Sicher nicht nur für unsere Manganfreunde interessant sind die folgenden beiden "Minerale", die heute längst keine eigenständigen Arten mehr sind. Beim "Allagit" unterschied der beschreibende Autor Germar zwischen dem "grünen" (worunter man heute Manganosit versteht) und "braunem Allagit" (welches wohl ein Gemenge aus verwittertem Rhodonit, Rhodochrosit und wohl auch Tephroit und Hausmannit ist). Eine weitere, heute als (gleichsam obsolete) Rhodonitvarietät geltende Art ist der "Klipsteinit", beschrieben von Kobell. Auch dieses splitterige, rotbraune Material, vorgekommen in einem Eisensteinlager, ist nichts als verwitterter Rhodonit.
Kurios sind diese "vergangenen Minerale" allemal, zeigen sie uns doch den langen Weg bis hin zu der von uns als absolut verstandenen wissenschaftlichen Definition eines Minerals. Gelehrte Köpfe haben sich Gedanken gemacht, Unterschiede erkannt, chemische wie optische Eigenschaften mit den Mitteln vergangener Jahrhunderte zu bestimmen versucht und anhand dieser neue Arten beschrieben. Heute sind diese Unterschiede nicht mehr signifikant, genügen nicht mehr den Maßstäben, noch als eigenständiges Mineral zu gelten. Der systematisch orientierte Mineraliensammler stöhnt heute auf, wenn wieder mal ein Mineral "verloren" geht und schimpft auf "die da im Elfenbeinturm". Dabei war es immer so: wie viele "Minerale" sind heute schon wieder vergessen! Wer kennt noch einen "Klipsteinit"...
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Bunt gemusterter "Allagit" als knapp 6 cm breites Stück vom Schävenholz bei Elbingerode im Harz. |
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Rotbrauner, splitteriger "Klipsteinit" in Hämatit. Etwa 5 cm breite Stufe von der Grube Bornberg bei Herbornseelbach in Hessen. |
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