Hallo,
das Rätsel wurde mittlerweile gelöst, das Lösungswort ist Nielsbohrit. Ich habe noch mehr solcher Rätsel auf Lager, hatte ich mal angefertigt für andere Zwecke... Hier erstmal die Auflösung:
1) Guayacanit ist ein heute nicht mehr gebräuchlicher Name eines recht seltenen Minerals. Dasselbe Mineral wurde vor langem auch in einer Grube in Deutschland gefunden und auch nach dieser Grube benannt, die eigentlich gar nicht für klassische Funde bekannt ist. Auch heute ist ein (vollkommen verschiedenes) Mineral nach dieser Grube benannt, es hat aber einen Buchstaben mehr. Zu welcher Klasse zählt dieses letztgenannte Mineral? Gesucht ist der sechste Buchstabe.
Gesucht war der Clarait, der zur Klasse der Carbonate zählt. Das Mineral hat einen Buchstaben mehr als der Clarit, was ein alter Name für Enargit ist, den man wiederum auch als Guanayacit bezeichnet hat.
2) Groppit, Euphyllit, Rhodochrom, Didrimit, Holmsit, Elingmannit, Disterrit - alles uralte Bezeichnungen für Minerale einer bestimmten Gruppe. Nur eines davon passt nicht dazu, wenn es auch den anderen ähnlich ist. Ein bestimmtes Land ist berühmt für dieses Mineral, das heute natürlich unter einem anderen Namen bekannt ist. Gesucht ist der letzte Buchstabe des Landes.
Alles sind Glimmer, außer der Rhodochrom, das ist Kämmererit (Chlorit-Gruppe). Das Land, welches für diesen berühmt ist, ist die Türkei.
3) Ein seltenes, phosphathaltiges Borat ist nach einem Fundgebiet benannt, das in der weiteren Umgebung mehr oder weniger der einzige Festgesteinsaufschluss ist. Das Fundgebiet, oder vielmehr die Stadt, ist auch Typlokalität für ein weiteres Borat, es handelt sich hier aber um einen anderen Aufschluss. Das erstgenannte Borat wird zwar immer mit diesem Aufschluss in Verbindung gebracht, kommt aber von einer anderen Lokalität. Wie heißt diese? Gesucht ist hier der fünfte Buchstabe. Tip: in der Nähe des Krankenhauses suchen, ein Wohngebiet trägt heute noch den Namen des längst überbauten Abbaus.
Gesucht war der Volgershall, die Typlokalität für Lüneburgit. Häufige Angabe hier der Kalkberg (TL für Boracit!).
4) Ein recht häufiger Uranglimmer ist gewissermaßen "indirekt" nach seiner Typlokalität benannt (der zweite Wortteil ist die altgriechische Entsprechung des ersten Wortteils des nächstgrößeren Ortes nahe der Typlokalität. Der Ort selbst heißt genau so wie eine Grube im Lahn-Dill-Gebiet. Für welches Mineral war diese Grube besonders berühmt? Gesucht ist der dritte Buchstabe des Minerals.
Uranocircit. Kirkos = griech. für Falke, Bezug auf den Ort Falkenstein. Falkenstein war eine bekannte Grube, die sehr schöne Calcite geliefert hat.
5) Ein verkürztes Sinnesorgan und das, was dieses aufnimmt, ergeben ein sehr seltenes Eifelmineral. Gesucht ist wiederum der dritte Buchstabe des Minerals.
Orschallit (O(h)r und Schall).
6) 2a enthält auch etwas Silber, aber mit welchem Buchstaben beginnt das Mineral?
Gemeint ist hier der Baumhauerit bzw. die Variante Baumhauerit-2a.
7) Was an der Typlokalität des "Batavits" abgebaut wurde, trug zur Gesundheit der Menschen nicht unwesentlich bei, denn wer schreiben wollte, musste sich nun nicht mehr vergiften. Das Metall, was an dieser Stelle ausgedient hatte, ist auch in einem schönen Sammlermineral enthalten, das vermutlich zum ersten Mal in einem Revier gefunden wurde, das, obwohl oft zu einem größeren gerechnet, eigenständig war. Gesucht wird der fünfte Buchstabe des Reviers (ist auch zweimal in besagtem Mineral vorhanden).
Kropfmühl/Bayern ist die TL dieser Vermiculit-Varietät. Abgebaut wurde dort Graphit. Dieser ersetzte das Blei im Bleistift. Blei ist enthalten im schönen Mineral Pyromorphit, dass in Zschopau im Erzgebirge gefunden wurde.
8.) "Der Ewige Bergmann" ist ein bekanntes, tragisches Gedicht aus dem Siegerland, verfasst von Maria Homscheid. Der Name des Bergmannes wird im Gedicht genannt. Gesucht ist der vorletzte Buchstabe des Nachnamens. Tip: ein recht bekannter deutscher Fußballverein hat sein Stadion an einem Fluß, der fast genau so heißt.
Der Name ist Hans Wuhl. Der Fluß wäre die Wuhle in Berlin-Köpenick, nahe am Stadion des 1.FC Union Berlin.
9) Sie heißen fast gleich, aber: zwei mal "n" = Chlorid, zwei mal "b" = Silikat, egal: mit dem gleichen Buchstaben beginnen sie beide und auf den kommt es hier an.
Rinneit mit "zweimal n" ist ein Chlorid, Ribbeit mit "zweimal b" ist ein Silikat.
10) Der Tiber und die Ludmilla, eine Dürre Henne und der Cubanit, sie alle stehen in Zusammenhang mit einem Metall, das die Gesellschaft gleichen Namens auf den benannten Gängen freilich nie gesucht hat. Gesucht ist der zweite Buchstabe dieses Metalls.
Alles sind Gangbezeichnungen der SDAG Wismut im Revier Schlema. Ein Tarnname, der die Uransuche verschleiern sollte.
11) Ein Stollen bei Johanngeorgenstadt wurde nach diesem Buchstaben benannt, da sich ein eisernes Exemplar über dem Mundloch befand.
Gemeint ist der T-Stollen.
Somit ergibt sich das Lösungswort Nielsbohrit.