinder und Kindeskinder, und die Aufnahme als Figuren - die Gartenzwerge, welche immer schon bergmännischen Symbolcharakter hatten. Zipfelmütze, Laterne, Schlegel, Schaufel und Hacke. Niemals Blumen in den Händen, oder mit ner Gießkanne ec. pp. Das kam erst in unserer heutigen ach so kritischen Welt.



Ach hätt ich doch die Kraft, manches zu verändern.
So hätt ich doch die Macht, vieles neu zu bändern.
Legenden von vergangnem Schaffen,
hervor zu holen, neu zu machen.
Der Menschen Augen nur zu zeigen,
wie alte Forscher sich verneigen.
Wie vieles in vergangnen Tagen,
hat wirklich sich so zugetragen.
Zu zeigen, wie Natur doch geht,
zu sagen, Leute bitte seht,
der Erde wirklich schöne Pracht,
so wär mir leichter manche Nacht.
Statt dessen muß ich immer wieder,
Menschen sehen, auf und nieder.
Keiner hat mehr wirklich Blick,
ich wünschte mit die Zeit zurück.
Sind wir denn alle so vermessen,
ha`m wir denn alles schon vergessen?
Was die Geschichte uns einst lehrte,
das Alte war doch das Bewährte.
Sind denn die Taten nur Legenden,
will keiner mehr das Blatt denn wenden?
Wie hat mich doch in so mancher Nacht,
diese Frage um den Schlaf gebracht.
So frag ich hier in dieser Runde,
gibt`s von damals neue Kunde?
Ist einer da, der mich versteht,
den Weg mit mir zusammen geht.
So will ich meine Hand ihm reichen,
und nicht mich feig von Dannen schleichen.

Coppy right by Mangan-TIM. Wer weiß, wer das Gedicht geschrieben hatt, der bekommt von mir eine super Pyrolusit-Stufe, versprochen.

Glück Auf

Mangan-TIM
McSchuerf
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 24.05.2014 - 07:51 Uhr  ·  #10
Agricola und Goethe warens nicht. 8)

Zitat
.. Wer weiß, wer das Gedicht geschrieben hat ..


Schönes Gedicht hast Du da selbst geschrieben! :) .. aber an schönen Pyrolusit-Stufen wurde ich schon von Dir eingedeckt bzw. bedacht also gebe ich den Gewinn gerne weiter an einen anderen! 😉

Zitat
Wir sprechen alle von grünen Bäumen - warum? Weil der Aufbau unserer Augen das grüne Spektrum der ultravioletten Strahlung besonders hervorhebt. Wir sehen also grün immer zuerst, und es tut unseren Augen gut. Insekten sehen auf unserer Erde mit ihren Facettenaugen immer meißt einen mehr oder weniger starken rötlichen Ton - also rötliche Bäume.


Dass die Bäume "in Wirklichkeit" (ist natürlich alles relativ) rot sind .. und wir sie nur grün sehen .. über Absorbieren der Komplementärfarben .. bishin zur Netzhaut des Auges, die auch noch ihren Beitrag leistet ...habe ich auch schon früher versucht, anderen zu erklären. Ist nicht ganz einfach. Aber ja .. hat auch nix mit Rot-Grün-Blindheit zu tun. :mrgreen:

Gruß Peter
Stangenhansl
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 25.05.2014 - 15:48 Uhr  ·  #11
Hallo Thilo,

ich denke das Gedicht (übrigens sehr schön) stammt aus deiner Feder.
Den Pyrolusit darfst Du aber behalten.

Grüße: Veiti :D
Norbertit
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 09.06.2014 - 23:02 Uhr  ·  #12
Eine fiktive Geschichte über die Walen. Erzählt von einem
ihrer "Nachfahren" :D

Der Venediger
Anatas8
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 10.06.2014 - 18:45 Uhr  ·  #13
Nun! - wenn Thilo die Frage in die Runde wirft, kann ich mir vorstellen das er tatsächlich auf der Suche des Verfassers zu sein scheint. Oder ???????????????????? sollte ich mich täuschen.
Egal. Diese Zeilen regen mich tatsächlich an vergangenes und schnellebiges abzuwiegen. Oft findet man die Antworten in altbewährten und überlieferten.
"Glück Auf" :chef: cook
Mangan-TIM
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 15.06.2014 - 20:23 Uhr  ·  #14
Na ja, Hansi,

die Katze ist vom Eis, ich habe das natürlich selber geschrieben. Da aber niemand die tolle Pyrolusit-Stufe will, bleibt sie halt in meiner Vitrine 8)

Glück Auf

Thilo
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Re: Walen - geheime Erzsucher in Deutschland

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Gepostet: 16.06.2014 - 16:38 Uhr  ·  #15
Schade um die Stufe :hiding: Du altes Schitzohr. :piratecap: Habe es mir fasst gedacht. Aber ein Kompliment bekomst Du trotzdem von mir dafür 🆙 "Glück Auf" :chef: cook
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