[ WIKI ] Turmalin-Gruppe

Und noch ein kurioses Stück, das in den Abrisstrümmern des alten Erbrichterhauses in Himmelsfürst bei Brand-Erbisdorf/Erzgebirge gefunden wurde. Früher hatten alle bedeutenden Grundstücke einen eigenen kleinen Werksteinbruch, so auch das Erbrichterhaus. Dieses wurde im 16. oder 17. Jahrhundert errichtet, ich weiß es nicht mehr genau. Vor einigen Jahren wurde das baufällige Anwesen abgerissen und in den Trümmern fanden sich hie und da pegmatitische Schlieren mit hübschen Schörl xx. Die eigentliche Fundstelle war seit mehreren 100 Jahren überbaut, doch nun konnte man noch einmal etwas davon bekommen. Das Stück habe ich selbst auf einer Schutthalde in Brand-Erbisdorf gefunden. Der längste Kristall hat etwa 3 cm.

So, die noch ausstehenden Größenangaben habe ich jetzt auch hier überall nachgetragen!

Eine Turmalin-Kleinstufe vom Goldberg bei Selb im Fichtelgebirge:

Nicht schlecht, Herr Specht!

Schörlkristalle, teilweise mit Endflächen, in Quarz und Feldspat eingewachsen. Etwa 9 cm breite Stufe vom Steinbruch Frath bei Lam im Bayerischen Wald, einer klassischen Lokalität, die leider keine Funde mehr liefert.

Kein Schaustück, aber ein spannender Fundort:

Die Turmalin-Gruppe wurde soeben um einige neue "Mitglieder" erweitert. Mittlerweile ist es dem Sammler optisch gar nicht mehr möglich, "seinen" Turmalin eindeutig zuzuordnen, selbst was so simple Geschichten wie den Schörl angeht. So dürften die meisten Schörle aus Zinngraniten (z.B. auch die in den Granitdrusen des Epprechtsteins) Fluor-Schörle sein. Die dunklen Turmaline aus dem Zinngreisen von Ehrenfriedersdorf/Erzgebirge sollen wohl nun Luinait-(OH) sein. Ob das auch für die grünlichen Exemplare gilt? Gerade hat man sich daran gewöhnt, dass die ganzen bunten Elbaite zonare Partien verschiedenster "neuer" Turmaline enthalten (Fluor-Elbait etc.), nun gibt´s auch noch Darellhenryit...

Das einzig positive für den hamsternden Systematiker: immer mehr neue Arten für die Sammlung. So dürfte das abgebildete Stück, einst als Augit erworben und nun mal genauer unter die Lupe genommen und als Turmalin identifiziert, ein Oxy-Schörl sein. Dafür spricht zumindest sein Fundort, der Saidenbach bei Sayda im Erzgebirge. Die xx messen bis 2 cm.

Als Systematiker hat man`s wirklich nicht einfach.