Hallo,
Auch wenn ich zum Geschichtenerzähler abgestempelt werde, hier doch noch eine kleine Episode, die wohl jeder schon mal ähnlich erlebt hat.
Ein Bekannter, der ausgesprochener Micromount- Sammler ist, zeigte mir vor etwa 20 Jahren eine Halde in Schweina bei Bad Liebenstein. Wenn man Glück hat, sagte er, findet man dort Erythrinkriställchen auf Baryt und andere kleine interessante Kriställchen. Für mich war der Fundpunkt neu, also nichts wie hin. Mein Bekannter hat alle Stücke, die irgendwie nach Baryt aussahen zerschlagen, es könnten ja Drusen drin sein. An dem Tag habe ich tatsächlich auch kleine hübsche Erythrinkristalle gefunden, die unter der Lupe ganz gut aussahen. Weiterhin fand ich einen Zechsteinbrocken, ca. 10 cm lang und 5 cm breit, an dem etwas Erythrin zu sehen war. Aus Erfahrung klug, dachte ich mir, den zerschlägst du mal nicht, sondern nimmst ihn so mit. Was darauf ist werde ich nach dem Reinigen sehen und „totschleppen“ tust du dich daran auch nicht.
Am Abend, zuhause, habe ich das Stück erst mal in Wasser gehalten. Einige Sekunden später löste sich ein Lehmklumpen von dem Stein und ich bin fast in Ohnmacht gefallen. Unter dem grauen Lehm tauchen bis über 1 cm große Skutterudit-Kristalle in perfekter Erhaltung auf. Also nicht verwittert, dem Lehm sei Dank.
Als ich mich einigermaßen erholt habe führte ich quer durch die Wohnung einen Tanz auf. Meine damalige Lebensgefährtin hätte mich um ein Haar sicher einweisen lassen.
So viel zu den kleinen und großen Überraschungen im Mineralsammlerleben.
Grüße: Veiti